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Das überwältigende Juliusgrabmal in der San Pietro in Vincoli in Rom.
Cornelius Fabius

Das überwältigende Juliusgrabmal in der San Pietro in Vincoli in Rom.

Das Juliusgrabmal ist ein von Michelangelo Buonarroti und Gehilfen ausgeführtes Grabmonument für Papst Julius II. in der Gestalt eines zweigeschossigen Wandgrabes mit sieben Statuen, darunter dem berühmten gehörnten Moses. Das aus Carraramarmor bestehende Grabmal befindet sich in der Kirche San Pietro in Vincoli in Rom. Die Ausführung des Werks erstreckte sich über etwa vierzig Jahre, von 1505 bis 1545. Das Grabmal ist jedoch ein Kenotaph. Julius II. ruht zusammen mit Sixtus IV. unter einer schlichten Marmorplatte im Petersdom unterhalb des Denkmals für Papst Clemens X. Ausgerechnet jener Papst, der Sankt Peter für sein monumentales Grabmal umbauen wollte, ist somit in einem der schlichtesten, kaum beachteten Papst-Grabmäler bestattet.

Das Grabmal wurde im Jahr 1505 von Papst Julius II. aus der Familie Della Rovere in Auftrag gegeben, nur zwei Jahre nach dessen Amtsantritt. Der etwa 30-jährige Michelangelo war zu diesem Zeitpunkt bereits ein gefeierter Bildhauer. Möglicherweise war es Giuliano da Sangallo, der mit dem Wirken Michelangelos in Florenz vertraut war, welcher die Aufmerksamkeit des ambiziösen Papstes auf Michelangelo lenkte. Julius ließ Michelangelo aus Florenz zu sich rufen, wo infolgedessen wichtige Projekte wie das Fresko der Cascina-Schlacht liegen blieben. Der Vertrag sah die enorme Summe von 10.000 Dukaten vor (zum Vergleich: für die etwa fünf Jahre früher fertiggestellte Römische Pietà hatte der Meister 350 Dukaten erhalten), von der allerdings auch das Material und Zuarbeiten/Gehilfen zu bezahlen waren. Die Kommissionierung des Grabmals war der Beginn einer komplizierten, von Zerwürfnissen, aber auch Zuneigung und gegenseitigem Respekt geprägten Beziehung zwischen diesen beiden großen Renaissancemenschen.

Die Arbeit an dem Werk erfolgte sporadisch über vier Jahrzehnte hinweg, immer wieder unterbrochen von anderen Aufträgen, denen sich der Meister kaum entziehen konnte. Die über einen so langen Zeitraum schwebende Verpflichtung der Vollendung des Grabmals stellte für Michelangelo eine fortdauernde schwere Belastung dar (der Meister sprach gegenüber seinem Biographen Ascanio Condivi von der „Tragödie des Grabmals“). Verspohl schreibt: „Was für ihn ein Triumph hätte werden sollen, entwickelte sich … zum Fluch, zur Tragödie seines Lebens.“ Müller schreibt hierzu: „ Volle vierzig Jahre hatte [Michelangelo] mit den Widerwärtigkeiten und Seelenleiden zu kämpfen gehabt, die ihm aus diesem glänzenden und ehrenvollen Auftrage … erwachsen waren.“ Im Verlauf dieser vier Jahrzehnte wurden die Entwürfe für das Grabmal mindestens sechs Mal geändert, wobei die Abmessungen (zumindest ab dem zweiten Entwurf) und die Zahl der schmückenden Figuren immer kleiner wurden.

Die Anfänge der Arbeit am Juliusgrabmal fallen in die Zeit von Michelangelos zweitem Rom-Aufenthalt von 1505 bis 1506. Da Julius II. zum Zeitpunkt der Kommissionierung bereits über 60 Jahre alt war, drängte der Papst zunächst auf eine möglichst schnelle Ausführung. Die ersten Entwürfe legte Michelangelo seinem Auftraggeber im Jahr 1505 vor. Die Wintermonate 1505/06 verbrachte er in den Marmorbrüchen von Carrara, um den Aushub des Marmors für das Grabmonument zu überwachen. A
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Kategorie
Skulpturen, Bildhauerei
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Cornelius Fabius
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