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Auf der Schmelz
Die Schmelz hat eine ganz eigene Geschichte. Bis zum 19. Jahrhundert war das Areal eine locker besiedelte Vorortgegend. Erst nach 1850 wurde die Fläche bewusst von Bebauung freigehalten. Sie war nämlich im unteren Teil – im Gebiet der heutigen Stadthalle – Friedhof und im oberen Bereich Exerzier- und Paradeplatz.
Im 20. Jahrhundert, nach dem ersten Weltkrieg brach die Monarchie zusammen und das Militär wurde verachtet. Damals kam es in Wien zur ersten sozialdemokratischen Stadtregierung, die veranlasste, dass ein Großteil Wiens bebaut wurde. Ab 1911 wurde das Gebiet der Schmelz verbaut. Bis zum Ersten Weltkrieg diente sie als Exerzierplatz, auf dem der Kaiser aus dem nahen Schönbrunn seine Truppen inspizierte. In dieser politischen Umbruchszeit wurde der Exerzier- und Paradeplatz aufgelassen und die Bevölkerung nahm die Schmelz in ihren Besitz. Am Mareschplatz entstand eine der ersten Wohnsiedlungen des "Roten Wien", und die Genossenschaft "Zur frohen Zukunft" legte eine ausgedehnte Kleingartenkolonie an. Im oberen Teil des Geländes entstanden unmittelbar nach dem Krieg wilde Barackensiedlungen, die von Obdachlosen bezogen wurden. Um die Wohnungsnot zu lindern, ermöglichte die Stadt in großen Teilen der Schmelz die Errichtung von Kleingärten.
Von der Geschichtsforschung konnte die Herkunft des Namens Schmelz bisher nicht eindeutig geklärt werden, doch wird angenommen, dass dieser von den hier befindlichen "Schmelzen" zur Metallgewinnung, die bis zum Jahr 1865 hier bestanden haben sollen, herrührt. Hier wurden die Schmelzarbeiten für das Heer vorgenommen, die wegen ihrer Gefährlichkeit im verbauten Gebiet verboten waren.
Heute befindet sich auf der Schmelz die größte europäische Kleingartensiedlung innerhalb bebauten Stadtgebietes.
(schutzhaus-zukunft.at)
Mit 659 Gärten ist die Schmelz heute die größte Kleingarten-Anlage Mitteleuropas innerhalb verbauten Gebiets.

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Wien - Ansichten aus Wien
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Barbara Albert
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