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abendlicher Nebel zieht gespenstisch durch die Täler. Wanderung zur Lutherb
Cornelius Fabius

abendlicher Nebel zieht gespenstisch durch die Täler. Wanderung zur Lutherb

Aufnahme aus dem Jahre 2014.

Voll Stolz also hinauf auf glatten Waldespfaden, zur Lutherbuche am frühen Abend.
Die Lutherbuche ist eine Buche westlich oberhalb von Stolberg (Harz), einem Ortsteil der Gemeinde Südharz im sachsen-anhaltischen Landkreis Harz. Die Wanderung war die erste welche ich in der nahen Umgebung von Stolberg über den südlichen westlichen Höhenkamm absolvierte, sie erfolgte überwiegend oberhalb am Ludetal entlang. Ich machte die längere Strecke durch die Rittergasse, wo anschließend das Stadttor durchquert wird, von dort ging es auf die linke Seite zum Gasthof Waldfrieden und dann auf die Höhenwege der linken Seite. Direkt vor der Lutherbuche gingen die in den Rasen gut eingelassenen Treppen mit Holzbohlen ab, es war natürlich bei der Glätte nicht ganz einfach, aber durch das langsame absteigen, konnte die Umgebung in der anbrechenden, mystisch wirkenden Dämmerung, wundervoll genossen werden. Kein Mensch wagte sich bei diesen Wetterverhältnissen auf die hohen Wege, so konnte alles in aller Ruhe begangen werden. Später ging es als der Abstieg vorüber war, an dem interessanten Klingenbrunnen und am Fluss Thyra entlang in Richtung Stubengasse und dann zurück zum Stolberger Hof.

Martin Luther war im Frühjahr 1525 nach Stolberg gerufen worden, um mit einer Predigt in der Sankt-Martini-Kirche die aufgebrachten Bauern und Bürger zu beruhigen, was ihm allerdings nicht gelang. Der an den Reformator Martin Luther erinnernde Baum steht am oberen Ende eines Berghanges südwestlich der Stadt. Im Frühjahr des Jahres 1525 hielt sich Martin Luther bei seinem Freund Reiffenstein in Stolberg auf. Am Freitag nach Ostern, dem 21. April 1525 sollen der Überlieferung nach beide einen Spaziergang auf die Stolberg umgebenden Berge gemacht haben. Die Buche markiert den Punkt, von welchem beide auf die Stadt blickten. Luther hat dabei das Stadtbild mit einem Vogel verglichen, wonach das Schloss Stolberg der Kopf, der Marktplatz der Rumpf und die drei zum Markt führenden Gassen die Flügel und der Schwanz seien. Dieses poetische Bild wird noch heute gerne zitiert. Bedingt durch die engen Täler, in denen Stolberg liegt, hat sich die Stadtstruktur bis heute nicht wesentlich verändert. Tatsächlich gibt es in Stolberg noch 18 Fachwerkhäuser aus der Zeit vor 1530, die also auch schon zu Luthers Zeiten das Ortsbild prägten. Die Buche selbst stammt nicht aus dieser Zeit. Die Stadt Stolberg hat an dieser Stelle, die direkt am Rand eines maßgeblich von Buchen geprägten Waldes liegt, allerdings eine neue Buche gepflanzt.

An der jetzigen Buche befindet sich eine hölzerne Tafel auf der der Bezug zu Luther erläutert ist. Dort heißt es: „Als anno 1525 Freitags nach Ostern Dr. Martin Luther Stolberg besuchte und mit seinem Freunde Reiffenstein auf diesen Berg spazierte, verglich Er die Stadt Stolberg gar füglich einem Vogel. Das Schloss meinte Er, wäre der Kopf, der Markt der Rumpf die beiden Gassen die Flügel, die Niedergasse der Schwanz“. Die Lutherbuche ist als Nr. 216 in das System der Stempelstellen der Harzer Wandernadel einbezogen.
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kleinere Wanderung am frühen Abend zur Lutherbuche in Stolberg/Südharz.
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Cornelius Fabius
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