• Willkommen im SAGEN.at-Forum und SAGEN.at-Fotogalerie.
    Forum zu Themen der Volkskunde, Kulturgeschichte, Regionalgeschichte, Technikgeschichte und vielem mehr - Fotogalerie für Dokumentar-Fotografie bis Fotogeschichte.
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst Du eigene Beiträge verfassen und eigene Fotos veröffentlichen.

wieviel prozent hat vorlauf?

Rabenweib

Active member
ich hab eine frage an diejenigen die hier vielleicht schnaps brennen!
ich brauche für ein rezept einen 96%igen alkohol.
ich habe mir davon zwei liter in der apotheke gekauft, damit ich kräuter ansetzen kann, das ganze wird mit korn vermischt.

nun war das aber extrem teuer für meine verhältnisse und ich dachte mir, vielleicht könnte ich ja auch vorlauf nehmen? die bauern hier in der gegend verkaufen teilweise ja auch schnaps, die haben sowas sicher und ich denke, das wird billiger sein?

nun weiß ich aber nicht: wieviel prozent hat der vorlauf?

kann mir wer weiterhelfen?

liebe grüße, sonja
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmm, ich dachte eigentlich immer, dass es mehrere "Vorläufe" gibt, die durch mehrmaliges Brennen immer feiner und hochprozentiger werden. Und ich würde einfach den Bauern fragen wieviel Prozent denn sein halbfertiger Schnaps hat - ob so ein Vorlauf auch genießbar ist, ist eine andere Frage. Ich denke mir, er wird dir lachend einen Schöpfer voll zum Kosten geben...

lg Berit
 
haha! ich will ihn ja nicht TRINKEN!
(meine oma hat den vorlkauf immer für tinkturen genommen zum einreiben, zum ansetzen von kräutern, usw...)
aber stimmt eh, ich muss mal rauf zum bergbauern und frag ihn selber.
dachte nur vielleicht ist jemand da der mirs schneller sagen kann.
danke trotzdem, stimmt, das wird wahrscheinlich ein prozess sein, und er wird mehrere stufen durchmachen.

danke!

sonja
 
Hallo Rabenweib,
meine Infos mal ohne Gewähr!

Der Alkoholgehalt wird durch mehere Brände immer höher, im ersten Brand ca.70 % max. und der Vorlauf immer geringer.
Verwendet man z.B. Weingeist (reiner Trinkalkohol) aus der Apotheke so wird es keinen, oder zumindest keinen nenneswerten Vorlauf geben.

Neben dem Vorlauf gibt es auch noch einen Nachlauf und beides ist unter dem Namen Franzbranntwein im Handel.
Vor einer innerlichen Anwendung von Vor- und Nachlauf aber muss ich eindringlich warnen, denn in diesen Substanzen befindet sich das sog. Fuselöl.
Das Zeug ist für die Erblindung verantwortlich, zu welchen es immer wieder mal kommt bzw. kommen kann wenn man Vor und Nachlauf nicht peinlichst vom eigentlichen Brannt trennt. Eine Gefahr die leicht unterschätzt wird bei selbstgebrannten Schnäpsen.

Ich würde daher empfehlen für selbstgemachte Liköre usw. Weingeist aus der Apotheke zu verwenden und ihn auf Trinkstärke zu reduzieren.

Aber was schwebt Dir denn genau vor? Kräuterdestillate oder so was? Vielleicht kann ich doch helfen?

L.G. Nachtfee
 
Was den Vorlauf so gefährlich macht ist sein Methylalkoholanteil.

Methylalkohol hat einen brennenden Geschmack. Die Flüssigkeit und die Dämpfe verursachen Schädigungen im Zentralnervensystem. Durch die Aufnahme von Methylalkohol kann es zu einer Schädigung der Sehnerven mit Erblindung kommen. Nieren, Herz, Leber und andere Organe werden ebenfalls geschädigt. Die Vergiftungssymptome äußern sich zunächst in Bauchkrämpfen, Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwächeanfällen, später treten Sehstörungen, Atemnot und Bewusstlosigkeit auf. Die tödliche Dosis liegt zwischen 5 und 100ml Methylalkohol.

Als Vorsicht damit.
 
Genau so is`dat mit dat! Sorry Ruhrgebiet!

Und dann ist da noch ein juristisches Problem, denn meldet man seine Destille nicht ordnungsgemäss beim Zoll an, so ist es Steuerhinterziehung. In Deutschland jedenfalls, und vermutlich ist es auch im benachbarten Ausland nicht anders. Und ausserdem möchte ich, kaum hier bei Euch angekommen, niemanden zu kriminellen Handlungen anleiten.

Ich denke auch, dass man aufgrund dieser gesundheitlichen Gefährdung einen Qualifikationsnachweis erbringen muss um einen Destillationsaparat betreiben zu dürfen.
Desweiteren sind da vermutlich noch gewisse Auflagen zu erfüllen wie in allen Produktionsbereichen von Lebensmitteln.

Besser man arbeitet mit Weingeist aus der Apotheke, da ist man in jedem Falle auf der sicheren Schiene.

Übrigens kann man für vieles auch ohne weiteres klare Schnäpse verwenden, das erspart Umrechnungsarbeiten weil sie schon auf Trinkstärke reduziert sind.

L.G. Nachtfee
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben