Terranigma
New member
Es mag etwas seltsam sein, aber für genau die im Titel genannte Erzählung habe ich im Forum angemeldet, denn: ich stehe derzeit völlig perplex auf dem Schlauch bzw. sitze perplex vor dem Laptop. Im Rahmen einer Hausarbeit zu japanischen Volksmärchen lese ich gerade jene und stieß dabei auf eine Eigenheit.
Es gibt in Japan ein Volksmärchen welches von einem Bären und einem Fuchs handelt. Der Fuchs hat einem Fischer einen Fisch geklaut und stößt später auf einen Bären; der Bär fragt den Fuchs daraufhin, woher er denn den Fisch hätte. Der Fuchs erklärt ihm, das er zu einem Fluss gehen solle der mit Eis bedeckt ist - dort wo im Eis ein Loch ist, sollte der Bär seinen langen Schwanz reinhalten solange bis etwas anbeißt. Der Bär tut es, hält den Schwanz ins Loch, wartet und als er etwas spürt springt er auf woraufhin der Schwanz im Eis stecken bleibt. Seitdem haben, laut Erzählung, Bären Stummelschwänze.
Was nun wichtig ist: dies ist ein japanisches Volksmärchen. Entnommen u.a. (!) aus:
Hammitzsch, Horst (Hrsg.): Japanische Volksmärchen. Köln 1964. S. 188f.
Erstaunt stellte ich fest, als ich zufällig (!) nach diesem Märchen im Internet schaute, dass ich Informationen zu finnischen und norwegischen Erzählungen fand, welche 1 zu 1 dieselbe Geschichte wiedergeben. Der Wortlaut unterscheidet sich ohne Frage, aber die Handlung ist ohne weiteres erkennbar. Auch hier auf der Seite stieß ich auf die Erzählung:
Der Fuchs und der Bär
In Europa stammt diese Erzählung wohl aus dem skadinavischen Raum - Norwegen, Finnland inkl. Lappland, - allerdings kann ich mir nicht erklären, wie diese Geschichte in ihrer Unverkennbarkeit gleichermaßen in Japan auftauchen kann. Ich kann nicht sagen, welche Antwort ich mir auf diesen Thread erhoffe, stehe allerdings doch vor einer großen Frage: wie kann ein Erzählstoff so große Strecken zurücklegen? Die vergleichende Märchenforschung hat zwar gezeigt, dass sich Märchen auf aller Welt teilweise arg stark ähneln, nun aber Märchen aus zwei verschiedenen Kulturkreisen - Europa und Asien - mit einem derartig ähnlichen Wortlaut vorzufinden, überrascht mich doch sehr.
Es gibt in Japan ein Volksmärchen welches von einem Bären und einem Fuchs handelt. Der Fuchs hat einem Fischer einen Fisch geklaut und stößt später auf einen Bären; der Bär fragt den Fuchs daraufhin, woher er denn den Fisch hätte. Der Fuchs erklärt ihm, das er zu einem Fluss gehen solle der mit Eis bedeckt ist - dort wo im Eis ein Loch ist, sollte der Bär seinen langen Schwanz reinhalten solange bis etwas anbeißt. Der Bär tut es, hält den Schwanz ins Loch, wartet und als er etwas spürt springt er auf woraufhin der Schwanz im Eis stecken bleibt. Seitdem haben, laut Erzählung, Bären Stummelschwänze.
Was nun wichtig ist: dies ist ein japanisches Volksmärchen. Entnommen u.a. (!) aus:
Hammitzsch, Horst (Hrsg.): Japanische Volksmärchen. Köln 1964. S. 188f.
Erstaunt stellte ich fest, als ich zufällig (!) nach diesem Märchen im Internet schaute, dass ich Informationen zu finnischen und norwegischen Erzählungen fand, welche 1 zu 1 dieselbe Geschichte wiedergeben. Der Wortlaut unterscheidet sich ohne Frage, aber die Handlung ist ohne weiteres erkennbar. Auch hier auf der Seite stieß ich auf die Erzählung:
Der Fuchs und der Bär
In Europa stammt diese Erzählung wohl aus dem skadinavischen Raum - Norwegen, Finnland inkl. Lappland, - allerdings kann ich mir nicht erklären, wie diese Geschichte in ihrer Unverkennbarkeit gleichermaßen in Japan auftauchen kann. Ich kann nicht sagen, welche Antwort ich mir auf diesen Thread erhoffe, stehe allerdings doch vor einer großen Frage: wie kann ein Erzählstoff so große Strecken zurücklegen? Die vergleichende Märchenforschung hat zwar gezeigt, dass sich Märchen auf aller Welt teilweise arg stark ähneln, nun aber Märchen aus zwei verschiedenen Kulturkreisen - Europa und Asien - mit einem derartig ähnlichen Wortlaut vorzufinden, überrascht mich doch sehr.