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TV-Tipp: Bombensicher - Der Schatz im Salzbergwerk

SAGEN.at

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Bombensicher - Der Schatz im Salzbergwerk
Donnerstag | 20.02.14 | 21:15 Uhr
Dokumentation, AT 2013
ServusTV

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Bildquelle: © ServusTV

Es war der größte Kunstschatz aller Zeiten: Versteckt in einem Salzbergwerk, sollte die NS-Raubkunst vor den Alliierten in Sicherheit gebracht werden. Doch kurz vor Kriegsende geraten die Kunstwerke in Gefahr.

Es beherbergte den wohl größten Kunstschatz der Geschichte: Das Salzbergwerk von Altaussee, das von den Nazis einst zum Depot für die wertvollsten Kunstwerke der Welt umfunktioniert wurde. Doch in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs sind die Kunstwerke plötzlich in größter Gefahr - der zuständige Gauleiter will den gesamten Stollen sprengen lassen, damit den heranrückenden US-Truppen kein einziges Gemälde in die Hände fällt.

Doch noch bevor die auf Kunstschätze spezialisierte US-Einheit „Monuments Men" das Salzkammergut erreicht, kommt es zu einer beispiellosen Rettungsaktion. Wer veranlasste sie, wer führte sie durch - und wie hat sie sich genau zugetragen? Die Dokumentation besucht gemeinsam mit Zeitzeugen die Schauplätze dieses denkwürdigen Ereignisses und zeigt, was damals wirklich passiert ist. Das Ergebnis ist eine spannende Reise in die Vergangenheit.

Bezüglich Monuments Men:

Die Monuments Men war eine Spezialeinheit der US-Armee, die für die Sicherstellung der von den Nazis angehäuften - vielfach geraubten - Kunstgüter beauftragt war.

Als die Monuments Men am 8. Mai 1945 in Altaussee ankamen, waren die Fliegerbomben längst von den Bergleuten aus dem Salzberg weggebracht und die Mundlöcher (Eingänge zum Salzbergwerk) zugesprengt.

Autor Konrad Kramar dazu: "Alles, was die Monuments Men machen mussten, war die Eingänge freischaufeln und die Gemälde herausholen."

Danach wurden die wertvollsten Werke schleunigst zur Sammelstelle nach München gebracht, um sie dann den rechtmäßigen Besitzern zurückzugeben. Van Eycks Genter Altar, das wohl entscheidenste Werk der Kunstgeschichte, wurde nach Brüssel transportiert und ist heute in Gent zu besichtigen. Im Moment wird es dort im Museum der schönen Künste restauriert. Die fertigen Flügel des Altars befinden sich in der Saint Bavo Kathedrale.

Vermeers berühmtes Gemälde "Die Malkunst" ist im Kunsthistorischen Museum Wien ausgestellt.

Entgegen vieler falscher Berichte wurden die letzten Kunstgegenstände tatsächlich erst in den 1960-er Jahren aus dem Bergwerk geschafft.

Kunstwerke für ein Museum in Linz

Neben Gemälden von Vermeer, Breughel und Rembrandt lagerten Michelangelos "Madonna mit dem Kinde" und Van Eycks "Genter Altar" in der Tiefe des Altausseer Salzbergwerks. "Bestimmt waren sie alle für ein gewaltiges Kunstmuseum in Linz. Dazu gab es nicht nur Pläne, sondern schon Modelle."

"Um die Kunstwerke, die zum Teil geraubt oder erpresst waren, zum Teil aber auch angekauft wurden, vor den Bomben der Alliierten in Sicherheit zu bringen, wurden sie im Salzbergwerk untergebracht. Als die Alliierten in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges immer weiter vordrangen, plante der Gauleiter von Oberdonau, August Eigruber, ein fanatischer Nazi, die komplette Vernichtung im Salzbergwerk. Er ließ etliche 500-Kilo-Fliegerbomben in den Berg schaffen, um die Salinen samt dem kostbaren Inhalt zu sprengen", schildert Boote.

Spannende Geschichten aus Altaussee

Der Dokumentarfilm "Bombensicher" betrachtet die spektakulären Vorgänge rund um das größte Kunstdepot des Dritten Reiches. Historiker und Kunsthistoriker, Zeitzeugen und Salinenangestellte führen in ein faszinierendes Geflecht aus Lügen und Gerüchten rund um die Rettung der wertvollsten Kunstschätze der Welt vor gefährlichen Bomben.

"Die Vorfälle der letzten Tage des Zweiten Weltkriegs in Altaussee zählen zu den mit Abstand spannendsten und auch österreichischsten Geschichten unseres Landes", meint Boote. "Wer Altaussee entwirrt und hinter das viel zitierte ,Schweigen im Dorf' zur NS-Vergangenheit blickt, entdeckt ein schier unfassbares Geflecht an persönlichen Interessen von Menschen, die um Leben, Kunst, Macht, Geld und Arbeitsstätte kämpften."

Regisseur Werner Boote arbeitet in seiner TV Doku bis in kleinste Detail heraus, warum es dann doch nicht zu dieser - weiteren - Katastrophe gekommen ist und welch schicksalhafte Kooperation von Nicht-Nazis mit Nazis sowie auch der pure Zufall daran beteiligt waren.

Buch und Regie: Werner Boote
Eine Produktion von TV&More für Servus TV, 2014


Wolfgang (SAGEN.at)
 
Bombensicher - Der Schatz im Salzbergwerk

"Um die Kunstwerke, die zum Teil geraubt oder erpresst waren, zum Teil aber auch angekauft wurden, vor den Bomben der Alliierten in Sicherheit zu bringen, wurden sie im Salzbergwerk untergebracht. Als die Alliierten in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges immer weiter vordrangen, plante der Gauleiter von Oberdonau, August Eigruber, ein fanatischer Nazi, die komplette Vernichtung im Salzbergwerk. Er ließ etliche 500-Kilo-Fliegerbomben in den Berg schaffen, um die Salinen samt dem kostbaren Inhalt zu sprengen", schildert Boote.


Wolfgang (SAGEN.at)

Interessant!
Gerade gestern sprach ich mit meiner Mutter über einen leider schon verstorbenen Nachbarn, der ihr wiederum dieselbe Geschichte erzählt hatte: "Eigruber ließ die Kunstwerke in die Salzstollen bringen; als er befahl dieselben sprengen zu lassen, weigerten sich die Ausseer die Kunstwerke zu vernichten." Das kann natürlich etwas verklärt überliefert worden sein, aber immerhin.
Erwähnter Nachbar war natürlich Zeitzeuge und stand - bevor Eigruber Gauleiter wurde, mit selbigem an der Werkbank in den sogenannten Steyr-Werken.
Im Rückblick ist es furchtbar schade, dass ich nicht alles aufgeschrieben habe, was der Nachbar erzählte. Seine Lebenseindrücke reichten vom Aufwachsen am Erzherzoglichen Hof in Wallsee, über das Vorkriegs-Wien (WKI) und die Zwischenkriegszeit in Steyr in den Steyr-Werken und später im Nibelungen-Werk. Beeindruckend blieb mir in Erinnerung, wie er schilderte mit wie wenig Material, aber großem Erfindungsgeist sie das Werk in Steyr wieder aufbauten.

LG
althea
 
weigerten sich die Ausseer die Kunstwerke zu vernichten.
Dass die Ausseer bzw die Widerstandskämpfer von Aussee sich weigerten die Kunstwerke zu vernichten ist eine Verklärung der damaligen Situation.

In der entsprechenden Literatur vgl den Artikel zu den Kunstschätzen im Salzbergwerk auf SAGEN.at heißt es übereinstimmend, dass nicht die Kunstschätze den Ausschlag für das Abmontieren der Sprengköpfe auf den Bomben waren, sondern eher der gefährdete Broterwerb...

Wolfgang (SAGEN.at)
 
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