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Der Theaterhaufen Hall in Tirol präsentiert ab 26. Juni 2010 das Theaterstück "Der sagenhafte Kampf ums Halltal" bei St. Magdalena im Halltal (über Absam). Es wird ein Abend voller Spannung, Magie und jeder Menge Humor versprochen.

Aufruhr im Halltal - die Geister sind außer sich vor Wut. Deutsche Investoren möchten das Tal zu einer neumodernen Erlebniswelt umfunktionieren. Einige Ansässige finden wenig Gefallen ab den bevorstehenden Veränderungen, doch auf große Worte folgende Taten bleiben aus.
Die heimischen Sagengestalten, denen der Umbau ihrer Heimat ebenfalls ein Dorn im Auge ist, sind dabei weniger zimperlich. Der Konflikt ist vorprogrammiert. Wie wird der sagenhafte Kampf ums Halltal wohl enden?

Die Premiere findet am 26. Juni 2010 statt, weitere Termine siehe Plakat.
Eintritt: 12 Euro, Shuttle-Service vom Swarovski-Parkplatz (Salzbergstraße) nach St. Magdalena und retour inkludiert.

Buch: Traudl Lener
Regie: Andy Aigner

Wolfgang (SAGEN.at)
 
der sagenhafte kampf ums halltal
Theater in St. Magdalena, Halltal

Premiere, am Sa, 26.06.2010
Eine durchaus gelungene Erstaufführung bei voll besetzten Bänken an wettermäßig schönem Abend bei angenehmer Temperatur in Freiluft auf St. Magdalena. Einleitung und Zwischen-Töne liefert die sonore Stimme des Sagenerzählers. Dann ist der Zuschauer gleich mitten drin' in den burlesken Geschichten seiner vermeintlichen Heimat Tirol. Deutsche Unternehmer wollen das (Hall)Tal touristisch umbauen. Das lassen sich die Heimischen und Beschützer des Tales nicht gefallen. Aufruhr der Geister. Allen voran: der Magdalenageist, der alle Geister des Tales ruft und versammelt, um die Verunstaltungsorgien abwehren zu wollen. Was auch gelingen soll mit all den drohenden Gebärden und dem Johlen dieser Talgeister. Ein Augenschmaus sind die Kostüme, ein Ohrenschmaus der sprachliche Kontrast zwischen Deutsch und Gebirglerisch. Ein deftig knorriger Disput entspannt sich zwischen den heimisch Talvernarrten und den feinen innovations-sudernden Eindringlingen. Da wird dann ordentlich viel geschubst und geschoben. Das Publikum geht voll ab in der Überläufer-Szene, wo ein Einheimischer den Reizen von Susi erliegt und sie auf Tirolerisch anzubeten versucht. Was den Geistern des Tales nicht verborgen bleibt und auf deren Art zum Schutz der Heimischen geregelt wird.
Die Schauspieler sind als Amateure leidenschaftlich und ausdrucksstark. Die Masken der Geister begeistern: erdig-steinige Farben für die Wilden im Kontrast zum blendenden Weiß für die Weisheit der "weißen Frau". Die Bühne kann schlichter nicht sein, weil sie alles nützt, was schon da ist: einen Stadel, Türen, einen Holzstoß, zwei Wirtshaustische und ein paar Holzklötze. Magische Töne aus einer Tonanlage, magischer Nebel aus einem Prügel Holz. Über allem das mächtig beeindruckende Panorama von St. Magdalena (im Rücken der Zuschauer). Was gut ist, weil es die Imagination dieser wundervollen Bergwelt stets neu hervorrufen muss.
In der Pause gibt es knusprige Brezen (eine Seltenheit in Gastronomien im Tal) und eine Gulaschkanone. Alles da draußen vor einem Gasthaus, vor der Magdalena-Kirche. Da draußen, wo am Nachmittag die Leute von den Wänden und Wanderwegen heruntergestiegen sind, um nach einer Stärkung sich hinüberzusetzen auf die kahlen Bänke, wo gleich das große deutsche Tal-Verschacherungs-Ansinnen beginnen wird. Niemand hat etwas dagegen, wenn du dein Getränk in das Theater mitnimmst.
Und hinterher bringt dich ein unerwartet freundliches Taxi wieder ins Tal, wo man sich wieder in aller Ruhe ent-geistern kann. Schön.
 
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