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Die Meldung in der "Tiroler Tageszeitung" ( Administrator: Link existiert nicht mehr ) ermutigt und erfreut!
Nassereither Almen werden probeweise Wolfs Revier
Tirol will auf die Rückkehr der Raubtiere vorbereitet sein. Mit der heurigen Almsaison startet deshalb ein Modellversuch im Herdenschutz.
Von Christoph Mair
Nassereith – Eines ist für Experten sicher: Bär, Luchs und Wolf erobern Lebensraum zurück. Oft zum Ärger und Schaden der Schafzüchter, deren Tiere auf dem Speiseplan der Beutegreifer stehen.
Tirol will auf die Rückkehr der streng geschützten Raubtiere vorbereitet sein. Für die Nutztierhalter freilich bedeutet das einen Paradigmenwechsel. Denn die traditionell unbeaufsichtigten Schafherden wären wie ein gedeckter Tisch für die Räuber. Herdenschutz lautet die Gegenstrategie: Eigene Herdenschutzhunde, die in die Herde integriert, die Schafe gegen Angreifer verteidigen, sollen dafür sorgen, dass die Raubtiere keine Chance haben. Zudem muss ein Hirte die Herde lenken.
In der Schweiz gibt es bereits Erfahrungen damit, für Tirol ist das Neuland. Eines, das mit Beginn der heurigen Almsaison in Nassereith erstmals betreten wird. Auf den dortigen Almen starten Land Tirol und Schafzuchtverband ein dreijähriges Pilotprojekt. Die Hunde und viel Erfahrung würden aus der Schweiz kommen, erklärt Johann Georg Höllbacher, Obmann des Bundesverbandes für Schafe und Ziegen. Weil die jungen Hunde in der ersten Saison noch nicht voll leistungsfähig seien, werde man mit einer Herde von 50 bis 60 Schafen beginnen. Das Ziel liegt bei 1000 Tieren. „Der Vorteil für die Schafbesitzer ist, dass die Herde an sieben Tagen in der Woche beaufsichtigt wird“, sagt Johannes Fitsch, Geschäftsführer des Tiroler Schafzuchtverbandes und selbst Schafhalter in Nassereith. Das weit verzweigte, teils extrem gelegene Almgebiet biete beste Voraussetzungen. Durch die Führung der Herde sei zudem eine bessere Beweidung der Flächen erreichbar, ist Fitsch überzeugt, Er warte nur noch auf die definitive Finanzierungszusage des Landes.
Die werde es geben, versichert Agrarreferent LHStv. Anton Steixner. „Es ist alles besprochen.“ Das Projekt soll für drei Jahre knapp 100.000 Euro für die Bezahlung des Hirten, die Hunde und Zaunmaterial kosten. Steixner will für die bundesländerübergreifende Maßnahme auch seine Amtskollegen gewinnen. Schließlich soll die Tiroler Modellregion Chancen und Grenzen des Herdenschutzes aufzeigen und z.B. für die Ausbildung weiterer Hirten dienen.
Tiroler Tageszeitung, Printausgabe vom Di, 22.01.2013
Warum sollte in Österreich nicht auch möglich sein, was in Italien und der Schweiz funktioniert?
Übrigens: Allein in Südtirol wurden im Jahr 2012 40 000 € an Entschädigungen bezahlt. Vom Trentino sind mir keine Zahlen bekannt.
Nassereither Almen werden probeweise Wolfs Revier
Tirol will auf die Rückkehr der Raubtiere vorbereitet sein. Mit der heurigen Almsaison startet deshalb ein Modellversuch im Herdenschutz.
Von Christoph Mair
Nassereith – Eines ist für Experten sicher: Bär, Luchs und Wolf erobern Lebensraum zurück. Oft zum Ärger und Schaden der Schafzüchter, deren Tiere auf dem Speiseplan der Beutegreifer stehen.
Tirol will auf die Rückkehr der streng geschützten Raubtiere vorbereitet sein. Für die Nutztierhalter freilich bedeutet das einen Paradigmenwechsel. Denn die traditionell unbeaufsichtigten Schafherden wären wie ein gedeckter Tisch für die Räuber. Herdenschutz lautet die Gegenstrategie: Eigene Herdenschutzhunde, die in die Herde integriert, die Schafe gegen Angreifer verteidigen, sollen dafür sorgen, dass die Raubtiere keine Chance haben. Zudem muss ein Hirte die Herde lenken.
In der Schweiz gibt es bereits Erfahrungen damit, für Tirol ist das Neuland. Eines, das mit Beginn der heurigen Almsaison in Nassereith erstmals betreten wird. Auf den dortigen Almen starten Land Tirol und Schafzuchtverband ein dreijähriges Pilotprojekt. Die Hunde und viel Erfahrung würden aus der Schweiz kommen, erklärt Johann Georg Höllbacher, Obmann des Bundesverbandes für Schafe und Ziegen. Weil die jungen Hunde in der ersten Saison noch nicht voll leistungsfähig seien, werde man mit einer Herde von 50 bis 60 Schafen beginnen. Das Ziel liegt bei 1000 Tieren. „Der Vorteil für die Schafbesitzer ist, dass die Herde an sieben Tagen in der Woche beaufsichtigt wird“, sagt Johannes Fitsch, Geschäftsführer des Tiroler Schafzuchtverbandes und selbst Schafhalter in Nassereith. Das weit verzweigte, teils extrem gelegene Almgebiet biete beste Voraussetzungen. Durch die Führung der Herde sei zudem eine bessere Beweidung der Flächen erreichbar, ist Fitsch überzeugt, Er warte nur noch auf die definitive Finanzierungszusage des Landes.
Die werde es geben, versichert Agrarreferent LHStv. Anton Steixner. „Es ist alles besprochen.“ Das Projekt soll für drei Jahre knapp 100.000 Euro für die Bezahlung des Hirten, die Hunde und Zaunmaterial kosten. Steixner will für die bundesländerübergreifende Maßnahme auch seine Amtskollegen gewinnen. Schließlich soll die Tiroler Modellregion Chancen und Grenzen des Herdenschutzes aufzeigen und z.B. für die Ausbildung weiterer Hirten dienen.
Tiroler Tageszeitung, Printausgabe vom Di, 22.01.2013
Warum sollte in Österreich nicht auch möglich sein, was in Italien und der Schweiz funktioniert?
Übrigens: Allein in Südtirol wurden im Jahr 2012 40 000 € an Entschädigungen bezahlt. Vom Trentino sind mir keine Zahlen bekannt.