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Themen-Fotowettbewerb Dezember 2008: Briefkästen und Post - Gewinner

  • harry

    Stimmen: 1 10,0%
  • SAGEN.at

    Stimmen: 0 0,0%
  • Oksana

    Stimmen: 5 50,0%
  • Dresdner

    Stimmen: 4 40,0%
  • cerambyx

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    10
  • Umfrage geschlossen .

SAGEN.at

Administrator
Teammitglied
Das Thema für den SAGEN.at-Themen-Fotowettbewerb Dezember 2008 ist:

Briefkästen und Post

Bilder und Beschreibung nun hierher!

Die Spielregeln zum Fotowettbewerb finden sich hier und im Monat Dezember 2008 erhält der Gewinner des Fotowettbewerbes ein Exemplar des Innsbrucker Sagenbuches und eine Glasflasche voll mit Edelsteinen *)!

Wolfgang (SAGEN.at)

*) unter Ausschluss des Rechtsweges!
 
Früher kam die Post noch zu den Menschen, heute muss man leider oft schon ein Postamt lange suchen ...
Briefkasten mit Briefmarken-Automat an der Rückseite eines fahrenden Postamts. Das ist ein kleiner Autobus, in dem ein komplettes Postamt installiert ist. Dieser steht in einer Garage der österreichischen Post. Er ist liebevoll gepflegt und auch für den Verkehr zugelassen (noch mit einer "alten" Nummerntafel).

fahrendes postamt_02.jpg

Aufnahme: © Harald Hartmann , 4. Dezember 2008

Herzlichen Dank an den Wagenmeister dieser Postgarage für sein freundliches Entgegenkommen, diesen Autobus zu zeigen.
 
Höchstgelegener Briefkasten der Stadt Innsbruck

Der höchstgelegene Briefkasten der Stadt Innsbruck befindet sich in der Station Hafelekar in 2260 Meter Seehöhe der Innsbrucker Nordkettenbahn.
Mit der Innsbrucker Nordkettenbahn ist es möglich, innerhalb von 20 Minuten aus dem urbanen Raum in rauhe Bergwelt zu gelangen.

Die Nordkettenbahn wurde von der Firma "Adolf Bleichert & Co." aus Leipzig ab Mai 1927 errichtet und im Juli 1928 fertiggestellt.

Die außergewöhnliche Architektur der Stationen stammt von Franz Baumann (1892 - 1974), einem Tiroler Baukünstler der das Bild der klassischen Moderne in Tirol nachhaltig geprägt hat und ist weitgehend im Originalzustand erhalten. Die Bergstation gilt als architektonisches "Wunder" bei völliger Durchdringung von Architektur und Topographie und ist bis heute ein Hochbau für eine Seilbahn "von Weltrang".

Der höchstgelegene Briefkasten Innsbrucks macht einen etwas verwaisten Eindruck zwischen Mistkübel und Feuerlöscher und wird derzeit leider nicht seiner Funktion entsprechend genutzt, zudem macht ihm ein defektes Email-Terminal in seiner Nähe als Konkurrenz zu schaffen.

Vielleicht wird durch diesen Beitrag wieder mehr Aufmerksamkeit auf den Briefkasten gelenkt?

Man könnte ja auch einen Sonderstempel auf jedes bei ihm eingeworfene Poststück aufbringen - dann würde ich so manche Briefsendung extra dort hinaufbringen...

Welche Stadt hat sonst noch diese Gelegenheit, einen Briefkasten in über 2000 Meter Seehöhe zu betreiben?

(Technische und biographische Fakten nach Bettina Schlorhaufer und Günter Denoth in: Stadtflucht 10 m/sec, Innsbruck und die Nordkettenbahn, Innsbruck 2003)



Briefkasten_Hafelekar_Innsbruck.jpg

Der höchstgelegene Briefkasten der Stadt Innsbruck in 2260 Meter Seehöhe
derzeit etwas verwaist, aber vielleicht ändert dieser Beitrag und der Vorschlag auf Sonderstempel diese Situation?
Aufnahme: 10. März 2008


Wolfgang (SAGEN.at)
 
Verlassen und verrostet… „Für Briefe und Zeitungen“ steht drauf… Dieser Briefkasten hat aber schon viele Jahre keine Briefe und Zeitungen gesehen…

164698 - diese Nummer weiß ich immer noch auswendig. Das ist (oder war) die Postleitzahl von Lebskoje, des Heimatdorfes meiner Mutter und meiner Groß- und Urgroßeltern.

Ich erinnere mich noch an das Postamt – es war in einem großen Holzhaus mit einem Riesenofen. Es war sehr interessant auf der Post. Da waren immer viele Menschen, viele Gespräche, und für uns Kinder auch manche interessante Sachen zum Anschauen. Meine ersten Ohrringe, ganz billige und komische, habe ich auch dort gekauft:)

Seit etwa 12 Jahren existiert das Postamt von Lebskoje nicht mehr, weil zu wenig Menschen im Dorf geblieben sind…

postfach_Oksana.jpg


Briefkasten an unserem Familienhaus in Lebskoje, Leschukonskij Bezirk, Archangelsker Gebiet, Russland
Foto: 09.Juli 2006
 
Kursächsische Postmeilensäule

Das von mir vorgestellte Bild zeigt die Detailansicht einer kursächsischen Postmeilensäule.
(Admin: externer Bild-Link existiert nicht mehr)

Diese Säulen wurden auf Befehl des Kurfürsten Friedrich August I, genannt "August der Starke" in Kursachsen als Weg- und Entfernungsanzeiger für Post- und Reisekutschen aufgestellt. Im Januar / Februar des Jahres 1722 wurden in Dresden die ersten vier Distanzsäulen aufgestellt.

Die Wikipedia schreibt zur Geschichte der Säulen:

Am 19. September 1721 erging der kurfürstliche Befehl an die Ämter der Städte Dresden, Meißen und Großenhain, steinerne Postmeilensäulen zu errichten. Kurze Zeit später, am 1. November 1721, wurde der Befehl auf das gesamte Land ausgedehnt. Noch am selben Tag wurde von der zuständigen staatlichen Behörde

„Die Generalverordnung, die Setzung der steinernen Post-Säulen in Chur-Sächßis Landen betreffend“

und das

„Mandat, daß die Unkosten zur Setzung der steinernen Post-Säulen auf Kosten desjenigen Orts Obrigkeit, auf dessen Grund und Boden selbige zum stehen kommen, geschehen sollen.“

erlassen. Für die Oberlausitz erfolgte am 24. November 1721 eine separate Anweisung.

Welche Säulen im Einzelnen gesetzt werden sollten, wurde von Zürner selbst, der damit am 14. Dezember 1721 durch ein Dekret Augusts des Starken beauftragt wurde, ausgearbeitet. Zürner legte fest, dass direkt vor den Toren der Stadt eine große Distanzsäule, aller viertel Meilen eine Viertelmeilensäule, aller halben Meilen eine Halbmeilensäule und aller Meilen eine Ganzmeilensäule errichtet werden musste. Dabei ist die Form als Obelisk, wie auch andere Beispiele aus der Architektur belegen, als symbolische Architekturform für die Herrschaft Augusts des Starken benutzt worden. Im kursächsischen Anteil der Grafschaft Henneberg sollten anstelle der Stein- gusseiserne Säulen errichtet werden.

Von Seiten der Forschung wird davon ausgegangen, dass ursprünglich etwa 300 Distanzsäulen (Postmeilensäulen) und etwa 1.200 Straßensäulen (Ganz- und Halbmeilensäulen, Viertelmeilensteine) gesetzt wurden. Davon blieben bis heute etwa 200 erhalten.

Dresdner
 
Ganz schlicht im üblichen Post-Gelb präsentiert sich der Briefkasten im Postamt "Christkindl" bei Steyr. Nur ein ebenfalls schriftlicher Hinweis am Postkasten selbst deutet auf seine besondere Funktion hin: nämlich Grüße aus aller Welt wiederum in alle Welt hinauszuschicken, kenntlich gemacht durch zwei Sonderstempel, die für diesen Anlaß jeweils zur Weihnachtszeit neu angefertigt werden. Der "Christkindl-Stempel" wird bis zum 26. Dezember verwendet, der "Drei-Königs-Stempel" danach bis zum 6. Jänner, dem letzten Öffnungstag des Sonderpostamtes.

Seit 1950 richtet die Österreichische Post im Gasthof hinter der Wallfahrtskirche ein Sonderpostamt für weihnachtliche Grußsendungen ein, wobei auch jährlich ab 1958 bis auf Unterbrechungen eine Sonderpostmarke aufgelegt wurde! Dieser Gasthof wurde 2008 in ein ****Sterne-Hotel ausgebaut, was den wirtschaftlichen Erfolg des Hotels in Steyrer Randlage zwar hoffentlich erhöht, die seinerzeitige verträumte Idylle mit modernster Fassaden- und Eingangsgestaltung leider komplett zunichte machte! (In der Werbung verwendet man immer noch die alten Ansichten des Gasthauses!). Auch der von den alten Steyrern durchaus liebevoll gebrauchte Name "Scheiß-obi-Wirt" wird wohl mittels des neuen Namens "Hotel Christkindlwirt in der Romantikstadt Steyr" bald vergessen sein. Dieser Name begründet sich auf ein in grauer Vorzeit über dem Steilhang befindliches Toilettenhäuschen, wobei gleich senkrecht "entsorgt" wurde ....

Der Name "Christkindl" geht übrigens auf eine Sage über eine Heilung mittels eines in eine Baumhöhlung gestellten Bildes zurück ...

Bemerkenswert ist das frühere Vorhandensein einer Heilquelle (versiegt!), der Ortsname "Unterhimmel", der Gewässername "Teufelsbach", die weitbekannte Wallfahrtskirche unmittelbar über einer senkrechten Konglomeratwand, und die Nähe der "Höll", die über die "Saaß" zu erreichen ist ... alles mögliche Hinweise auf einen ehemaligen starken Kultplatz, der vielleicht nur durch die Positionierung der Wallfahrtskirche im Zuge der Christianisierung "überdeckt" werden konnte?

Norbert
 

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Der Themen-Fotowettbewerb "Briefkästen und Post" ist nun geschlossen und die Abstimmung eröffnet.

Wir danken Euch für die schönen Beiträge!

Bis Ende Dezember 2008 lauft nun die spannende Abstimmung, wer das beste Bild mit Dokumentation gebracht hat - dieses kommt dann für ein Monat auf die Startseite von SAGEN.at, der Gewinner bekommt ein Innsbrucker Sagenbuch und zusätzlich eine Glasflasche voll mit Edelsteinen!

Nun harren wir auf Eure Abstimmung, natürlich auch Diskussion zu den eingereichten Fotos, die Abstimmung ist wegen des Feiertages und damit die Silvesterknallerei das Ergebnis nicht beeinträchtigen kann, bis 1. Jänner 2009, 23.22 verlängert.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Die Fotos sind wirklich alle gut und originell! Auch die interessanten Texte
machen es nicht leichter, sich für ein Bild zu entscheiden. Also: großes Lob
an alle Beteiligten - leider habe ich nur eine Stimme! Ulrike
 
Glückwunsch an Oksana zum Titelgewinn.
Als Neujahrsgruß gibt es im Anhang einen "Bonusbriefkasten" zur freien Verwendung für alle Interessenten. Dieser Briefkasten ist einem Original von 1896 nachempfunden und erwartet neben dem Eingang des Dresdner Hilton die Briefe der gut betuchten Kundschaft.
Dresdner
 

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Zuletzt bearbeitet:
Die Gewinnerin im SAGEN.at-Themen-Fotowettbewerb Dezember 2008 ist:
Oksana

:smi_klats :smi_klats :smi_klats

Wir gratulieren Oksana ganz herzlich und überreichen (per Post nach Archangelsk, Russland) ein Innsbrucker Sagenbuch und zusätzlich eine Glasflasche voll Edelsteinen!

Das Foto findet sich im Jänner 2009 auch auf der Startseite von SAGEN.at!

Wolfgang (SAGEN.at)
 
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