Hallo Mina,
ja da hast Du etwas spannendes entdeckt!
Es handelt sich um die Pfarrkirche hl. Leonhard in Großsölk, Bezirk Liezen, Steiermark. Leonhardskirchen bergen nach meiner Erfahrung meistens Überraschungen - also hoffe ich, Du bringst noch einige Detailfotos...
Im DEHIO Steiermark heißt es dazu:
"Pfarrkirche hl. Leonhard, um 1730 - 1740 (Weihe) aus dem herrschaftlichen Pferdestall ungebaut. Seit 1787 Pfarre (vorher zu Gröbming). Langgestreckter Saalraum mit 3/8-Schluß, nach S orientiert; im O Kapellenanbau, der durch 2 Bogen mit dem Schiff verbunden ist. Überall Flachdecken. Hölzerne Empore. Dachreiter im N, mit Zwiebel.
Pfarrhof, ehemaliges Schloß Großsölk; im Verband mit der Pfarrkirche isoliert auf einem Felsen, noch heute von starker Ringmauer umgeben. - Ursprünglich landesfürstlich, seit 1539 Frh. von Hofmann, 1583 - 1617 Herberstein, bis 1773 Jesuitenorden.
3geschossiges Stöckl, 15./16. Jahrhundert, vereinzelte gotische Fensterstöcke, Tonnengewölbe mit spitzbogigen Stichkappen."
Quelle: DEHIO Steiermark, 1982, S. 153
Soweit die Kunstgeschichte, nun die volkskundliche Beschreibung von Gustav Gugitz:
"Gross-Sölk, am Eingang in das Sölktal auf mächtigem Felsblock das sogenannte Leonhardikreuz.
Kultgegenstand: Gemälde, den hl. Leonhard als Beschützer der Landwirtschaft und des Viehs darstellend.
Wallfahrtsmotiv: Bei dem Kultgegenstand beten die Sennerinnen um das Gedeihen des Viehs, besonders bei Almauftrieb und Almabtrieb.
Votive: Meist in Geld bestehend. Früher so reichlich, dass die Kirche von Sölk fast allein von den Opfergeldern erhalten wurde. Sie ist übrigens auch dem hl. Leonhard geweiht.
Wallfahrtszuzug: Örtlich."
Quelle: Gustav Gugitz, Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch, Band 4, Kärnten und Steiermark, S. 150.
Wolfgang (
SAGEN.at)