• Willkommen im SAGEN.at-Forum und SAGEN.at-Fotogalerie.
    Forum zu Themen der Volkskunde, Kulturgeschichte, Regionalgeschichte, Technikgeschichte und vielem mehr - Fotogalerie für Dokumentar-Fotografie bis Fotogeschichte.
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst Du eigene Beiträge verfassen und eigene Fotos veröffentlichen.

Welches Foto soll gewinnen: Rost?

  • Sigitas Beiga

    Stimmen: 5 35,7%
  • harry

    Stimmen: 0 0,0%
  • stanze

    Stimmen: 0 0,0%
  • Andromeda

    Stimmen: 2 14,3%
  • Dresdner

    Stimmen: 3 21,4%
  • Rabenweib

    Stimmen: 1 7,1%
  • Elfie

    Stimmen: 2 14,3%
  • klarad

    Stimmen: 0 0,0%
  • baru

    Stimmen: 0 0,0%
  • SAGEN.at

    Stimmen: 1 7,1%

  • Umfrageteilnehmer
    14
  • Umfrage geschlossen .

SAGEN.at

Administrator
Teammitglied
Das Thema für den SAGEN.at-Themen-Fotowettbewerb Juni 2011 ist:

Rost

Rost ist ein Verwitterungs- bzw. Korrosionsprodukt von Eisen in Zusammenhang mit Luft und Wasser.
Rost ist in den meisten Fällen eine unerwünschte Erscheinung die enorme Schäden verursacht. Wer sich mit Technikgeschichte und Dokumentarfotografie beschäftigt, kommt am Thema Rost nicht vorbei.

Als volkskundliches Forum liegt ein besonderer Schwerpunkt auf einer ausführlichen Bildbeschreibung und Erklärung.

Bilder und Beschreibung nun hierher!

Die Spielregeln zum Fotowettbewerb finden sich hier und im Monat Juni 2011 erhält der Gewinner des Fotowettbewerbes eines unserer eben neu erschienenen Sagenbücher und eine Glasflasche voll mit Edelsteinen aus einem historischen Tiroler Bergwerk! *)

Wolfgang (SAGEN.at)

*) unter Ausschluss des Rechtsweges!
 
Der erste Beitrag zum Fotowettbewerb "Rost" kommt von Sigitas Beiga aus Litauen, der das Bild via E-Mail zugesandt hat.

Es ist eine Detailaufnahme aus dem Kloster Pazaislis bei Kaunas in Litauen.

Kloster_Pazaislis.jpg

© Sigitas Beiga, 2011

Details zum Kloster Pažaislis auf Wikipedia.

Wir hoffen auch in der SAGEN.at-Fotogalerie auf Bilder von Sigitas Beiga aus Litauen!

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Jedes Ding hat zwei Seiten. Rost muss nicht immer marod und morbid sein. Er kann auch als gestalterisches Element eingesetzt werden. Dazu wird eine gegen Witterungseinflüsse unempfindliche Stahllegierung, der CORTEN-Stahl verwendet. Die Abkürzung steht für Corrosion Resistance-Tensile strength. Im Foto sieht man die Auffahrt zum Parkhaus von einem Einkaufszentrum in Wien-Heiligenstadt.
 

Anhänge

  • Q19_Rost_06.jpg
    Q19_Rost_06.jpg
    139 KB · Aufrufe: 21
GREIFENBURG

Nach dem Großbrand von 13. Nov. 1867, der fast den ganzen Markt vernichtete, wurden alle Häuser mit Blechdächer gedeckt.
Der Vorteil vom Blechdach ist das Gewicht und es brennt nicht. Es ist auch Wasserdicht.
Der Nachteil ist die Wartung. Es ist immer zu Pflegen, sonst fängt es an zu Rosten. Das sieht aus wie ein "Fleckerlteppich".
Einige Dächer hat man schon mit Aluminium ersetzt. Alu-rostet nicht.
Manche sind total verrostet und daher undicht.
Das rote Dach (rechts) hat man vor ein paar Jahren gestrichen aber diese Farbe ist auch schon sehr dünn. An manchen stellen lacht der Rost schon wieder hervor.
Es ist ein ständiger Kampf mit dem Rost.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz Greifenburg im Trommelwirbel, wenn´s ordentlich regent, oder? Schaut ungewöhnlich aus.
 
Wasser und Luft greifen ungeschützte Eisen- und Stahlflächen an und verursachen Korrosion - den Rost. Rost ist poröse und mit der Zeit wird auch der stärkste Stahl brüchig.

Optisch gesehen, ist Rost gar keine so unattraktive Erscheinung, gerade im Gegenteil. Er ist Bestandteil (absichtlich oder auch weniger beabsichtigt) fast jeden Bauerngartens, in denen oft alte verrostete Geräte zu sehen sind, die dann in der Sommerzeit mit Hilfe üppiger Blumenarrangements einen Farbtupfer bekommen und so eine künstlerische Skulptur von Leben und Zerfall darstellen. Auch in neu angelegten Gärten oder auf Balkonen sieht man oft verrostete, oder mit Rosteffekten versehene Accessoires, die es heute im jedem Baumarkt und in jeder Gärtnerei zu kaufen gibt, und die dem Garten oder Balkon einen nostalgischen, ländlichen Touch verleihen sollen. Und dann wäre auch kein verwunschener Garten verwunschen, wenn das verrostete Eisentor mit den verrosteten Türklinken fehlen würde... gleiches gilt für alte Herrenhauser mit vom Rost quietschenden Türknäufen und Scharnieren...
Also, Rost ist nicht nur ein Zeichen von Armut, Vernachlässigung oder Schlamperei, sondern es gehört unbedingt auch zur Romantik!:)

Hier ist eine verrostete Türklinke, in der ein rostiger Schlüssel steckt...
Dieser Anblick, wie bei allen alten, zum Verfall verurteilten Gegenständen, löste in mir Wehmut und Nachdenklichkeit aus.
 

Anhänge

  • IMG_4786.JPG
    IMG_4786.JPG
    41 KB · Aufrufe: 19
Zuletzt bearbeitet:
wenn man das Bild auf sich wirken lässt, sieht man auch die Hände, die sie nicht mehr bewegen...
 
Hätte gerne was rostiges beigetragen, kann aber das Bild in meinem Archiv nicht finden. *grummelbrumm*

Na dann werd ich diesesmal grad als Zuschauer dabei sein. :))
 
Aber geh :bistjaliab:, muss ja nix aus dem Archiv sein. Du hast doch ein altes Haus, schmeiß schnell was ins Wasser, geht ja noch zwei Wochen. Ich hab mal die Hacke eingeweicht, weil sie gefährlich gewackelt hat. Dann hab ich länger nicht Holz gehackt und später das gute Stück gesucht (wer Ordnung hält, ist ja bekanntlich nur zu faul zum Suchen), und DANN - - - war da gute Stück nicht wieder zu erkennen :Holzhacker:. Auf Rost kannst du dich immer verlassen :D.
 
Hallo Sepp,
gefällt mir.
Wo bleibt denn der ganze Rost ?
In Spar ist eine eisenhaltige Trinkwasserquelle.
Das Wasser tritt klar herraus und nach maximal 2 Tagen ist der Kanister Rostbraun.
Gruß Lars
 
Rost gewinnt den Kampf mit der Zeit ...

Goslar_Bleichertbahn_4.JPG


Diese Signaltafel gehört zum ehemaligen übertägigen Schrägaufzug Goslar, gelegen in der Grube Rammelsberg - Bestandteil der dortigen Welterbestätte.

Die Anlage diente zum Transport von Anlagen- und Maschinenteilen im mehrstöckigen übertägigen Verarbeitungstrakt.
Seit vielen Jahren ist der Aufzug ohne Funktion, derzeit wird er durch einen modernen Personenaufzug ersetzt. Dieser wird in Zukunft auch mobilitätsgehinderten Personen den Zugang zur historischen Verarbeitungstechnik ermöglichen.

Die Signaltafel zeigt deutlich, wie sich die Witterung Platz verschafft. Sind es zuerst kleinere Rostspuren, erobert dieser dann nach und nach das gesamte Objekt.
Gerade noch erkennbar sind die Signalanweiungen, teilweise auch schon handschriftlich nachgetragen.
Interessant auch die Anweisungen für den kombinierten Personen- und Lastentransport.

Dresdner
 
Nun hab ich doch auch noch was rostiges gefunden. Ich bin heute auf den Schienen der ehemaligen Ybbstalbahn spazieren gegangen und habe entdeckt, dass sowohl die Schienen selbst als auch die Brückengeländer schon Rost ansetzen.
Gras wächst über die Sache, der Rost frisst die letzten Funken Hoffnung darauf, dass es die Ybbstalbahn doch noch einmal wieder geben wird.
Ich vermisse meinen "Schofkas-Express"- immerhin bin ich als Kind schon täglich damit zur Schule nach Waidhofen gefahren, genauso wie mein Vater und später meine Tochter.
Früher, als die alten Waggons noch waren, konnte man draussen zwischen den Waggons stehen und die vorbeifliegenden Schienen beobachten. Oder nach "Sonnwendhansl" greifen, wenn man sich weit aus dem Fenster lehnte. (Was natürlich nicht erlaubt war!).
Die Fenster konnte man mit einem Lederriemen öffnen, den man streng nach unten ziehen musste und an einem Haken in der Wand des Zuges einhängen konnte.
Die Sitze waren damals aus grünem Leder.
Als die neuen Triebwagen kamen, konnte meine Oma ihre Einkäufe nicht mehr in Waidhofen erledigen, weil diese Triebwagen keine Toiletten mehr hatten und Oma musste öfter mal aufs Klo wegen den Wassertabletten.
Auch Schaffner gab es keinen mehr in den Triebwagen. Früher ging er noch mit seiner Zange durch und kontrollierte die Karten, später wurde die Zange durch ein modernes Kastl ersetzt, das Zettel ausdruckte. Und noch später kam gar niemand mehr sondern man musste selbst zum Triebwagen- Fahrer gehen und sich melden, wenn man keine Karte hatte.

Ich hatte als Jugendliche die Angewohnheit, dass ich mich gerne etwas "anders" gekleidet habe, als meine Mutter es vorgesehen hatte für mich. So kam es vor, dass ich mit einem gestrickten Blumenkleid eingestiegen bin in Opponitz und in Waidhofen stieg ich dann mit einem Jeans- Minirock und einem grellgrünen Fledermausärmeligen Pullover wieder aus.
Das war auch einem Schaffner nicht entgangen, den ich als Erwachsene in Wels auf einer Mineralienbörse wieder traf und der mich schmunzelnd darauf ansprach und sagte: "Du warst doch die Kleine, die sich im Zug-Klo immer umgezogen hat?" *lach* War DAS peinlich! :-D

Und einmal wollte ich meiner Oma vorführen, dass ich aus dem Zug raus springen konnte bevor er stehen blieb! Das war eine beliebte Mutprobe! (Aber natürlich auch nicht erlaubt!) Als meine Oma damals in Waidhofen einkaufen war, da fuhren wir gemeinsam zurück nach Opponitz und ich wollte meiner Oma zeigen, was ich kann. Der Zug war voll besetzt, wir fuhren in den Bahnhof ein, ich riss die Türe auf und sprang hinaus.... und landete voll auf dem Bauch, dass mir die Schultasche über den Kopf flog. Das gab allgemeines Gelächter und dazu noch eine Ohrfeige meiner Oma. *grins*

Im Zug traf man auch immer sehr interessante Menschen! Zum Beispiel die "Bahnsteig- Lisl" die so genannt wurde, weil sie immer am Bahnsteig anzutreffen war. Oder die "Rosl", eine geistig behinderte ältere Frau die immer ein zu kurzes Dirndlkleid anhatte und deswegen von den Jungs immer gehänselt wurde.
Oder den alten "Roman" einen Mann aus Hollenstein, der immer ein Tannenzweigerl auf dem Hut trug und recht lustig, weil ständig betrunken war.

Immer gab es etwas zu sehen, zu erzählen oder zu erleben mit der Ybbstalbahn. Ganz abgesehen davon, dass sie viele Sachen transportierte damals- Postsäcke, Fahrräder, Kinderwagen und eben den Schafkäse der Bauern, der in die Molkerei nach Waidhofen gebracht wurde, die es heute auch nicht mehr gibt.

Ich bin traurig...
 

Anhänge

  • IMG_9219.JPG
    IMG_9219.JPG
    292,4 KB · Aufrufe: 14
Du hattest also schon immer eine sehr persönliche Note. Danke für diese hübsche Geschichte.

P.S.: Damals wäre ich auch gerne Schaffner gewesen :D
 
Der größte Friedhof Österreichs – ein monumentales Grabmal an der Hauptpromenade.
Der Mann, in Bronze gegossen, schaut immer noch herab auf das Volk. Vor 150 Jahren ist er für die Menschen wichtig gewesen.
Im Gewölbe darunter die ewige Ruhe.
Nicht mehr wichtig, kaum noch vorhanden – verwesen.
An der Rückseite der Gruft ein kleines Fenster. Da hat man einst ein kunstvolles Gitter angebracht, Luft sollte es durchlassen, sonst nichts.
Unten steht die Zeit still, oben pulsiert das Leben.
Ein kleines Stück Zwischenwelt: die Farbe ist – wie unten – ab. Aber Etwas gerät in Bewegung. In kleinen Plättchen und freundlicher Farbe.
Rost schafft Veränderung. Bewegung ist Leben.
Eine Spinne hat vor langer Zeit einen Vorhang gewoben.
 

Anhänge

  • rost.jpg
    rost.jpg
    303,5 KB · Aufrufe: 11
Auch Engel rosten !

Dieser hier steht auf der Burgkirche von Hochosterwitz und schaut unverdrossen oder doch etwas verdrossen auf die Horden von Besuchern und sehr wenige auf ihn.
 

Anhänge

  • DSC_3243_bearbeitet-1.jpg
    DSC_3243_bearbeitet-1.jpg
    31,8 KB · Aufrufe: 11
Zurück
Oben