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Südtiroler Materialseilbahnen gesperrt

SAGEN.at

Administrator
Teammitglied
Ein "sagenhaftes" Kapitel Südtiroler Technikgeschichte ist leider zu Ende gegangen: Die Material-Seilbahnen, die "Bahndln" wie sie liebevoll genannt wurden, wurden von amtlicher Seite leider stillgelegt.

Die kleinen Seilbahnen waren eine der Attraktionen des Naturparks und Wandergebietes Texelgruppe (Vinschgau zwischen Meran und Schnalstal). Mit ihnen konnten Wanderer mühsame 900 Höhenmeter Aufstieg umgehen und ihre Touren direkt auf 1500 Metern vor beeindruckender Kulisse beginnen.
Die Auswirkungen auf den Tourismus sind noch nicht abzusehen.

Nun verfallen leider diese traumhaften Zeugnisse der Technikgeschichte, deren Mitfahrt auch ein sagenhaftes Abenteuer bedeutete...

seilbahn_naturns.jpg


Material-Seilbahn, Naturns, stillgelegt,
Foto: Wolfgang Morscher, 19. Mai 2005



seilbahn_naturns_2003.jpg


dieselbe Material-Seilbahn, Naturns,
Foto: Wolfgang Morscher, 28. September 2003


seilbahn_ulten.jpg


Material-Seilbahn, Ultental, stillgelegt,
Foto: Wolfgang Morscher, 16. Mai 2005


Wolfgang (SAGEN.at)
 
Hallo Wolfgang!

Ein "sagenhaftes" Kapitel Südtiroler Technikgeschichte ist leider zu Ende gegangen: Die Material-Seilbahnen, die "Bahndln" wie sie liebevoll genannt wurden, wurden von amtlicher Seite leider stillgelegt.

Ich hab zwar einiges übrig für Nostalgie, aber um diese Bahnen ist nach meinem Geschmack nicht schad.
Der Anstieg wird wohl mühsamer - oder führen eh schon befahrbare Wege hinauf? Die Texelgruppe kenne ich derweil nur vom Vorbeifahren...) - aber der Natur schadet es sicher nicht.

Die Auswirkungen auf den Tourismus sind noch nicht abzusehen.
Bei der rasanten Zunahme der Bergwanderer wird sich eine negative Auswirkung in Grenzen halten.
Nun verfallen leider diese traumhaften Zeugnisse der Technikgeschichte, deren Mitfahrt auch ein sagenhaftes Abenteuer bedeutete...
Die wird man doch hoffentlich abbauen und nicht in der Landschaft stehen lassen!

LG
baru
 
Hallo Baru,

weiß nicht recht, stimme Dir nicht zu!

Wie Du schon andeutest, das Stillegen der Material-Seilbahnen führt vermutlich zu einem rasanten Ausbau der "Forststrassen", die im ersten Jahr nur vom Förster und Anwohner befahren werden, und dann asphaltiert, dann ein Jahr mit Maut und dann frei usw...

Und was sind das für komische Almen, mit so wenig Parkplätzen?
Die Material-Seilbahnen waren sicherlich eine reichlich riskante Sache, aber es ist kaum etwas passiert. Mal sehen, auf den neuen Forststrassen passiert (leider) sicher mehr...

Trotzdem sind diese Material-Seilbahnen ganz wichtige Zeugnisse der Technikgeschichte, zudem beeindruckt mich der diesbezügliche Mut der Südtiroler, die im übrigen die Seilbahn auf Privat-Initiative weltweit als erste erfunden haben.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Hallo Wolfgang!

weiß nicht recht, stimme Dir nicht zu!
Das ist dein gutes Recht!

Wie Du schon andeutest, das Stillegen der Material-Seilbahnen führt vermutlich zu einem rasanten Ausbau der "Forststrassen", die im ersten Jahr nur vom Förster und Anwohner befahren werden, und dann asphaltiert, dann ein Jahr mit Maut und dann frei usw...
Wie das in Südtirol gehandhabt wird, weiß ich zu wenig, im Trentino jedenfalls wär mir das noch nicht aufgefallen. Im Naturpark Brenta-Adamello z.B. werden die Wege mit Fahrverbot belegt, nur die Bewirtschafter der Almen und Schutzhütten können die oft abenteuerlichen "Fahrspuren" mit entsprechenden Fahrzeugen benutzen, außerhalb des Schutzgebietes können sich Einheimische auf den Gemeindeämtern Erlaubnisscheine für sog. Forststraßen besorgen, wenn sie einen trifftigen Grund nachweisen können.
Im Nationalpark Hohe Tauern schien eine Welt zusammen zu brechen, als die Täler nicht mehr öffentlich befahren werden durften; es wurden Tälertaxis eingeführt, die am Morgen die Wanderer und Bergsteiger, die die langen "Talhatscher" vermeiden wollen, ans Talende bringen und gegen Abend zurück.
Ich glaube nicht, dass die Infrastruktur der Texelgruppe an der Schließung der Seilbahnen zu leiden hat.
Die Südtiroler werden sich schon was Neues einfallen lassen! ;-)

Südtiroler, die im übrigen die Seilbahn auf Privat-Initiative weltweit als erste erfunden haben.
Das ist interessant! Muss zugeben, hab mir nie Gedanken gemacht, wer die ersten waren....
Irgendwie ist es aber naheliegend, dass es Menschen sein mussten, die mit der Steilheit des Geländes und den damit verbundenen Schwierigkeiten auf du und du waren/sind. Von der Seilwinde zur Seilbahn sozusagen? Eine Bestätigung für das Sprichwort "Not macht erfinderisch" .

LG
baru
 
Hallo Baru,

zu den "schwebenden" Bergerfahrungen:

Am Rigi oberhalb des Vierwaldstätter Sees begann 1871 eine neue Phase der Eroberung der Alpen. Auf den fast 1800 Meter hohen Aussichtsberg wurde die erste Zahnradbahn der Welt gebaut. Bis zum ersten Weltkrieg entstanden in Schweizer Tourismusgebieten mehr als 30 Zahnrad- und ebenso viele Drahtseilbahnen. Höhepunkt des ambitiösen Bauprogrammes, mit dem die Schweizer alle anderen Alpinregionen in den Schatten stellten, war die 1912 fertig gestellte Bahn auf das fast 3500 Meter hohe Jungfraujoch.

In Tirol gingen die ersten Gebirgsbahnen erst nach der Jahrhundertwende in Betrieb: 1903 auf die Mendel, 1907 auf den Ritten.

Dafür fuhr 1908 von Bozen aus die weltweit erste Schwebebahn nach Kohlern. Auf Initiative eines Gastwirtes war eine Materialseilbahn für den Personentransport umgerüstet worden. Im Jahre 1912 folgte die Seilbahn von Lana auf das Vigiljoch.

Quelle: Josef Rohrer, Zimmer frei. Das Buch zum Touriseum. Bozen 2003. S. 98

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Hier ein drastischer Bildbericht zu einem tragischen Unfall mit einer Materialseilbahn in den 1950er Jahren in Naturns, Vinschgau, Südtirol:

Unfall_Materialseilbahn.jpg

aus: La Domenica del Corriere, 23 Marzo 1958, Repro in: Adolf Fliri, Geschichtliches über das Transporthilfsmittel "Draht und Seil" auf den Berghöfen der Gemeinden Naturns und Plaus, Naturns 2008, Buchrücken.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Hallo Dresdner,

ich stimme Dir zu, diese These ist falsch bzw ein Irrtum!

Ich hatte bei diesem Thema weniger auf eine korrekte Seilbahngeschichte geachtet, sondern eben auf das Thema der Materialseilbahnen.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Hallo Baru,

zu den "schwebenden" Bergerfahrungen:

Am Rigi oberhalb des Vierwaldstätter Sees begann 1871 eine neue Phase der Eroberung der Alpen. Auf den fast 1800 Meter hohen Aussichtsberg wurde die erste Zahnradbahn der Welt gebaut. Bis zum ersten Weltkrieg entstanden in Schweizer Tourismusgebieten mehr als 30 Zahnrad- und ebenso viele Drahtseilbahnen. Höhepunkt des ambitiösen Bauprogrammes, mit dem die Schweizer alle anderen Alpinregionen in den Schatten stellten, war die 1912 fertig gestellte Bahn auf das fast 3500 Meter hohe Jungfraujoch.

In Tirol gingen die ersten Gebirgsbahnen erst nach der Jahrhundertwende in Betrieb: 1903 auf die Mendel, 1907 auf den Ritten.

Dafür fuhr 1908 von Bozen aus die weltweit erste Schwebebahn nach Kohlern. Auf Initiative eines Gastwirtes war eine Materialseilbahn für den Personentransport umgerüstet worden. Im Jahre 1912 folgte die Seilbahn von Lana auf das Vigiljoch.

Quelle: Josef Rohrer, Zimmer frei. Das Buch zum Touriseum. Bozen 2003. S. 98

Wolfgang (SAGEN.at)


Hierzu dürfte ich noch folgendes ergänzen:

Die erste Zahnradbahn der Welt (für touristischen Personentransport) wurde bereits 1869 von Sylvester Marsh auf den Mount Washington eröffnet. Das System ähndelt sehr jenem von Nikolaus Riggenbach, der Europas erste Zahnradbahn (für touristischen Personentransport) 1871 auf die Rigi eröffnete (Linie Vitznau - Rigi Kulm). Werksbahnen als "Zahnradbahnen" gab es bereits lange davor....

Nicht vergessen werden darf auch, die quasi um die Hausecke vom Rigi gemachten Erfahrungen der beiden Schweizer Bucher und Durrer sowie von Roman Abt. Durch diese fruchtbare Zusammenarbeit enstanden die heute noch exsistente Bürgenstock Standseilbahn und vor allem die drei Sektionen der Stanserhornbahn (von denen die unterste erste heute noch in Betrieb ist). Die Stanserhornbahn gilt als Urmodell der Abt´schen Standseilbahnen, wie diese danach in grosser Stückzahl gefertigt worden sind und auch exportiert worden sind. (Mendelbahn, Hungerburgbahn, Virglbahn, um einige Tiroler Beispiele zu nennen).

Gebirgsbahnen gingen in Tirol auch schon vor der Jahrhundertwende in Betrieb, wenn auch nicht in Südtirol (trotz manigfaltiger Projekte). Die erste Bergbahn Tirols war die am 8.6.1889 eröffnete und nach den Patenten von Nikolaus Riggenbach gebaute Achenseebahn Jenbach Südbahnhof - Seepitz. Sie ist heute noch im Originalzustand in Betrieb.

Nicht nur in Südtirol gab es beschränkt öffentliche Seilbahnen, auch in Nordtirol gab es einige Beispiele, ein paar davon auch noch recht lange in Betrieb. Als Beispiele seien die alte Komperdell Seilbahn (bis 1959), die Grindlalmseilbahn, die Seilbahn Zell - Kröpflstaudach, die alte Kitzbühler Horn Kleinseilbahn (bis 1958) und die Bichlalmseilbahn genannt. Und viele weitere dieser Bahnen konnten in Nordtirol gefunden werden. Als gutes Beispiel sei hier vielleicht noch die heute längst schon vergessene Standseilbahn Bahnhof Hochzirl - Krankenhaus Hochzirl genannt, die eine kombinierte Güter- und Personenstandseilbahn war (je ein Wagen für die genannten Zwecke).

Völlig richtig ist die Entwicklung der Seilbahnen, wo das Kronland Tirol einen nicht unmassgeblichen Beitrag geleistet hat: sei es mit der Kohlererbahn die erste (per definitionam) Seilschwebebahn der Welt oder auch mit den weiteren Bahnen wie Vigiljoch (System Ceretti - Tanfani - Strub) oder Hafling (System Zuegg) neue Massstäbe setzte.

Für die touristischen Erschliessung der Bergwelt haben sicher die Schweiz und Westösterreich (incl. Südtirol und Trentino) aufgrund ihrer Topgrafie einen nicht zu verkennenden Beitrag geleistet. Interessant ist hierbei auch, dass mit der Firma Bleichert aus Leipzig auch aus dem hohen Norden in späterer Folge (siehe Kohlern II) wichtige Entwicklungsschritte gerade im Seilbahnwesen gegeben wurden.

das nur als kleine Anmerkung von mir...

herzliche Grüsse

GDenoth
 
noch ergänzend zu den Südtiroler Materialseilbahnen:

Es ist schade dass diese lange Tradition und sinnvolle, weil kostengünstige Erschliessung der Berge nun solch ein Ende findet. Als Ersatz (wenn überhaupt) werden nur moderne grössere Seilbahen aufgestellt, die den natürlichen und begrüssenswerten Flaschenhals zur Bergwelt entfernen. In Südtirol jedenfalls haben diese Seilbahnen lange Tradition und solch kleine Seilbahnen findet man (in etwas professioneller Aufmachung) ja heute noch (Vilpian - Mölten, Mezzocorna - Monte,...) Mit Ihnen zu reisen ist ein richtiges Abendteuer, das am Ende mit wunderschönen Ausblicken belohnt wird...

herzliche Grüsse

GDenoth
 
Hi Verkehrsarchiv,

hast du mal Personen bei einem Seilbahnunglück schreien gehört? Ich ja (Gondelseilbahn Südtirol)

Bist du schon mal jemaden begegnet, der den Rest seiner Familie in den Tod geschickt hat, weil er kurz nicht auf seine Seilbahn aufgepaßt hat? Ich ja (Materialseilbahn Burggrafenamt)

Sollten wir nicht froh sein, daß das Land vor solchen Seilbahnen schützt?

Dennoch gefallen mir archivarische Projekte wie http://lost-ropeways.de/german/

Die Laus-Maus
 
Es wäre nett wenn jemand erklären würde, welche Seilbahnen eigentlich stillgelegt wurden und welche Kriterien dabei zur Anwendung kamen.

Schrottreife und die Sicherheitsbestimmungen nicht erfüllende Anlagen sowie reine Gütertransportbahnen, die wiederholt regelwidrig zum Personentransport genutzt wurden, gehören selbstverständlich stillgelegt.
Selbst große Anlage wie die Ifinger-Seilbahn liegen bei der Substanz der Stationen schon eng an der Grenze dessen, was noch tolerierbar ist.
Dresdner
 
Hallo Dresdner,

Deine Frage ist zumindest für mich nicht einfach zu beantworten, da ich in Nordtirol lebe und hier der Transport von Personen mit Materialseilbahnen nur sehr versteckt für eigene Fahrten der Hofbesitzer ein Thema ist...

Ich beziehe mein Wissen aus dem empfehlenswerten Buch:

Adolf Fliri, Geschichtliches über das Transporthilfsmittel "Draht und Seil" auf den Berghöfen der Gemeinden Naturns und Plaus, Naturns 2008.

Im Jahr 1999 gab es in Südtirol zwei schwere Unfälle mit Personentransport auf Materialseilbahnen:
Im September 1999 stürzte eine 75jährige deutsche Urlauberin von einer Materialseilbahn in den Tod, nachdem sie sich - trotz angemessener Wartezeit der Bahn - an der Außenseite der Kabinentür festklammerte. Die Eigentümer der Bahn wurden natürlich freigesprochen, die Diskussion über die Materialseilbahnen wurde durch diesen und einen weiteren Seilbahn-Unfall (bei Meran) und einem Flugunfall mit einem Helikopter jedoch ausgelöst.

Dann wurde im Oktober 2002 ein Privatseilbahn-Gesetz eingeführt, wobei die Bahnen bis 15. März 2003 erstens gemeldet und zweitens den Sicherheitsbestimmungen (zB. Markierungen für Helikopter) angepasst werden mussten.

In der Folge gab es noch eine Menge Pressemeldungen, die die Bauern bzw. Bergbauern beruhigen sollten...
Trotz gegenteiliger bzw für die Bauern beruhigender Pressemeldungen wurde ab dem Jahr 2005 dann hart durchgegriffen und der Betrieb der Materialseilbahnen anstelle der ursprünglichen Landesebene nun von der (besser informierten) Gemeindeebene zum Personentransport untersagt.
Dies ging einher mit der Begründung, dass ein "Strukturwandel" erfolgt sei und dass ab diesem Zeitpunkt alle Südtiroler Bergbauernhöfe mit dem Auto erreichbar wurden.

Mit dieser rigorosen Regelung hat sich das Land Südtirol sicher keinen großen Gefallen getan:

- für Wanderer ist es nicht unbedingt spannend, mit dem Auto auf Bergbauernhöfe zu fahren, hier war das "Bahnl" sicher ein tolles Urlaubsabenteuer.
Laut der Zeitschrift "Der Vinschger", Nr. 18/2005, haben ziemlich viele langjährige Südtirol-Urlauber ihre weiteren Südtirol-Urlaube wegen der fehlenden "Bahnln" abgesagt. Zitat: "Es spielen sich unbeschreibliche Auftritte ab. Täglich kommen Urlauber ins (Tourismus-)Büro und erklären, nie mehr in Partschins Urlaub zu machen", berichtete die Geschäftsführerin Tartarotti, die mit dem "Lancieren" der Wandermöglichkeiten auf dem Meraner Höhenweg vor Jahren viel touristischen Spürsinn bewiesen hatte. "Sogar im Gemeindeamt tauchen sie auf, um sich zu beschweren; die Fax-Mitteilungen stapeln sich" ergänzte Präsidentin Trogmann.

- die Materialseilbahnen und der Transport von Touristen war auch ein sehr wichtiges Nebeneinkommen für viele Bergbauernhöfe.
Vitale und aktive Bergbauernhöfe wiederum sind für die im Tal liegenden Dörfer von enormer Bedeutung in vielfacher Hinsicht, exemplarisch sei nur der Landschaftschutz oder Lawinenschutz genannt.

- der Personentransport mit den Materialseilbahnen war vielfach ein lebensrettender Faktor, da z.B. Bergretter bei Nacht in wenigen Minuten zum Einsatzort gebracht werden konnten, Krankentransporte konnten schnell durchgeführt werden etc.
Hubschrauber können in den Alpen bei Nacht nicht fliegen und die komplementäre Strecke auf der Strasse kann durchaus bei Nacht 1 Stunde Fahrzeit bedeuten oder im Winter völlig unerreichbar sein.

- aus kulturgeschichtlicher bzw volkskundlicher Sicht geht damit ein großes Kapitel Südtiroler Kultur zu Grunde. Aus landwirtschaftlicher und ökologischer Sicht werden nun riesige Bergwälder nicht mehr bewirtschaftet, es erscheint durchaus wahrscheinlich, dass sich die "Rechnung" (oder "Rächung") der Natur etwa in Form von Lawinen und Muren bei Gelegenheit in den nächsten Jahren zeigt...

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Hi Dresdner,

woher hast du deine Info? Für mich klingt es wie der Ausspruch eines Assessors, der die Ausgabe von hohen Steuergeldern rechtfertigt...

In wenigen Sätzen versuch ich mal meine Auffassung zu skizzieren:

- zu erst wurde jedem Bergbauernhof eine kleine Seilbahn bezahlt, damit nicht zu viele Bergbauern ins Tal ziehen und damit Wohnungsnot aufkommt, aber natürlich auch um den Bergbauern das Leben zu erleichtern

- dann änderte sich die Politik und nun sollte jeder noch so entlegene Hof mit dem Auto erreichbar sein, es wurden Straßen/Fortswege angelegt

Welcher Hof am Partschinser Sonnenberg ist denn nicht mit dem Auto erreichbar, sodass ihm die Texelbahn wirklich einen Nutzen bringt? Oder welcher Bauer zieht eine Fahrt in einer Seilbahnkabine mit 30 Touristen vor, während ihm der Rucksack am Buckel mit seinen Einkäufen schwer wird?

Die Laus-Maus
 
Laus-Maus schrieb:
Hi Dresdner,
woher hast du deine Info?

Die Info stammt entweder aus dem Alpinforum oder von einer Internetseite, auf der über den Bau der Bahn berichtet wurde.
Ich habe mir diese Information leider nicht gespeichert, schaue aber mal, ob ich die Seite noch finde.
Natürlich kann es auch sein, dass diese Behauptung auch nur eine "Schutzbehauptung" der Politik ist, um die Ausgabe von Steuergeldern zu begründen. Ich bin in diese Prozesse nicht eingebunden, so dass ich sie nicht beurteilen kann.
Dresdner
 
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