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Radio Beitrag: neue Gipfelkreuze ja oder nein

Schon immer haben Menschen Landmarken aufgestellt u. auf die höchsten Erhebungen Kreuze, Pyramiden, Türme u.a.
Natürlich ist das Kreuz ein christliches Symbol, mir gefällt es, denn auf einem hohen Berg fühle ich mich gewissermaßen dem Himmel am nächsten.
Da momentan bei uns viele Menschen der Kirche den Rücken kehren - wahrscheinlich auch immer weniger Akzeptanz. Ich denke auch an die
Streitigkeiten: Kreuze in Amtsstuben - in kath. Regionen mit corpus, wir haben eher schlichte Holzkreuze. Warum soll die Tradition nicht fortbestehen? Woanders häuft man Steine auf zu Pyramiden u.a. Ich finde Toleranz wichtig! In vielen Gärten sehe ich z.B. auch Buddha-Figuren,
andere stellen Gartenzwerge auf-wo tatasächlich Nachbarn klagen, dass sie diesen Kitsch nicht sehen möchten.. Jede(r) hegt andere Gefühle -
m.M.: Laßt die Gipfelkreuze - obwohl ich wohl nicht mehr auf einen hohen Berg kommen werde, wie in früheren Jahren z.B. in Südtirol. Noch
etliche Erinnerungsfotos (Dias) , es war immer ein Motiv, wenn man das Gipfelkreuz erreicht hatte. - Ein interessantes Thema, hier in der
Fotogalerie auch viele Fotos dazu.- Nun viele Grüße von mir an Jutta u.a. im Forum
 
@Ulrike: Danke für Dein Feedback! Interessant war für mich vor allem der Beitrag von Herrn Messner!
Ich hätte nie gedacht, dass dieser Mensch solche eine Meinung vertritt :autor_2:!!!
 
Reinhold Messner mag ich ansonsten nicht sonderlich, aber hier gebe ich ihm recht. Keine Kreuze (oder sonst irgendwas) auf den Gipfeln der Berge. 4000 sind wohl wirklich mehr als genug.

Ich empfinde das Hineinrammen der Kreuze in Gipfel als Vergewaltigung der Berge, als Vergewaltigung der saligen Frauen, die als die Ureinwohnerinnen der Alpen gelten; dieses durch die Gipfelkreuze veranschaulichte größenwahnsinnige und anmaßende Hinausschreien in die Welt („Ich war da – seht alle her, ich war ganz oben – ich bin der Erste – ich bin der Größte!!!“) ist für mich unerträglich. Im Unterschied zu uns haben die Sami in Nordeuropa da eine ganz andere Denkweise: Sie legen höchsten Wert darauf, in der Landschaft, in der sie leben, keinerlei Spuren zu hinterlassen - um diese nicht zu vernichten (was sie ihrer Lebensgrundlage berauben würde) und auch, um die Tiere, die dort leben, nicht zu stören. Mir gefällt das.

Früher galten Berge bei uns als heilig, zahlreiche Sagen erzählen davon; in manchen Ländern ist das auch heute noch so. Ich fände es schön, wenn die Menschen nicht in die höchsten Höhen hinauf steigen würden und vor allem keine Kreuze oder sonstwas auf den Gipfeln anbringen würden. Das Hochgebirge sollte allein den Saligen Frauen (wenn sie denn je wiederkehren) und ihren heiligen Tieren (den Gämsen), den Murmeltieren, den Steinziegen- und -böcken und all den anderen Wildtieren, die seit ewigen Zeiten dort oben leben (und deren Lebensraum „dank“ der Menschen immer knapper wird), gehören.

Gruß,
Dolasilla
 
Mir hat der Beitrag von Josef (ab 13 Uhr 26) am besten gefallen. Er spricht über das Gipfelkreuz auf der Hohen Munde und wie wichtig es für die Menschen früher war, ein Gipfelkreuz zu errichten :daumen:.
 
Heute sogar in unserer westfälischen Tagespresse (RN) großer Artikel zum Thema: ... Diskussion über ein Verbot von Gipfelkreuzen ist von Italien und Österreich nach Deutschland übergeschwappt. Nur: Ein Verbot hat niemand gefordert ... Reißerische Überschrift auf der Titelseite: Kampf ums Gipfelkreuz - im Innenteil dann: Es kreuzelt allerorten ... Ja, unsere deutsche Sprache treibt Blüten. Noch ein Beispiel, nicht ganz zum Thema:
Laßt uns heimaten ... Ich habe nur noch ???????? im Kopf-Ulrike
 
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