• Willkommen im SAGEN.at-Forum und SAGEN.at-Fotogalerie.
    Forum zu Themen der Volkskunde, Kulturgeschichte, Regionalgeschichte, Technikgeschichte und vielem mehr - Fotogalerie für Dokumentar-Fotografie bis Fotogeschichte.
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst Du eigene Beiträge verfassen und eigene Fotos veröffentlichen.

PROLOG/LESEPROBE zu meinem derzeitigen Fanatsyroman

_Layla_

New member
_Layla_ /// 15 Jahre

PROLOG :

Ein schrilles Klingeln ließ sie hochschrecken.
Sie hatte auf ihren Armen auf dem Tisch gelegen und war in Gedanken versunken gewesen. Bald würde alles anders werden. Sie würde nie wieder an diesem Tisch sitzen und auf das Klingeln der Schulglocke warten. Nie wieder auf ihren Armen liegen und an die Tafel starren.
Ein Internat.
Ihre Mutter hatte es ihr vorgeschlagen, nachdem sie mit dem Schulpsychologen gesprochen hatte. Er meinte, dass es besser wäre, wenn sie an eine andere Schule wechselte. Ein Internat sei am besten, weil man dort auch lernt selbständig zu werden. Da hatte ihre Mutter sofort zugestimmt und das erstbeste Internat genommen, dass sie im Internet gefunden hatte. Es war einmal eine alte Burg gewesen und 8 Autostunden entfernt. Eine mittelalterliche Burg und dort sollte sie hin. Das Schuljahr hatte zwar schon begonnen, aber trotzdem durfte sie wechseln. Dort waren bis vor ein paar Tagen Herbstferien gewesen. Also wird sie nicht viel verpasst haben.
Einerseits freute sie sich, dass sie demnächst nicht mehr hier an ihrem Tisch sitzen und die Sticheleien ihrer Mitschüler ertragen musste. Andererseits wusste sie nicht, ob sie dort überhaupt Freunde finden würde, denn mittlerweile glaubte sie, dass es an ihr lag. Es konnte ja nicht sein, dass 26 Schüler sie nicht mochten. Sie hatte auch schon versucht sich mit den neuen Schülern, die in ihre Klasse kamen, anzufreunden, doch die wichen dann nur zurück und redeten nicht mal mit ihr. Vielleicht stankt sie ja. Sie roch an ihrem Ärmel, aber er duftete nur nach Frühlingswiese, wie immer.
Doch sie hatte sich damit abgefunden, dass diese Menschen nichts mehr mit ihr zu tun haben wollten.
Sie packte ihre Sachen zusammen und sah sich noch einmal um. Fast alle Schüler waren schon hinausgegangen und die meisten der Stühle waren leer. Nur ihr Klassenlehrer war noch da geblieben und schaute sie mitfühlend an. In einer Ecke stand eine Gruppe gackernder Mädchen. Wie gern hätte sie auch mal zu solch einer Clique gehört und viele Freunde gehabt auf die sie sich verlassen konnte. Warum beschwerte sie sich eigentlich?
Noch vor einem Jahr hatte sie doch eine Freundin gehabt. Sogar so eine, die sich für sie einsetzt hat und alles mit ihr durchstand.
Sarah.
Doch dann wurde ihr Vater nach Dänemark versetzt und sie zogen dorthin. Die beiden Mädchen versuchten zwar den Kontakt aufrechtzuerhalten, doch nach ein paar Monaten antwortete Sarah nicht mehr auf ihre Mails, SMS´s oder Anrufe. Nur noch eine letzte SMS kam:

Es tut mir Leid, aber ich glaube, dass es keinen Sinn mehr hat immer auf die Antwort des anderen zu warten. Das kann einfach nicht funktionieren. Man kann sich nicht mehr richtig unterhalten. Außerdem habe ich hier schon viele neue Freunde gefunden und sogar einen dänischen Freund. Andrej.
Halte dich an deine Freunde aus deiner Klasse oder deiner Nachbarschaft. Das ist sicher besser für dich als alten hinterherzulaufen.
Aufwidersehen, für ewig
Sarah


Danach hatte sie nie wieder versucht mit zu reden. Warum auch…
„Melina hörst du mir überhaupt zu?“
„Was haben sie gesagt, Herr Krump?“, fragte Melina und war verwirrt, dass plötzlich ihr Lehrer vor ihr stand. Er streckte ihr die Hand entgegen. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass er auf sie zugekommen war und schließlich ergriff sie deine Hand.
„Ich habe gefragt, ob du dich schon auf deine neue Schule freust? Du gehst doch auf dieses tolle Internat in Süddeutschland. Darüber habe ich ja auch mit deiner Mutter gesprochen.“, sagte er jetzt etwas lauter.
„Ähh, ja das kann sein.“
„Deswegen möchte ich dir dieses Geschenk geben. Es kommt von… der ganzen Klasse.“
Bei den letzten Worten zögerte er. Aber Melina glaubte nicht, dass sich wirklich die ganze Klasse daran beteiligt hatte. Wenn sie nicht mit ihr sprachen, würden sie ihr wohl kaum etwas schenken. Sie nahm es Herrn Krump aus der Hand und betrachtete es.
Sie hielt ein kleines Album in den Händen. Violett mit zart rosa Blumen. Sie schlug es auf und war verwundert. Jeder, wirklich jeder, aus ihrer Klasse hatte dort ein Foto mit dem jeweiligen Namen hineingeklebt. Sogar ein Bild von Sarah war dort drin, aber es stand kein Spruch darunter. Es hätte sie auch gewundert.
„Willst du nicht mal losgehen, sonst verpasst du den Bus noch.“, sagte Herr Krump und tippte auf seine Armbanduhr. Melina hatte nur noch ein paar Minuten bevor der Bus ohne sie abfuhr. Eilig lief sie zur Tür, rief Herrn Krump ein Dankeschön zu und schaffte es gerade noch durch die Bustür zuschlüpfen bevor der Fahrer sie schließen konnte.
Sie saß ganz alleine in ihrer Bank und hörte von überall die anderen Schüler murmeln.
"Als ich sie das erste Mal gesehen hatte wusste ich schon, dass sie eine ganz schlechte Aura um sich hatte. Irgendwie zurückweisend. Kein Wunder, dass keiner nah an sie rangeht. da fühlt sich ja keiner wohl.", sagte Natascha. Sie verblüffte immer alle mit ihren spirituellen Vermutungen und keiner nahm sie ernst.
„Ich mochte sie noch nie. Gut, dass die bald weg ist.“
„Dann sind wir Gott sei Dank nur noch 26 Schüler in unserer Klasse…“
„Ich habe gehört, dass ihre Mutter sie auf das Internat geschickt hat, weil sie geklaut haben soll. Hätte ich an ihrer stelle auch getan.“
Jetzt gingen auch schon Gerüchte um, dass sie geklaut haben soll. Gut, dass sie hier bald weg war.
„Ich hab doch gewusst, dass die irgendwann weg geht. Das war ja schon vorherzusehen. Wenn ich sie gewesen wäre, was ich natürlich nicht will, hätte ich auch auf ein Internat gewechselt. Bestimmt wollte die Mutter die auch von sich weg haben.“, flüsterte Shannon ihren beiden Freundinnen zu. Weiter wollte Melina ihnen nicht zuhören, denn dann hätte sie sich wahrscheinlich umgedreht und ihnen ihre Meinung gesagt. Aber wollte sie ihrem letzten Tag in ihrer Heimat nicht noch zu ihrem schlimmsten machen. Also drehte sie den Kopf weg und schaute aus dem Fenster. Die halbe Strecke hatten sie schon geschafft die andere würde sie auch überstehen und sich zusammenreißen können.

„Ich bin wieder da. Was gib´s zu essen?“; fragte Melina laut, als sie durch die Haustür gegangen war und brachte ihre Schultasche in ihr Zimmer hoch. Als sie wieder herunter kam saß ihre Mutter schon am Tisch und wartete schon auf sie.
Einen Vater hatte sie eigentlich noch nie gehabt. Es gab auch keine Fotos im Haus, auf denen sie oder ihre Mutter mit ihrem Vater waren. Sie hatte ihre Mutter einmal gefragt, doch die wurde nur sauer und hatte ihr gesagt, dass er sich noch vor Melinas Geburt aus dem Staub gemacht hätte. Danach hatte sie das Thema nicht wieder angesprochen.
„Es tut mir leid Melina, aber ich muss gleich noch unbedingt in die Stadt etwas einkaufen. Ich beeile mich. Ganz bestimmt.“, sagte ihre Mutter Hannah und zog ihre Jacke an. Melina hörte das Auto aus der Einfahrt brausen und schaute in den Ofen. Lasange, ihr Lieblingsessen.
Sie nahm sich eine Portion, ging ins Wohnzimmer, legte sich auf das Sofa und schaltete den Fernseher ein. Nichts lief. Nur Talkshows und Dokumentationen. Also machte sie ihn wieder aus und starrte an die Decke. Mit einem Mal wurde sie schläfrig und schob nur noch mühsam sie Gabel in den Mund.


„Du musst uns helfen, sonst sind wir alle verloren! Das Schicksal unsere Welt hängt davon ab. Bitte.“
Melina schreckte aus dem Schlaf. Auch noch als sie hellwach an die Zimmerdecke starrte, konnte sie das blasse Gesicht des armen Mädchens vor sich sehen. Sie hatte zwar nicht ihr Gesicht gesehen, doch sah sie ihr auf ungewöhnliche Weise ähnlich. Das Mädchen saß in abgetragener und zerrissener Kleidung in einer dunklen Ecke. Es war nur spärliches Licht gewesen, deswegen konnte sie die Umgebung nicht erkennen.
War es nur ein Traum oder wollte das Mädchen ihr etwas sagen?
So was hatte sie schon öfter in Filmen gesehen. Der Held darin hatte meistens Visionen von einer schönen Jungfrau, die ihm sagte wo sie gefangen gehalten wurde und das sie gerettet werden wollte. Aber das sind doch nur Filme und so etwas gibt es doch nicht, sagte sie leise zu sich selbst. Also kam sie zu dem Schluss, dass ihre Fantasie ihr einen Streich gespielt und sie das alles nur geträumt hatte.

Melina erhob sich müde und ging die Treppe hoch, hinauf in ihr Zimmer.

Auf dem Bett lag ihr Rucksack, ihr Koffer und am Fußende lehnte ihre Schultasche. Es war erstaunlich, dass alle ihre Sachen in den Koffer hineinpassten hatten. Auch ein kleines Päckchen lag auf der Bettdecke.
In liebe Mom, stand darauf. Melina nahm es in die Hand, aber sie hatte ein komisches Gefühl, dass sie es noch nicht aufmachen durfte. So legte sie es unten in ihren Koffer.
Ihr Radiowecker zeigte an, dass es schon sieben Uhr abends war. Also hatte sie noch etwas Zeit. Sie holte noch schnell die restlichen Klamotten aus dem Trockner, stopfte sie zu den anderen Sachen hinein und machte den Reißverschluss zu. Ein letztes Mal in ihrem Zimmer um. Jetzt da sie alle Sachen in den Taschen verstaut hatte, sah das Zimmer merkwürdig aufgeräumt aus.
Auf ihrem Sofa lagen keine Zeitschriften oder Klamotten mehr herum und in ihren Regalen oder auf dem Schreibtisch war nichts mehr zu sehen. Dort hatte immer ihr Laptop gestanden, der ganz unten in der Reisetasche verschwunden war.
Es sah alles ausgeräumt aus, als ob hier nie jemand gewohnt hätte.

Nur mit Mühe wandte sie den Blick ab und ging ins Badezimmer, um zu duschen.
Etwas später lag Melina in ihrem Bett. Sie kuschelte sich das letzte Mal in ihre warme Decke und atmete den Geruch ein. Es roch nach Geborgenheit.

In dieser Nacht träumte sie wieder von dem einsamen Mädchen. Aber sie sagte diesmal nicht. Es schien, als würde sie durch ihre dunklen Augen sehen, die Melinas sehr ähnelten. Dort war es dunkel, feucht und es roch modrig. Auf dem nassen Steinboden lag zerfetztes schimmelndes Stroh. Vor den massiven Gitterstäben stand ein Becher mit schmutzigem Wasser und daneben lag ein kleines Stück vertrocknetes Brot.
Etwas stand im Schatten der anderen Zellen und spielte mit einem Schlüsselbund vor ihrem Gesicht herum. Das Mädchen wich zurück und zog schützend die Beine an die Brust.
Eine Ratte huschte zu dem Teller mit dem Brot und nagte daran. Mit einer schnellen Bewegung warf der Wächter ein Messer nach ihr und verfehlte sie nur knapp. Die Ratte raschelte durch ein Loch in der eiskalten Mauer davon, das Stückchen Brot immer noch im Maul. Sogar um ein kleines bisschen Futter mussten die Ratten hier kämpfen.
Die Gestalt im Schatten grummelte leise vor sich hin und stieß sich von der Wand ab. Langsam mit schweren Schritten trat sie ins Licht einer flackernden Kerze. Noch bevor Melina die Gestalt erkennen konnte fiel schon trübes Licht durch ihre Augenlider.
Sie blinzelte und schaute auf ihren Wecker. Es war halb sechs. Sie drehte sich auf die andere Seite und schwang die Beine aus dem Bett.
Jetzt hatte sie schon wieder von diesem seltsamen Mädchen geträumt. Letzte Nacht hatte sie noch geglaubt, dass sie sich das alles eingebildet hätte oder das es einfach nur ein schlechter Traum war. Das glaubte sie nun nicht mehr. Das waren keine Träume. Das war alles viel zu real.
Vielleicht war ja irgendwas in ihrem innern, das ihr etwas sagen wollte. Irgendwas im Unterbewusstsein. Vielleicht eine Erinnerung aus ihrer Kindheit.
Sie stand auf und schlurfte ins Badezimmer. Ihr Kopf war voller Fragen, aber sie hatte keine Antworten, die ihr richtig erschienen. Es waren alles nur Vermutungen, die sie beruhigen sollte.

Obwohl sie früher aufgestanden war musste sie sich noch beeilen.
Aus ihrem Zimmer hatte sie zwar alles in die zwei großen Taschen gepackt, trotzdem fand sie noch überall im Haus Sachen von ihr.
Als sie endlich die Koffer und Taschen im Kofferraum und von der Einfahrt fuhren, war Melina etwas leichter ums Herz.
Sie würde ein neues Leben beginnen. Sie würde noch mal die Chance bekommen neue Freunde zu finden und diese dann vielleicht zu behalten.



würde mich über kommentare und antworten freuen ;D
 
liebe layla, da ich selber schon ein buch geschrieben habe und gerade einen roman fertig gestellt habe und so im lektorieren drin bin, kann ich dir gerne ein paar verbesserungs-vorschläge liefern, wenn du möchtest.
wenn nicht, dann vergiss mein posting einfach, ok? ich denk nur laut nach. *lach*

war in Gedanken versunken gewesen
das letzte wort (gewesen) könnte man eigentlich weglassen.
dann würde es beim zweiten mal
Es war einmal eine alte Burg gewesen
auch nicht mehr auffallen.
und beim dritten mal
bis vor ein paar Tagen Herbstferien gewesen.
auch nicht. :liab:

Er meinte, dass es besser wäre, wenn sie an eine andere Schule wechselte. Ein Internat sei am besten,
wort-doppelung. einmal könnte man anstelle von besten oder besser vielleicht "geeigneter" schreiben...

Vielleicht stankt sie ja
stank

Auf Wiedersehen

und schließlich ergriff sie deine Hand.
seine Hand

gerade noch durch die Bustür zuschlüpfen
zu schlüpfen

Kein Wunder, dass keiner nah an sie rangeht. da fühlt sich ja keiner wohl."
Da als Satzanfang groß schreiben, und Anführungszeichen am Satzanfang fehlen.

Hätte ich an ihrer stelle auch getan.“
Stelle groß schreiben.

Es gab auch keine Fotos im Haus, auf denen sie oder ihre Mutter mit ihrem Vater waren.
... zu sehen waren.

Mit einem Mal wurde sie schläfrig und schob nur noch mühsam sie Gabel in den Mund.
die Gabel

Auch noch als sie hellwach an die Zimmerdecke starrte, konnte sie das blasse Gesicht des armen Mädchens vor sich sehen. Sie hatte zwar nicht ihr Gesicht gesehen
Wortdoppelung: sehen- gesehen... Vielleicht das zweite Mal lieber "Sie hatte zwar ihr Gesicht nicht erkennen können..."

Unter Anführungszeichen stellen und Liebe groß schreiben.

Ein letztes Mal in ihrem Zimmer um.
Da fehlt ein Stück vom Satz!

Aber sie sagte diesmal nicht.
nichts

Letzte Nacht hatte sie noch geglaubt, dass sie sich das alles eingebildet hätte oder das es einfach nur ein schlechter Traum war.
dass es nur ein schlechter Traum war.

Es waren alles nur Vermutungen, die sie beruhigen sollte.
...die sie beruhigen sollten

Als sie endlich die Koffer und Taschen im Kofferraum und von der Einfahrt fuhren,
verstaut hatten und von der Einfahrt fuhren...



Bin gespannt auf eine Fortsetzung der Geschichte!

Liebe Grüße, Sonja
 
Zurück
Oben