Nibelungensteig

[Ulrike Berkenhoff]

Der Nibelungensteig erhielt kürzlich die Auszeichnung: Qualitätsweg Wanderbares
Deutschland. Er führt auf den Spuren der Nibelungen durch den Odenwald in
Hessen. Auf ca. 40 Kilometer von Grasellenbach bis Zwingenberg gilt es
1600 Höhenmeter zu "überwinden". Es geht z.B. an dem sagenhaften
Siegfriedbrunnen vorbei (dort soll er von Hagen von Tronje hinterhältig
getötet worden sein). Wen es interessiert: www.nibelungenland.lorsch.de Viele Grüße von Ulrike

 

[Ulrike Berkenhoff]

Eine ganz andere Theorie zum Schauplatz der Nibelungensage:
In Soest (Westfalen) soll der letzte Kampf der Burgunden stattgefunden haben, in der
Sage Susat genannt (Blödel, Etzels Bruder, löst ihn mit einem Überfall auf
Dankwart aus). Quelle u.a.: Herders Lex. Mythologie

 

[harry]

Die Reise Kriemhilds ins Reich der Hunnen führte auch quer durch das damalige Österreich.

Lokalpatriotische Anmerkung :
Neben den österreichischen Ortschaften, die im Nibelungenlied namentlich erwähnt sind (Mautern, Eferding, Pöchlarn, Tulln, Traismauer und Wien, wo Etzel die Kriemhild heiratete), wird in Passauer Urkunden auch 1201 ein Konrad von Großrussbach erwähnt. Er soll das Nibelungenlied in der deutschen Fassung auf geheiß des Bischofs Wolfger von Passau verfasst haben.
Großrussbach ist ein heute eher unscheinbarer Ort im niederösterreichischen Weinviertel, nur ein paar Kilometer von Wien entfernt.

 

[SAGEN.at]

Zum Nibelungenlied möchte ich auf das Buch von Walter Hansen, "Wo Siegfried starb und Kriemhild liebte - Die Schauplätze des Nibelungenliedes", Deutscher Taschenbuch Verlag 2004 hinweisen. (vgl. Anhang 1)

In einem ziemlich beeindruckenden Bildband führt der Autor durch die Schauplätze der Handlung. Geradezu nebenbei bringt es in dem leicht verständlichen Buch einige Entdeckungen, die die ohnehin schon spannende Geschichte dann noch ganz schön detektivisch neugierig macht.

Im Anhang 2 ein kleiner Ausschnitt aus der im Buch befindlichen Karte zu den Schauplätzen des Nibelungenliedes.

Wie Harry richtig gesagt hat, führen die Schuplätze in Österreich von Passau (Pazzouwe, D),über Rannariedl, Haichenbach, Viechtenstein und Burg Schaunberg (Raubritterburgen in Oberösterreich), nach Eferding (Everdingen), Linz, Enns (Ense) nach Grein, Helches Burg.

In Pöchlarn (Bechelaren) war die Burg des Markgrafen Rüdiger, in Melk (Medelicke) der Wohnsitz Astolts, in Dürnstein das Gefängnis von Richard Löwenherz. Weitere Orte sind Traismauer (Traisenmure) mit dem Markgrafengrab, das Vielvölkertreffen in Tulln (Tulne), Zeiselmauer, Wien (Wiene) mit dem Hochzeitsfest Kriemhilds mit Etzel, Hainburg (Heimburc), Carnuntum, Wieselburg (Miesenburc).

Zuletzt Esztergom (Gran) mit der Etzelburg (U), dem Schauplatz des Nibelungen-Unterganges, wo noch heute drei rätselhafte Skulpturen (die kämpfenden Ritter aus Stein) an eine mögliche Theorie der Wahrheit des Nibelungenliedes errinnern (oder auch an des Dichters Reise und seine Inspirationen).

Wolfgang (SAGEN.at)

 

[Ulrike Berkenhoff]

Es gibt verschiedene Thesen (ebenso wie zum Ort der Varusschlacht) -
tatsächlich lassen sich jeweils "Beweise" finden (passende Ortsnamen u.a.) -
Ich bin da keine Fachfrau. Sagen wandern und finden sich ja in ähnlichen
Fassungen an verschiedenen Orten, nicht immer läßt sich der wahre "Ursprung"
finden. - Ob "Kalkriese" z.B. der wahre Ort der Varusschlacht war? Natürlich
hat man dort schon Museum als Touristenmagnet aufgebaut. Zweifler haben
Gegenthesen, die auch plausibel scheinen. Ich weiß es nicht. Habe bei einem
Vortrag gehört, es gibt 400 (!) Mutmaßungen, davon ein ganzer Teil ernstzu-
nehmen. - Nibelungen ist ja auch immer wieder ein Thema (wo liegt der Schatz?). Ich lese viel von verschiedenen Annahmen u. erwarte wissenschaftliche Beweise. Nur: selbst die Wissenschaftler streiten ja! -
Große Mythen haben uns immer beschäftigt, z.B. Troja. Die heutige
Archäolgie findet natürlich immer neue technische Methoden u. Hilfsmittel,
sicherlich wird noch manches Geheimnis gelüftet. Natürlich sind z.B.
Xanten als Siegfriedstadt, Worms als Nibelungenstadt usw. auch gut im
Geschäft. Ich berichte was ich höre u. interessant finde, nicht immer ist es
meine Meinung. - Danke für den Buchtipp und das Echo! - Viele Grüße von
Ulrike

 

[Ulrike Berkenhoff]

Neu in Xanten: Nibelungen(h)ort, ein Museum über 600 Jahre Nibelungenge-
schichte. www.nibelungen-xanten.de - nach dem Siegfried Kult der Nazizeit
wurde die römische Zeit vor Ort "vermarktet" : Römerpark mit archäologischen
Ausgrabungen, Theater u.a. Nun wird auch Siegfried (natürlich auf andere Art)
wieder herausgestellt. Tourismus ist überall eine Geldeinnahmequelle, das sieht
man an vielen großen Ausstellungen in verschiedenen Museen, die sich zu
"Publikumsmagneten" entwickelten. - Xanten hat außerdem noch den Viktor - Dom! Für eine kleinere Stadt doch gut in der heutigen Zeit (Wirtschaftskrise).
Am Niederrhein ist es übrigens sehr schön, milder als bei uns und gute Gegend
zum Fahrradfahren! - Viele Grüße von Ulrike

 

[Ulrike Berkenhoff]

Noch eine Bemerkung zum Nibelungenlied: Der Spiegel Heft 40/1975
(auch im internet) - Dort die These von westfälischen Orten, die passen.
Ich sage ja nicht, daß ich der Meinung bin. Aber interessant, daß Zeitangaben
(wie ein Tagesritt u.a.) genau passen, was woanders nicht der Fall ist. Ich bin
Sammlerin verschiedener Geschichten, für wissenschaftliche Auswertung sind
andere zuständig (die sich allerdings schon "ewig" darüber streiten).
Das Hunnenland soll Hünenland (Westfalen) bedeuten, Soest die Etzelburg
sein, der Nibelungenzug ging auch an Dortmund vorbei u.a. (Nicht meine Idee!)?
Nur mal in den Raum gestellt. Viele Grüße von Ulrike

 

[Ulrike Berkenhoff]

einige Quellen zum Thema: www.nibelungenlied-gesellschaft.de
www.nibelungen.de - Ralf Koneckis als Suchwort bei Google, z.B. sein Vortrag
über die Thidreksage (habe ich live vor Ort erlebt) - Ulrike