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Es wurden uns exzellente Fotos der Mutteralmbahn in Mutters, Innsbruck, Tirol zur Verfügung gestellt, die wohl bei vielen erwachsenen Lesern aus Innsbruck und Umgebung zu starken Erinnerungen führen dürften.

Wer will anlässlich dieser starken Fotos etwas zu seinen Erinnerungen an die Muttereralmbahn erzählen?

Kaum jemand der je mit der Muttereralmbahn (errichtet 1954, abgetragen im Jahr 2000; Neu errichtet 2006) gefahren ist, wird wohl die wunderbaren Eiergondeln in den bunten Farben vergessen.

Die Fotos dürften nach meiner Einschätzung aus den späten 1960er Jahren stammen - vielleicht kann sie jemand genauer datieren?

Ich selbst habe auf der Muttereralm Schifahren gelernt, die Anreise war ein Erlebnis, aber auch eine Strapaz:

Von Hötting mit dem O-Bus Linie "A" zur Maria-Theresien-Strasse, dort umsteigen in die "1er" zum Stubaitalbahnhof. Am Schalter vom Stubaitalbahnhof Karten für die Stubaitalbahn kaufen, die Schie auf den Flachwaggon legen und mit der alten Stubaitalbahn nach Mutters.
Die echte Strapaz war der Weg von der Haltestelle Mutters bis zur Muttereralmbahn, mit den Schischuhen an wurde das ganz schön weit. Dort angekommen musste man die Stiegen rauf bis zum dortigen Kartenschalter um dort endlich eine "50-Punkte-Karte" zum Einheimischen-Tarif zu erstehen. Und dann stand dem Vergnügen nichts mehr entgegen. Man konnte sich in aller Ruhe je nach Lust und Farbwunsch ein "Ei" aussuchen, während die Gondel ganz langsam (aber laut) durch die Talstation fuhr. Wenn dann die Gewichte auf das Zugseil eingeklinkt haben ging es anfangs mit schwankender Gondel doch sofort ziemlich rasant den Berg hinauf.

Am Abend nach langem Schitag ging es wieder zurück zur Stubaitalbahn, mit der "1er" quer durch Innsbruck und mit dem "A"-Bus nach Hötting.

Die Muttereralm ist für Kinder und durchschnittliche Fahrer ein riesiges Schiegebiet, das vor allem durch Harmonie geprägt ist. An warmen Tagen und mit etwas Erfahrung ist man dann auch noch mit der Einser-Sesselbahn auf das Pfriemesköpfl gefahren, die Abfahrt von diesem war jedoch eher steil.

Ein wirklicher Genuss war auch die Einkehr auf der Muttereralm selbst, eine Almhütte der urtümlichsten Art, deren Holzboden und Geruchsmixtur von Essen und Glühwein und zusätzlich die Fröhlichkeit der Leute zumindest mir unvergessen ist.
Auch meine Erinnerungen sind allerdings doch einige Jahre her...




Muttereralmbahn_Innsbruck_1_1.jpg

Muttereralmbahn Mutters, Innsbruck, Tirol




Muttereralmbahn_Innsbruck_1_2.jpg

Muttereralmbahn Mutters Innsbruck, Tirol;
selbes Motiv, andere Färbung (des Fotos, gleiche Gondel Nr. 58);
im Bildhintergrund die tatsächlich ziemlich urtümliche "Mutterer Alm".





Muttereralmbahn_Innsbruck_2.jpg

Muttereralm Mutters Innsbruck





Muttereralmbahn_Innsbruck_3.jpg

Sessellift Pfriemesköpfl, Muttereralm, Innsbruck, Tirol.
Im Hintergrund die Stadt Innsbruck und die Nordkette, Karwendelgebirge.





Muttereralmbahn_Innsbruck_4.jpg

Muttereralmbahn Mutters Innsbruck, Tirol
Blick gegen Wipptal, Süden.




Muttereralmbahn_Innsbruck_5.jpg

Die Muttereralmbahn als Ausgangspunkt für Wanderungen im Sommer.



Muttereralmbahn_Innsbruck_8.jpg

Am Pfriemesköpfllift im Sommer; Blick gegen Wipptal, Süden.



Muttereralmbahn_Innsbruck_9.jpg

Die "Eiergondeln" der Muttereralmbahn gegen Nord-Westen; im Hintergrund Mutters und die Stadt Innsbruck.

Die Winterbilder und Bilder zum Schifahren als Anhang.

Vielleicht möchten Leser zur Muttereralmbahn erzählen?

Wolfgang (SAGEN.at)
 

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Herrliche Bilder der Muttereralmbahn, allesamt aus den beiden Prospekten der Bahn, wie diese zwischen ca. 1970 und 1990 verteilt wurden... Interessant ist das Bild der roten "Prototypengondel", die ja mit der Lieferung der letzten Gaggerlen der Firma Köllensperger ausser Dienst genommen wurden... Es gab auch frühere Prospekte auf denen nur die Prototyengondeln abgebildet waren. Eine kurze Geschichtsbeschreibung der Anlagen auf der Muttereralm zwischen 1953 und 2000 findet sich auch in ... von Geisterhand gezogen... Ein Jahrhundert elektrische Bahnen um Innsbruck, Eisenbahnarchiv Tirol, herausgegeben 2004. Weiters möchte ich auf ein interessantes Bild auf Seite 4o dieses Werkes (bzw. Seite 65 des Werkes 100 Jahre Seilbahnen in Tirol) hinweisen, wo sehr schön der Mischbetrieb von Gondeln und Sesseln zwischen 1961 und 1969 gezeigt wird...
Gerne kann ich beizeiten auch den Text der Broschüre "100 Jahre elektrische Bahnen um Innsbruck" hier einmal posten, wenn dies gewünscht wird...
Die Anlage war sicher eine der romantischten Seilbahnen im Grossraum Innsbruck bzw. vielleicht sogar Tirol... Wer erinnert sich nicht noch gerne an das gegenseitige "Hinausschupfen" der Gondeln, an die rustikalen Stützenüberfahrten, die tiefe Zugseilablage und das Aauskuppeln und Ankommen auf der Muttereralm (wo alles fein nach Maschinenöl gerochen hat...) Da werden Jugenderinnerungen wach :)

LG

Günter
 
Hallo Alle!

Na da staun' ich aber .... wieso find' ich bei den dirndltragenden Damen - jene mit rotem "Laibchen" - oberösterreichsiche Trachten?

Auf Bild 3 mit herzförmig zugespitztem Laibchen eine in Oberösterreich weit verbreitete Machart, sogar die schwarze Borte ist da, nur die schwarze Schnürung weicht ein bissel ab, aber das ist bei Trachten ohnhin üblich aus der Zeit wo sie noch nicht von organisierten = uniformierten Gruppen getragen wurden. Dieses Dirndl war dann meist mit schwarzem, zumindest dunklem Rock, der wiederum mit schmalem rotem Saum am unteren Ende die Waden sittsam bedeckte, darüber blaue Schürze (Blaudruck!), oder weiße Festtagsschürze mit Durchbruchstickerei. Bluse immer weiß, wie hier am Bild mit schmalen Rüschen und Kurzarm, oder hochgeschlossen mit Dreiviertel-Ärmel ... weiters als Tracht weiße gemusterte Strümpfe und schwarze Schuhe mit leichtem Absatz und eventueller silberner Schnalle.

Die winkende Dame würde ich dem Oö. Innviertel zuordnen, dort trug man diese viereckigen Ausschnitte mit waagrechtem Abschluß und dunkle Röcke, ansonsten wie die vorhin genannte Form.

Da diese Modelle gerade in diesen roten, lebendigen Farben damals aber sehr beliebt waren, konnte man sie auch im Ausseerlan und im Obersteirischen in fast jedem Trachtenmodenhaus erstehen .... das Schöne setzte sich eben durch!

Mein persönlicher Zugang: selten gab es fraulichere Mode als unsere Dirndlkleider!

@Berit: würd' Dir sicher gut stehen! ;-)

LieGrü
Norbert (in einem früheren Leben in einer Steyrer Festtracht tanzend und schuhplattelnd)
 
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