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Minze

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Minze (Mentha).

1. Pfefferminze (Mentha piperita).
½ — 1 m hoher, vierkantiger Stengel mit gegenständigen, eirunden, scharfgesägten, spitzen Blättern und mit ährenförmigen, rötlich-violetten Blüten.

Wächst bei uns nur in Gärten und wird mancherorts in größeren Mengen angebaut.

Verwendet werden die Blätter, die man vor der Blüte einsammelt und vorsichtig trocknet, da sie leicht und schnell den Duft verlieren.
Als Tee, und zwar als Aufguß (die Blätter werden mit heißem Wasser Übergossen und fünf Minuten ziehen gelassen).

Der Pfefferminztee gehört in alle Kräutermischungen, nur nicht in jene für Fieber! Auch ist er ein ausgezeichneter Frühstückstee und wird bei manchen Völkern als solcher getrunken, denn er wärmt den Magen ein, hat ein angenehmes Aroma und verbindet heilsame mit angenehmen Wirkungen.

Besonders ist er gut zur Nervenstärkung, Magenberuhigung, er fördert die Verdauung, besonders bei nervösem Magenleiden, ist auch gut gegen Magenverschleimung und Magensäure.

Minzentee, zur Hälfte Wasser und zur Hälfte Wein, beseitigt übel riechenden Atem. Pfefferminzöl wird verwendet bei Kopfschmerzen zur Einreibung und bei Ohrenschmerzen in die Ohren geträufelt.
Pfefferminzkraut, das frische Kraut auf den Kopf aufgelegt, hilft bei heftigen Kopfschmerzen. Um Milch vor Gerinnen zu bewahren, soll man Pfefferminz-Kraut hineinlegen.

2. Krauseminze (Mentha crispa), auch in Gärten angepflanzt, wird außer wie oben beschrieben verwendet als Würze bei Salat, Erbsen und Bohnen und mit Bohnenkraut auch zum Einlegen von Bohnen oder Erbsen.

3. Wasserminze (Mentha aquatica): sehr häufig an kleinen Gebirgsbächen und von manchen für heilkräftiger gehalten als die Pfeffer- und Krauseminze.

Obwohl hauptsächlich diese drei aufgezählten Minzarten die gebräuchlichsten sind, so werden und können auch noch die anderen bei uns teilweise vorkommenden Arten zu Heilzwecken benützt werden, nämlich:

Die Wilde oder Waldminze (Mentha silvestris), die Gemeine Minze (Mentha vulgaris), die Feld- oder Rossminze (Mentha arvensis), die weichhaarige Minze (Mentha pubescens), die glatte Minze (Mentha glabra).

Die Blätter dieser wildwachsenden Arten sind meist behaart, ja, fast filzig, bei der glatten Minze sind die Blätter oben kahl und unten reich behaart, manche, wie die weichhaarige Minze, haben am Stengel angedrückten Flaum (sogenanntes Weiberbärtchen).

Wie sehr die Minze geschätzt und verwendet wird, zeigen auch die Minzenliköre, Minzenzuckerlen, der Minzengeist.

Quelle: Anton Schwingshackl, Die Heilkräuter Südtirols, Brixen 1965, S. 88 - 89.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Ein typisches Regionalgericht aus Kärnten, die "Kasnudl" ist ohne die Braune oder Nudelminze nicht vorstellbar.
Es ist eine Teigtasche aus Nudelteig, ähnlich einer Maultasche, die mit Masse aus Topfen und Erdäpfeln gefüllt ist. Die Füllmasse wird mit eben dieser Minze, deren Artbezeichnung ich leider nicht kenne, etwas Kerbelkraut und Petersilie gewürzt.
 
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