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Mühlenradwege

Ulrike Berkenhoff

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Fand in der Tagespresse den Hinweis eines fertiggestellten Europäischen
Mühlenradweges. Im internet sah ich dann viele regionale Mühlenradwege.
Übrigens ist unser Ruhrradweg sehr stark befahren. Auch mein Heimatort
hat eine alte Wassermühle (leider nicht mehr in Betrieb). Mühlen als
Sagenort (z.B. Krabat) haben wir hier (glaube mich zu erinnern) schon mal
besprochen. Jedenfalls, immer wieder interessant (altes Handwerk, Baudenkmäler,Geschichte u. Sagen). Eines der unerschöpflichen Themen-
oder? - Ulrike
 
Bis zur Einführung der Gewerbefreiheit war das Mühlenwesen streng geregelt: ein Müller war grundsätzlich nur ein Pächter in der Mühle, der das herrschaftliche Wasser- und Windregal nutzte. Er musste eine Konzession erwerben, die Mühle und die Naturkräfte nutzen zu dürfen - dafür garantierte ihm der Landesherr, dass alle innerhalb eines Mühlenbezirkes ansässigen Bauern nur bei ihm mahlen durften.
Das Müllerleben war in der Regel ein sehr hartes Brot: der Müller musste als Betreiber der Mühle diese sowie die dazugehörigen Wasserbauanlagen auf eigene Kosten instand halten. In trockenen Jahren war es oft so, dass er gar nicht oder nur sehr selten mahlen konnte. Der Müller musste also nicht nur die Pacht aufbringen, sondern auch für den Unterhalt der Mühle sowie die Bezahlung seiner Gesellen und Helfer sorgen. Erst was danach übrig blieb, blieb für ihn als Einkommen.
Ein Müller musste sich in vielen Handwerken selber auskennen - er mahlte nicht nur Getreide, sondern war auch Maschinenbauer, Wasserbauer, Tischler, Zimmermann, Steinmetz, musste sich in der Lebens- und Futtermittelkunde auskennen, hatte meist einen Landhandel, war Kaufmann und musste sich in der Wetter- und Gewässerkunde auskennen. Nebenher war auch er meist Landwirt und besaß, weil er kaufmännisch denken musste, einen schlechten Ruf. Ärger mit dem ortsansässigen Pastoren war meist vorprogrammiert - denn eine Mühle musste dann laufen, wenn genug Wasser und Wind da waren. Und da konnte es schon vorkommen, dass eben auch am Sonntag während des Gottesdienstes auf der Mühle gearbeitet werden musste.
 
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