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Kinder & Internet

Dresdner

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Angeregt von den Ausführungen im Vorstellungstopic hier eine eigenständige Diskussion zum Thema Kinder & Internet.

Unabhängig davon, ob man die Internetnutzung von Kindern befürwortet, ist dieses Medium die Kommunikationsplattform unseres Jahrhunderts und Hauptaufgabe der Erwachsenen sollte es sein, die Kinder auf ihrer Erfahrungsreise in dieses Medium zu begleiten und ihnen die Fähigkeiten dazu zu vermitteln, mit diesem Medium verantwortungsbewusst umgehen zu können. Internet ist zugleich Bereicherung und Gefahr - in dieses Spannungsfeld wachsen die heutigen Kinder hinein.

Die Frage, ab welchem Alter Internetnutzung sinnvoll ist kann aus meiner Sicht nicht allgemeingültig beantwortet werden. Sie ist abhängig vom sozialen Umfeld der Kinder, ihrem Freundeskreis, Interessen und den Anforderungen, welche die Gesellschaft an sie stellt.

Die Sächsische Zeitung befasst sich in ihrer Ausgabe vom 15.9.2009 mit dieser Thematik und fasst folgende grundsätzliche Punkte zusammen:

1. Kinder unter 10 Jahren sollten das Internet ausschliesslich im Beisein der Eltern nutzen.
2. Die Dauer des Surfens sollte vereinbart werde, ebenso, welche Daten an andere weitergegeben werden dürfen und welche nicht.
3. Bei der Anmeldung in Chatrooms sollten die Eltern dabei sein; es sollten möglichst nur Kinder-Suchmaschinen mit gesichertem Surfraum verwendet werden.
4. Persönliche Daten wie Name und Adresse des Kindes gehören nicht ins Internet. Dies betrifft auch Fotos.
5. Kinder im Grundschulalter können mit Chats über spezielle Kinder-Chatseiten vertraut gemacht werden. Geachtet werden sollte darauf, dass diese Seiten moderierte, geschützte Chaträume sind.
6. Beim Anzeichen von Cyber-Mobbing solllte schnell gehandelt werden, indem Bildschirmfotos gemacht und Nutzernamen gesichert werden sowie gefordert wird, derartige Beiträge und Bilder zu löschen.

Unter dem Motto „Kinder surfen, wo’s gut ist“ haben die Stiftung Medienkompetenz und die Bundesländerinitiative jugendschutz.net die 100 besten Hompages für Kinder zusammengestellt. Zu finden sind sie unter www.klick-tipps.net.

Eine Auswahl der vorgeschlagenen Seiten:

4 – 7 Jahre

www.kidsundco.de

Eine Mitmach- und Entdeckungsseite für Kinder ab vier Jahre – mit Malvorlagen, Bastelideen und einem Wissenslabor, das Kinderfragen einfach erklärt. Die Seite ist farblich ansprechend und gut überschaubar. Vorteil: es gibt keine Links zu anderen Internetseiten.

www.philipp-maus.de

Nachdem man geklingelt hat, öffnet Maus Philipp die Tür und lädt die Kinder ein, mit ihr ihr Zuhause zu entdecken (zum Beispiel Philipps Tierwelt): kinderleicht, sehr informativ und bereits für Vierjährige geeignet. Die Homepage bietet einen umfassenden Ratgeberbereich für Eltern.

www.fragfinn.de

Eine Suchmaschine speziell für Schulkinder. Innerhalb eines geschützten Surfraumes können Kinder ab sechs Jahre Antworten auf ihre Fragen bekommen. Die Seite ist sehr gut für Hausaufgaben, Vorträge und Referate geeignet.

www.mail4kidz.de

Ein von Eltern gegründeter E-mail-Dienst ausschließlich für Kinder. Die jungen Nutzer entscheiden selbst, an wen sie E-Mails schreiben und von wem sie Post bekommen. Die Anmeldung erfolgt erst, wenn die Eltern registriert sind und ein Formular unterschrieben haben.

Www.die-maus.de

Die Sendung mit der Maus im Internet: mit lustigen und informativen Geschichten, Liedern, vielen Spielen und dem Elefanten. Schön gestaltet und einfach zu bedienen.

8 – 10 Jahre

www.helles-koepfchen.de

Die Internetseite bietet eine Suchmaschine und jede Menge Informationen aus Politik, Geschichte, Wissenschaft und Kultur. So erfahren Schüler mehr über den Zweiten Weltkrieg, die Abholzung der Regenwälder oder über die Landtagswahlen. Nachteil: es werden viele Werbebanner eingeblendet.

www.grundschulwiki.de

Wikipedia für Kinder: hier können bereits junge Schüler mit eigenen Artikeln an einem Online-Kinderlexikon mitschreiben. Dadurch sollen Kinder an neue Medien herangeführt und für wissenschaftliche Themen begeistert werden. Eltern sollten bei der Anmeldung behilflich sein. Erstklassiges Angebot.

www.chatten-ohne-risiko.net

Worauf müssen Kinder im Internet achten? Welche Chats und Instant Messenger (wie zum Beispiel ICQ) gibt es und welche sind sicher? Die Seite beantwortet Fragen zum sicheren Surfen.

www.sowieso.de

„Sowieso“ ist ein Nachrichtenportal für junge Leser und wird vom Bundesministerium für Familie gefördert. Die Website ist logisch aufgebaut und bietet aktuelle Nachrichten, die in einfachen Sätzen erklärt werden. Zu jedem Artikel können Kinder ihre Meinung schreiben.

11 – 13 Jahre

www.geolino.de

Das Internet-Angebot der GEO-Zeitschriftengruppe bietet Schülern umfassende Informationen rund um die Themen Natur, Mensch und Technik. Wissenstests und Spielideen machen die Seite zu einem Muss für neugierige Kids.

www.kijumail.de

Die Internetberatung des „Nummer gegen Kummer e.V.“ hilft Kindern und Jugendlichen bei Fragen und Problemen. Die Anmeldung erfolgt anonym über ein sicheres System mit eigenem Passwort.

www.talkingfood.de

„Jugend isst aufgeklärt“: Tipps für junge Verbraucher rund um Ernährung, Verbraucherschutz, Lebensmittelsicherheit und Bewegung. Dazu gibt es jede Menge Rätsel und leckere Rezepte zum Nachkochen.

www.regierenkapieren.de

Was ist eine Koalition, wie wird man Bundeskanzlerin und wofür ist das Grundgesetz gut? Auf dieser Seite stellt die Bundesregierung ihre Arbeit vor und beantwortet Fragen zum Thema Politik, die Kinder schon immer mal wissen wollten.

www.spinxx.de

„Spinxx“ ist ein Online-Magazin für junge Medienkritik. Kinder und Jugendliche schlüpfen in die Rolle eines Redakteurs und bewerten vorwiegend Kinder- und Jugendfilme aus Kino und Fernsehen. Gut: Professionelle Medienkritiker und -produzenten geben Ratschläge.

Zitate: sz-online.de

Dresdner
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Dresdner,

vielen Dank für diesen ausführlichen und pädagogisch wichtigen Beitrag!

Ich möchte dazu aber noch folgende Ergänzung abgeben:

"Internet" (wobei hier primär von Web-Anwendungen gesprochen wird) wird von vielen Menschen leider immer noch als Medium der Unterhaltung oder zur Kurzweile betrachtet. In diesem Sinne sind vermutlich auch viele der Web-Seiten für Kinder gemeint.

Es hat sich allerdings zwischenzeitlich für viele Menschen das Web als ziemlich heftige Geißel herausgestellt, die alle bisher bekannten Unannehmlichkeiten bei weitem übertreffen.

Ich kenne persönlich eine große Anzahl von Menschen, die dem Internet kaum noch etwas positives mehr abgewinnen können.

Hierzu ist in erster Linie die Mitarbeiter-Überwachung in Betrieben zu nennen, die alle früheren Methoden wie etwa Stempelkarte oder dergleichen in den Schatten stellt. In vielen Betrieben wird via Web zwischenzeitlich Anwesenheit, Leistung und dgl nicht nur kontrolliert sondern auch ausgewertet. Selbst Außendienst-Mitarbeiter müssen ständig via Web ihre Eingaben machen. Man hätte wohl sonst kaum eine perfektere Überwachung erfinden können.

In vielen Institutionen ist eine Dienstleistung nur noch über Web-Formular erhältlich. Menschen mit oft schon leichter Behinderung (etwa Sehfehler) werden dabei genauso ausgegrenzt, wie Menschen mit schlechteren Sprachkenntnissen etc.

Web-Anwendungen wie Google-Street-View oder maps.bing.com ermöglichen Dritten Einblicke in Privatsphären die oft für die Betroffenen sehr unangenehm und folgenreich sein können.

Dies nur als kurze Beiträge, dass uns Internet und Web sicher manches informativer gestaltet, aber für viele Menschen schon zur enormen Belastung wurde. Ich denke, diese Tendenz verschärft sich täglich...

Wolfgang (SAGEN.at)
 
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