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Kastenbilder

TeresaMaria

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Wer von Euch hat noch ein Kastenbild zuhause?

Ein Brauch des 19. Jahrhunderts war es, zum Andenken an Menschen Kastenbilder herzustellen. Gestaltet wurden diese anlässlich einer Hochzeit oder eines Todesfalls. Dabei wurden zur Erinnerung Brautkränze und Bildnisse zum Totengedenken in Bilderkästen aufbewahrt. Als „Zimmerdenkmale“ hängte man diese Bilderkästen dann auch an die Wand. Die Totengedenken in den Bildkästen wiesen unterschiedliche Gestaltungsmerkmale auf. Blumen- und Pflanzengebilde, ausgefallene Arrangements, Haararbeiten aus Echthaar, Landschafts- und Friedhofsszenarien kombiniert mit Elementen aus Papier und Holz, die Grabsteine oder Symbole des Todes und der Vergänglichkeit darstellten, waren beliebte Motive für die Gestaltung eines solchen Bildkastens. Das Leid der Eltern kam besonders in den für verstorbene Kinder angefertigten Gedenkbildern zum Ausdruck- Gedichte und Sinnsprüche dem Trost und der Trauer verpflichtet, waren zusammen mit bunten Oblatenbildchen bei der Herstellung eines Bildkastens beliebt.
Der Wert dieser Objekte ist nicht wie bei anderen Kunstobjekten in ihnen selbst begründet, sondern in der an sie geknüpften lebendigen Erinnerung. Diese liebevoll ästhetisch angefertigten Erinnerungsikonen sind mit vielen besonderen Geschichten einst in Verbindung gestanden, die sich für einige Zeit im kommunikativen Gedächtnis der Familie, Verwandtschaft, unter Freunden, Bekannten, in der Nachbarschaft aufrecht erhielten, heute aber längst vergessen sind.
 

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Ein Brauch des 19. Jahrhunderts war es, zum Andenken an Menschen Kastenbilder herzustellen. Gestaltet wurden diese anlässlich einer Hochzeit oder eines Todesfalls. Dabei wurden zur Erinnerung Brautkränze und Bildnisse zum Totengedenken in Bilderkästen aufbewahrt. Als „Zimmerdenkmale“ hängte man diese Bilderkästen dann auch an die Wand. Die Totengedenken in den Bildkästen wiesen unterschiedliche Gestaltungsmerkmale auf. Blumen- und Pflanzengebilde, ausgefallene Arrangements, Haararbeiten aus Echthaar, Landschafts- und Friedhofsszenarien kombiniert mit Elementen aus Papier und Holz, die Grabsteine oder Symbole des Todes und der Vergänglichkeit darstellten, waren beliebte Motive für die Gestaltung eines solchen Bildkastens.
Ich kenne solche Kastenbilder nur aus volkskundlichen Museen. Zwei Haarbilder (nur Foto + Haarornamentik) habe ich mal fotografiert, siehe unten; ein drittes, das meiner Freundin in Krumbach/Schwaben gehört, enthält auch getrocknete und künstliche Blumen (wenn ich wieder mal nach Krumbach komme, werde ich ein Foto machen). In Kästchen gerahmte Brautkränze habe ich in einem hessischen Museum gesehen. Entweder sind wenige solcher Gedenkkästchen erhalten geblieben, oder sie waren bei uns nicht so verbreitet – das weiß ich nicht.
 

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Herzlichen Dank Babel!

Ich weiß nur noch, dass es ein Brauch war,den es nur wenige Jahrzehnte gab. Könnte also auch damit zusammenhängen, dass es generell nicht so viele Objekte gab, wie im Vergleich mit einem älteren Brauchtum mit längerer Tradition. Mitte 19. Jahrhundert bis in das frühe 20. Jahrhundert hinein gab es diese Kastenbilder und danach überhaupt nicht mehr.
Schöne Haarbilder sind auch im Tiroler Volkskundemuseum zu sehen.
 
Herzlichen Dank Babel!

Ich weiß nur noch, dass es ein Brauch war,den es nur wenige Jahrzehnte gab. Könnte also auch damit zusammenhängen, dass es generell nicht so viele Objekte gab, wie im Vergleich mit einem älteren Brauchtum mit längerer Tradition. Mitte 19. Jahrhundert bis in das frühe 20. Jahrhundert hinein gab es diese Kastenbilder und danach überhaupt nicht mehr.
Schöne Haarbilder sind auch im Tiroler Volkskundemuseum zu sehen.
Stimmt, die habe ich auch gesehen, aber ich habe in dem Museum fast nichts fotografiert, weil ich den Eindruck hatte, daß es verboten ist. Diese verglasten Kästchen, besonders wenn sie dazu noch in verglasten Vitrinen hängen, sind sowieso vor lauter Reflexen praktisch unfotografierbar. :(
 
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