• Willkommen im SAGEN.at-Forum und SAGEN.at-Fotogalerie.
    Forum zu Themen der Volkskunde, Kulturgeschichte, Regionalgeschichte, Technikgeschichte und vielem mehr - Fotogalerie für Dokumentar-Fotografie bis Fotogeschichte.
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst Du eigene Beiträge verfassen und eigene Fotos veröffentlichen.

Jeans Hosen

Ulrike Berkenhoff

Active member
150 Jahre Jeans, erst nach dem Krieg in Deutschland populär geworden. In meinen Jugendjahren zunächst für Mädchen noch nicht üblich, heute kann ich sie
mir nicht mehr "wegdenken". Wer hat Erinerungen an diese wirklich "befreiende" Mode? - Ulrike
 
Ich bin in den 70er und 80er Jahren aufgewachsen, da waren Jeans schon ziemlich normal. Ich kann mich aber noch erinnern, dass eine meiner Tanten sich beim Jeans-Anziehen hinlegen musste, damit sie den Reißverschluss zubrachte. Die Hose war so eng, dass sie wohl nicht sehr „befreiend“ sein konnte.

Inzwischen sind Jeans bei Jugendlichen fast schon Festtagskleidung, Jogginghose und Leggings haben ihnen als Alltagskleidung den Rang abgelaufen.
 
Ich bin auch in den 70er und 80er Jahren aufgewachsen. Anundfürsich waren Jeans damals auch für Mädchen weitgehend üblich. Bloß bei uns zuhause nicht: Ich durfte keine Hosen tragen (und schon gar nicht Jeans), meine Mutter fand das unschicklich. Nach ihrem Tod (ich war 16) trug ich nur mehr Hosen, von den niedlichen Kleidchen und Röckchen hatte ich die Nase voll. Das ist bis heute so geblieben. Ein Kleid oder einen Rock ziehe ich nur im Sommer an, wenn es sehr sehr heiß ist, weil es einfach luftiger ist.

Zu meiner Lehrabschlussprüfung (Buchhandel) mussten alle junge Frauen noch ein Kleid oder einen Rock tragen, die Prüfungskommission bestand ausschließlich aus älteren Herren, die sich offenbar gern am Anblick nackter Frauenbeine erfreuen wollten. Das war 1989.
 
Dolasilla, wir haben ja etwas gemeinsam: Buchhandel. Ich war mit der Bahn unterwegs, trug ich Hosen, zog mich vor der Arbeit um. Vor allem im
Winter. Es gab Mini-Röcke (trug ich nur "gemäßigt", aber auch Midi und Maximode). Hatte damals einen schönen mittellangen Wollmantel mit
Kapuze, im Winter leistete er gute Dienste, wenn ich an den Haltstellen bei Wind und Wetter herumstehen mußte. Da ich einiges älter bin, dachte ich nicht, dass bei deiner Prüfung noch so auf Kleidung geachtet wurde. -Ulrike
 
@Ulrike: Ich bin auch heute noch überrascht, dass noch 1989 jungen Frauen das Tragen von Hosen - zumindest bei "feierlichen" oder "offiziellen" Anlässen - nicht gern gesehen bzw sogar untersagt war. Ein Jahr zuvor, 1988, als ich Matura (=Abi) machte, war es auch so, fällt mir gerade ein: Hosenverbot für uns junge Frauen, das wurde uns auch ganz explizit mitgeteilt. Ich musste mir damals ein Kleid (und auch schöne Schuhe) ausleihen, weil ich so etwas nicht besaß.Wir hatten einen sehr altvaterischen Direktor, der sogar wollte, dass die Lehrerinnen keine Hosen tragen (nicht nur speziell zur Matura, sondern auch ganz normal im Unterricht unterm Schuljahr). Die Lehrerinnen haben das aber verweigert.

Ich erinnere mich, dass wir von der Berufsschullehrerin gewarnt wurden: Wer zur Buchhandelsprüfung nicht in Rock oder Kleid antanzt, darf zur Prüfung nicht antreten!
 
Zurück
Oben