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Innsbruck 1964 - Vorbereitung auf die Olympischen Spiele

Dresdner

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Unter dem Titel
Innsbruck 1964 - Vorbereitung auf Olympische Spiele & Stadtportrait
findet sich auf youtube eine interessante Dokumentation aus dem Jahr 1963, die die Vorbereitung der Spiele in Innsbruck und den anderen Austragungsorten der Olympiade zeigt.
Interessant auch die Hinweise auf eine nachhaltige Nutzung der neu zu errichtenden Bauwerke, z.B. zur Nachnutzung des olympischen Pressezentrums als chemisches Institut der Universität Innsbruck.
Das Video ist abrufbar unter:

 
Vielen Dank für Deinen Hinweis!

Dieser Film bringt im Hintergrund höchst interessante Details zur Innsbrucker Stadtgeschichte, wie zum Beispiel noch Baracken aus dem 2. Weltkrieg, Bombenschäden und weiteres, was aber an dieser Stelle zu weit führen würde.

Die von Dir interpretierte "nachhaltige Nutzung" von Sportveranstaltungen kann ich hingegen nicht bestätigen. Zum einen war die Bautätigkeit zu den Olympischen Spielen in Innsbruck 1964 auch von eher brutalen Enteignungen und Umwidmungen begleitet, zum anderen war die Qualität der eilig errichteten Gebäude unterdurchschnittlich und zudem wurden Materialien verwendet, die schon längst als höchst gesundheitsgefährdend gelten (Asbest, Bleirohre ua.).

Ich kann nur für drei der erwähnten Gebäude sprechen:

- Das Stadion "Eishalle" gibt es bis heute, wurde aber mehrfach massiv renoviert. Ich persönlich kenne es vor allem als Veranstaltungsort teilweise legendärer Konzerte.

- Die Bergiselschanze wurde seit 1927 mehrfach neu gebaut. Die im Film gezeigte Schanze wurde im Jahr 2002 gesprengt und neu gebaut. Das Stadion selbst ist seit 1964 relativ unverändert, allerdings war ich schon viele Jahre nicht mehr dort, da ich nicht bereit bin, den horrenden Eintritt dort an eine Privatperson (dem man das Stadion anscheinend gegeben hat, so stellt sich das zumindest für mich dar) für die Besichtigung eines leeren Stadions zu bezahlen.

- zum Pressezentrum der Olympischen Spiele 1964, die späteren Chemischen Institute. Das war sicher das am schlechtesten geplante Objekt und hat weder der Presse der Olympischen Spiele noch den Chemikern der Universität Innsbruck jemals Freude gemacht. Ich kannte das Gebäude sehr gut, kurzum es wurde vor ein paar Jahren dem Erdboden gleich gemacht und im Frühjahr 2020 soll ein Neubau zu anderer universitärer Nutzung entstehen.

Zusammenfassend: Nachhaltigkeit von solchen Veranstaltungen, bei denen nur ein paar wenige Leute großes Geld machen, würde ich nicht bestätigen. Weder für die Umwelt, noch für die allgemeine Bevölkerung.
Die Olympischen Spiele hatten nach meiner persönlichen Meinung lediglich einen Vorschub von vielleicht 10 Jahren gebracht, dass in den 1960er Jahren und dann nochmals in den 1970er Jahren eine verschlafene Stadt eben rascher in die "Moderne" geschubst wurde. Das war es aber schon an Vorteilen...

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Exakt!
Mal ganz abgesehen von der immer in Abrede gestellten Preistreiberei 1964 und 1976 und der mehr und mehr verlorenen Charakterististik einer seit 1236 beschaulich gewachsenen Stadt.
 
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