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Hoffnungsschimmer für Laaser Schrägbahn/Marmorbahn

Das Kuratorium für technische Kulturgüter begrüßt die Übernahme der Lasa Marmo durch die Südtirol-Schweizerische Lechner Marmor Ag.
Damit dürfte die Rettung der historischen, weltweit größten, im Original aus dem Jahr 1929 erhaltenen Schrägbahn, gesichert sein.

Dies ließ der Geschäftsführer des neuen Besitzers, Georg Lechner, Urenkel des Laaser Marmor-Pioniers Josef Lechner, verlauten. Die Schweizer Kapitalgeber haben das Gesellschaftskapital von 1 Mio Euro auf 15 Mio Euro aufgestockt. Damit dürfte auch flüssiges Geld für die längst fällige Restaurierung der Transportanlage zur Verfügung stehen, wie Lechner erklärte.

Der lang schwelende Interessenkonflikt zwischen den Göflaner Befürwortern des Abtransports der Marmorblöcke per LKW durch teilweise sensibles Gelände im Stilfser Joch Nationalpark und den Befürwortern des umweltfreundlichen Schienentransports dürfte damit gelöst sein. Georg Lechner, Geschäftsführer der Lechner Marmor AG, bestätigte die Absicht, die Schrägbahn als Transportmittel und technisches Kulturgut zu erhalten. Die Sanierung der Bahn im Ist-Zustand soll schrittweise erfolgen.

Grundlage für das Vorgehen in mehreren Etappen wird ein neues, in diesen Tagen erwartetes Gutachten des Instituts für Geologie der Universität Mailand sein. Laut Lechner seien die bisherigen kostenintensiven Gutachten unter politischem und wirtschaftlichem Druck entstanden.
Die komplexe Transportanlage besteht derzeit aus einer Marmor-Seilbahn, aus einer 1,5 km langen Flachbahn und einem Schrägaufzug, der 500 Höhenmeter bewältigt.

Die bisherige Besitzerin der Lasa Marmo, Elisabetta Sonzogno, wird für die kommenden vier Jahre der neuen Gesellschaft beratend zur Seite stehen. Die Auftragsbücher der Marmorproduzenten sind derzeit gefüllt, unter anderem ist die Moschee in Abu-Dhabi der größte Einzelauftrag.

Quelle: Presseaussendung Kuratorium für Technische Kulturgüter, 21. November 2008

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Das ist eine wirklich sehr gute Nachricht! :smi_huepf

Wir kennen aus der Geschichte leider viele Beispiele, wo die Kulturobjekte durch die menschliche Tätigkeit oder umgekehrt durch die Weigerung, etwas zu jener Erhaltung zu unternehmen, vernichtet wurden oder in Vergessenheit geraten sind. Es ist immer leichter, etwas zu zerbrechen als etwas zu bauen. Aber das schon Gebaute zu erhalten ist noch viel schwieriger.

Und es ist einfach toll, dass die Marmorbahn in Laas, die wirklich einmalig ist und die man mit Recht als technisches Wunder bezeichnet hat, nicht in Verfall gerät, sondern nun auch weiter existieren und funktionieren wird.

Ich empfinde große Achtung für die Menschen, die zur Rettung der Schrägbahn beigetragen haben. Auch wenn sie das kaum lesen – ich wünsche weiter viel Erfolg! :)

Oksana
 
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