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Hinterkaifeck - ungelöster Kriminalfall

Rudolf_K

Member
Hallo,

Gestern ist mir diese Website in die Hände gefallen:

(Admin: externer Link existiert nicht mehr)

Zwar ist das Gebäude nicht mehr zu besichtigen, aber trotzallem ist es sicher ein ganz besonderer Platz. Ich lese die Seite noch immer mit großer Faszination durch, da es nicht nur ein gruseliger Kriminalfall ist, sondern auch eine ganze Menge über die damalige Zeit und Sitten erzählt.

Kurze Zusammenfassung: Auf einem Einödhof in Oberbayern wurden 1922 6 Menschen ermordet, der Täter konnte nie gefasst werden, die Leichen wurden erst nach 5 Tagen gefunden
 
Interessante Webseite: ich habe selten eine derart aufwändig gestaltete Webseite zu einem Kriminalfall gesehen.

Kriminalfälle sind vermutlich ein ganz interessantes Literaturthema, allerdings beschäftige ich mich wesentlich lieber mit positiveren und kreativeren Themen...

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Ich finde es ziemlich spannend, weil es doch einen großen Einblick in die damalige Zeit gibt. Die Atmosphäre des ländlichen Raums, die Frustration des verlorenen Krieges, die Verunsicherung der Menschen...
Aber dass die Polizei damals Wahrsager zum Verbrecherfang einsetze... ich hab das bisher immer nur für einen Witz gehalten
 
Nee oder.... das doch mal absoluter Blödsinn, warum macht man das?

Das ist kein Blödsinn, daß ist reine Verschleierungstaktik. Das ist auch heute noch so. Manche Morde dürfen einfach nicht aufgeklärt werden weil sie einen tieferen Hintergrund haben und ein "Erdbeben" auslösen können. Der tiefere Hintergrund liegt meistens in der Wirtschaft und ist mit Politik verbunden. Das ist auf der ganzen Welt verbreitet. Ich möchte da jetzt keinen zunahe treten aber es ist so. Die das wirklich aufklären wollen werden von den "Großen Bossen" zurückgepfiffen. Das klingt jetzt wie im Film aber die Wirklichkeit ist nicht viel anders. Von den alten Römern bis heute hat sich da nix geändert.
Liebe Grüße
 
Manchmal gibt es echt Zufälle! heute kommt in D auf Pro7 ein Film über den Mord in Hinterkaifeck... ich hab in letzter Zeit echt Angst, dass ich spinne oder jemand meine Gedankenlesen kann, soviele komiche Zufälle kann es nicht geben, ich denke an Leute udn bums es kommt eine SMS von denen, ich esse Pfannkuchen und im selben Moment ruft mein Bruder an und will ein Pfannkuchenrezept, ich erfahre von diesem Mordfall und 6 Tage später läuft was dadrüber im Fernsehen und und und
 
hab den film gesehen: benno fürmann in der hauptrolle nicht übel, aber halt so typisch pro 7 ein bisschen übertrieben spooky... naja.... es wurde übrigens mit keiner silbe erwähnt, dass die geschichte abgeleitet wurde von diesem fall... ich finde, das hätte besser umgesetzt werden können. ;-)

liebe grüße, sonja
 
ja das stimmt, war ziemlich schwach und zu klischeehaft. außerdem, mitten im tiefesten bayern sprechen alle leute hochdeutsch?
es wäre viel spannender gewesen, wenn der hauptdarsteller erst auf "natürliche weise" von der geschichte erfahren hätte...
 
Interessante Webseite: ich habe selten eine derart aufwändig gestaltete Webseite zu einem Kriminalfall gesehen.

Kriminalfälle sind vermutlich ein ganz interessantes Literaturthema, allerdings beschäftige ich mich wesentlich lieber mit positiveren und kreativeren Themen...

Wolfgang (SAGEN.at)

Die Kriminalpolizei interessiert sich auch nach Jahrzehnten noch für Hinweise, Interpretationen und Analysen von Zeugen und vor allem: von Wissenschaftlern, die sich mit Mordfällen beschäftigen, denn die Methoden, mit denen die Wissenschaft heute arbeitet, haben sich in den letzten Jahrzehnten gewaltig geändert.

Zudem gilt immer zur berücksichtigen, dass Morde auch nach Jahrzehnten nicht verjährt sind und immer noch - unabhängig vom Alter der Delinquenten - mit lebenslanger Freiheitsstrafe bestraft werden. Oftmals gehört auch die vollständige Einziehung des Vermögens des Betroffenen zu Gunsten der Geschädigten Kinder und Ehegatten mit dazu.

Der Mörder meiner Großtante - er warf sie nach einer Vergewaltigung aus einem fahrenden D-Zug - wurde erst im Alter von 85 Jahren gefasst. Er erhängte sich in seiner Zelle, nachdem ihm das Landgericht zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt hatte. Die Sache war damals fast 60 Jahre her und wir haben auf eine Vollstreckung der finanziellen Forderungen gegenüber seiner beiden Söhne und seiner Enkel verzichtet. Die konnten schließlich nichts dafür. Dafür predigte der Pastor bei der Trauerfeier über den Choral "Jesus nimmt die Sünder an" - und fand dabei sehr gute und tröstende und versöhnliche Worte.

Übrigens: der Mordfall Hinterkaifeck gilt heute als Beziehungstat.
 
Der Roman "Tannöd" von Anna Maria Schenkel befaßt sich mit dem Fall Hinterkaifek.
Es gibt dazu auch zwei sehr gute Dokumentationen, die man auf Youtube findet.



 
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