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Himmelstränen

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Kapitel
Himmelstropfen
Der Regen prasselte gegen mein Fenster, kein besonderer Rhythmus, einfach irgendwie.Kleine Tropfen blieben zurück und flossen die Scheibe herunter. Draußen war es grau und niemand lief die kleine Gasse entlang , so wie ich es schon unzählige Male gesehen hatte. Ich machte das Fenster auf. Das Prassel höhrte sich wie tausend kleine Elfenschritte an. Leise sog ich die kühle Abendluft ein. Ein, mir bekannter Geruch füllte meine Lunge und ich schaute weit in die Ferne. Ich hielt die Hand in den Regen und sofort schmiegten sich kleine Perlen an meine Haut. Es war ein angenehmes Gefühl. Die Geräusche wurden lauter und die Tropfen dicker. Es tat fast schon ein wenig weh. Doch das tat gut, eine Art Betäubung aller Sinne und Gefühle. Es tat gut an nichts zu denken und nur zu spüren, geschehen zu lassen. Mit kleinen Explosionen kamen die Tropfen auf dem harten Steinpflaster auf und zersprangen nach ihrer scheinbar unendlich langen Reise. Es schien als würde die Welt weinen, die Bäume Trauern und die Vögel einen Augenblick innehalten. Ich lauschte dem Konzert eine Weile ohne etwas zu sagen oder zu tun. Manchmal wünschte ich mir einfach nur weg zu laufen weit, weit in die Ferne, in das ungewisse, in das Neue. Mit neuen Geschichten, die nur warten gelesen zu werden. Wie ein unbeschriebenes Buch, das nur wartet beschrieben zu werden und ich war der Autor, der Leser, ich wollte es sein. Der Himmel hatte sich wieder etwas aufgehellt und die Wolken schoben sich wie ein mächtiges Eisentor auseinander. Die Vögel begannen langsam wieder ihre Sinfonie zu komponieren und die Welt schien sich wieder etwas schneller zu drehen. Auf dem Straßenboden hatten sich keine Sehen gesammelt und erwarteten die letzten Himmelstropfen. Doch mein Lächeln kehrte nicht zurück, tief betrübt saß ich da und starrte nach draußen. Ich sehnte mich nach der ferne, doch ich hatte keine Ahnung wieso. Irgendetwas gab mir den Anlass weg zu wollen, neues zu fühlen uns anderes kennen zu lernen.
 
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