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Geocaching scheint eine neue Trendsportart für Leute zu sein, die wirklich nicht mehr wissen, wie sie sonst ihre Freizeit gestalten könnten.

Da Geocaching ein internetbasiertes Spiel ist, gibt es keine direkten Ansprechpartner und das macht die Sache für Betroffene ziemlich unangenehm.

Wenn nun rund um die Uhr auf einem Privatgrund (!), - in der Nacht mit Taschenlampen - und Spaten unbekannte Leute erscheinen und eben diesen Privatgrund umgraben, wird die Sache für die Betroffenen Grundstückseigentümer nicht nur in jeder Hinsicht höchst unangenehm, sondern auch die Schäden am privaten Gelände können mehrere tausend Euro ausmachen. Die langfristigen Schäden in der Natur sind kaum finanziell bewertbar.

Wie kann man sich dagegen zur Wehr setzen? Wie kann man diesen widerrechtlichen Unfug beenden? Wer bezahlt die Schäden?

Wolfgang (SAGEN.at)
 
geb ich dir vollkommen recht: eine Trendsportart, die selbst bedeutende mythologische Plätze - heilige Orte, wie hier das Karlsohr am Untersberg - überrennt. Höhlenforschen ist das eine, die Höhle zur Abenteuerwelt "auszubauen" das andere. Und führt eben dazu, dass dabei auch eigene Grenzen überschritten werden...
(Administrator: ORF-Link existiert nicht mehr)
Zumindest diesen Einsatz haben die wohl zahlen müssen.
 
Es muss wirklich schlimm sein, wenn einem so fad ist. Andrerseits ist es schon spannend, seinen Interessen (Irgendwas suchen - von "Schatz" bis Mineralien, ect.) und Sportarten nachzugehen. Man müsste allerdings mehr Eigenverantwortung übernehmen, dann würden die teils auch für die Retter gefählichen Einsätze vielleicht weniger werden.
Was Privatgrundstücke angeht, gibt es zumindest in Österreich deutliche Gesetze. Besitzstörung, z.B. und Sachbeschädigung, wenn man dabei deutliche Spuren hinterläßt. Das kann doch in Italien nicht viel anders sein?? Im schlimmsten Fall mal die Polizei holen, wenn diese Leute sich nicht der Illegalität bewusst wären, kämen sie nicht nachts. Das ist ja wirklich unglaublich. Was denken sich die Leute dabei?? Bei uns wird schon diskutiert, ob man noch frei durch den Wald gehen darf, was sicher auch übertrieben ist.
 
Sowas ist nur in der "zivilisierten" westlichen Welt möglich.
In der Mongolei oder in den anderen östlichen armen Ländern würde den Leuten so ein Blödsinn gar nicht einfallen. Was meine Meinung über die Zivilisation nur bestätigt.:down:
 
Das Problem beim Geocaching ist vielschichtiger:
- derjenige, der den Cache aussetzt, also die Schatzsucher zum Versteck auf Privatgrund hingelotst, ist anonym und diesem eigentlich schuldigen Täter ist kaum habhaft zu werden. Die Caches können auch boshafterweise vorsätzlich auf Privatgrund versteckt sein.
- die Schatzsucher folgen mehr oder weniger "blind" den GPS-Koordinaten. Soweit ich bei Suchgeräuschen zu den Leuten hingegangen bin, merkt man den Schatzsuchern schon ein kleines Unrechtsbewusstsein an, weil sie dann krampfhaft in die Luft schauen und laut "die schöne Landschaft" bewundern während ihre Kinder die Situation gar nicht verstehen...

In Österreich oder Deutschland kann man recht vertraut die Polizei holen, in anderen Ländern ist das nicht so einfach. In Italien etwa gibt es verschiedene Polizeiorganisationen, wobei am Land in der Regel entweder die Gemeindepolizei oder wesentlich häufiger die Militärpolizei (Carabinieri) erscheint, was für alle Beteiligten nicht besonders erfreulich ist.

Während eine Gruppe Leute ihren Urlaubstag bei der Polizei verbringt, kommen in der Zwischenzeit die nächsten Schatzgräber zum Suchziel.

Beim Geocaching in den Bergen ist besonders gefährlich, dass es sich bei den Steinmauern in den Bergen nicht um harmlose Ziermauern handelt, sondern um jahrhundertalte Stützmauern die den Berg stützen!
Wenn unzählige Leute an der selben Stelle einer solchen Stützmauer die Steine herausziehen, kann es zu einem lokalen Bergsturz mit zB 50 m3 Geröll kommen. Das kann auch unbeteiligte arg treffen.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Sicher würde es einer Problembewußtseinsbildung bedürfen, um es ganz geschwollen auszudrücken, aber ich glaube, grundsätzlich ist jeder für das, was er tut, verantwortlich. Das beginnt schon bei der ganz primitiven Frage: was würde ich sagen, wenn das mein Grundstück wäre?? Jeder tut da freiwillig mit, vielleicht ist auch ein wenig Nervenkitzel dabei: erwischen´s mich oder nicht. So sind wir früher - vergleichsweise harmlos, aber für die Betroffenen auch nicht witzig - Kirschen und Rosen stehlen gegangen. Aber nie über einen Zaun gestiegen!!
Wer ist z. B. schuld, wenn der Navi gegen die Einbahn oder auf die falsche Richtungsfahrbahn der Autobahn leitet?? Der Navi, der Hersteller, der Programmierer?? Oder vielleicht doch der Problembär hinterm Steuer??
So seh ich das überall: erst denken, dann (mit-)tun, wir leben Gott sei dank in einer Zeit und in einem Land, wo keiner zu etwas gezwungen wird. Allerdings muss man auch für alles grade stehn, das ist zumindest meine Meinung, Gesetz hin oder her.
 
Ein verantwortungsbewußter Mensch macht solche Spiele sicher nicht mit.
Wie Elfie schon sagt: Was wäre wenn?
Diese Leute Denken nicht an Andere und was alles passieren kann.
Diese Leute schieben die Verantwortung auch weit weg.
Es ist ihnen egal ob einer zu Schaden kommt.
Wenn einmal etwas passiert?
Der "SPAß" muß weiter gehen.
ES IST JA ALLES FREIWILLIG!!??
 
Da stelle ich eine provokante Frage:
Was soll an dieser Beschäftigung so schlimm sein, wenn sie auf der offiziellen Internetseite des Landes Niederösterreich als ''eine spannende und familienfreundliche Spielart der Schatzjagd'' (Administrator: Link existiert nicht mehr) beworben wird?

Nebenbei: Ich fand einmal einen Cache an einem öffentlichen Ort, der in einer unter Strom stehenden Verteilerdose versteckt war :tod:
 
...wenn sie auf der offiziellen Internetseite des Landes Niederösterreich...

Naja, weil sich mit so einer Ansammlung von gleichgesinnten Leuten sehr gut und sehr einfach Geld machen lässt - was sonst?

Im Grunde wäre mir die Spielerei von anderen Leuten ja egal, aber wenn der verdammte Cache auf meinem Privatgrund 5 Meter neben einer sehr großen unübersehbaren Privatgrund-Tafel ist, dann vergeht mir das Lachen.

Und vor Strom haben diese Geocacher anscheinend wirklich keinen Respekt: heute haben diese Schatzgräber auch noch unsere Beleuchtungs-Stromleitung abgerissen...

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Die Tourismuswerbung weiß auch nicht immer, was sie tut, vor allem bekommt sie viel Geld in die Hand. Und nichts ist zu Ende gedacht, man will die Menschen nur mit allen Mitteln zu Aktivitäten anregen - grundsätzlich nichts Schlechtes, aber es geht nur um Konsum. Was dabei herauskommen kann, wenn sich das verselbstständigt, bedenkt keiner. Oft sind die Ideen ja nicht schlecht, aber sie bekommen Beine...
Also ich kenn das ja nicht, aber wie schaut dieser Cache aus?? Wenn der dort versteckt wurde, kann man ihn ja entfernen. Heraus damit und hinunter ins Tal, per Flug.
 
Im Grunde wäre mir die Spielerei von anderen Leuten ja egal, aber wenn der verdammte Cache auf meinem Privatgrund 5 Meter neben einer sehr großen unübersehbaren Privatgrund-Tafel ist, dann vergeht mir das Lachen.
Ich glaube auch nicht, dass der Hinweis auf Privatgrund oder Lebensgefahr einen Sucher abschreckt.
Vielleicht hilft
  • Ein Posting zum Cache, dass der Cache entfernt wurde und jeder weitere auf Eurem Grund und Boden auch in Zukunft entfernt wird.
  • Eine Mail an die Betreiberseite mit der Aufforderung, diesen Cache zu entfernen, zumal deren Grundsätze so lauten:
    "Fundamental Placement Guidelines
    All local laws apply.
    You assure us that you have the landowner's and/or land manager's permission before you hide any geocache, whether placed on private or public property.
    Geocaches are never buried.
    Geocache placements do not deface or destroy public or private property."
 
So habe ich es jetzt auch gemacht und zum Glück hatte der Geocacher ein Einsehen:
"Die Einwände für den Cache "xxx" sehe ich ein und werde den Cache noch heute entfernen da ich auch von anderen Cachern informiert wurde.​
Ich war mir selbst nicht bewusst dass es dermaßen unachtsame Cacher gibt. Ich werde mich in Zukunft von jeglichen Mauern fern halten."​
Zudem hat der Geocacher persönlich bei uns vorgesprochen und sich für die Vorfälle entschuldigt und Reparatur der Schäden angeboten!


Allerdings ist die Vorgangsweise ganz schön schwierig und hat mich ziemlich Zeit gekostet. EDV-unerfahrene Haus- oder Grundbesitzer werden für eine Vorgangsweise vermutlich Hilfe brauchen.

Falls jemand auf seinem Grundstück auffällig viele Besucher mit GPS-Geräten und nachts mit Taschenlampe beobachtet, hier

meine Vorgangsweise:

- die Koordinaten des eigenen Grundstücks ausfindig machen. Dazu eignet sich Google-Earth und/oder Google-Maps.

Auf den beiden Portalen:
- www.geocaching.com
- www.opencaching.de

Nach den Koordinaten suchen. Dazu auch noch mit Ortsnamen etc variieren.
Wenn sich dann der Cache auf dem eigenen Grundstück befindet, kann man nach Anmeldung auf dem Portal, den Ausleger des "Schatzes" kontaktieren und höflich bis energisch um Löschung der Daten anfragen.

Das ganze "Geocaching" ist aus meiner Sicht ein seltsamer Zeitvertreib...

Wolfgang (SAGEN.at)
 
SELTSAMES VERHALTEN DER MENSCHEIT:

Auf einer Seite regen sich die Leute auf wenn man von einem fremden Grundstück einen Apfel ißt der sonst eh verfault.
Auf der anderen Seite ist es egal wenn man in einen fremden Grundstück irgend etwas vergräbt und noch mehr Leute das selbe umgraben und dadurch einen größeren Schaden anrichten als mit einen Apfel.

Ich habe noch nie gehört das solche Leute bestraft wurden.
Aber wegen eines Apfels schon. :kopfkratz
 
Ich freu mich auch, dass jetzt alles gut und gütlich ausgegangen ist und es ist sicher ein Vorteil, wenn man dem Anderen persönlich gegenüber steht, so von Mensch zu Mensch lässt sich Vieles ausreden. Der hatte von den Ausartungen vielleicht wirklich keine Ahnung. Trotzdem würde ich nicht von Glück reden, wenn der (indirekte) Schadensverursacher Verständnis hat. Das verharmlost die Dinge doch etwas, vor allem in Hinblick auf die nächsten Steinbrecher. Ich wäre, weil technisch unbedarft, zum Beispiel schon jemand, der Hilfe braucht und ich wüsste schon eine: ASSO, der Schäfer meiner Freunde: 40kg, schnelle Beine und ein Maul voll Zähne :D.
Zum Thema seltsamer Zeitvertreib gibt es schn wieder Neuigkeiten: Slackline. Aber nicht mehr von Baum zu Baum, schon lieber von Berg zu Berg. Und schlimmstenfalls passiert das hier (Administrator: ORF-Link existiert nicht mehr) Beschriebene. Aber die Leinenspanner werden GEBETEN, das Ding zu melden, damit kein Rettungsvogel vom Himmel fällt oder behindert wird.
Für mich ist das schon erstaunlich, aber ich gehöre wohl nicht zu den Sanftmütigen.
 
Bekannte wurden auch schon Opfer vom sogenannten Geocoaching...Seitdem hat er sich eine Bewässerungsanlage eingebaut, die ab einer bestimtmen Zeit in der Nacht immer angeht, es wird sich zeigen ob es hilft
 
Lese heute zum ersten mal davon. In USA, besonders im Süden dort, wird es diesen Quatsch nicht geben, da jedermann, der ein fremdes Grundstück betritt, damit rechnen muss, mit Schrot oder gar einer dickeren Kugel beschossen zu werden. Cowboy-Mentalität hin oder her, der Mensch ist frei und für sein Handeln verantwortlich -sowohl der mit GPS-Gerät als auch der mit Knarre in der Hand. Wir Europäer schießen natürlich nicht. Aber ein starker Wasserstrahl vertreibt nicht nur brünftige Kater...
 
Ich möchte jetzt keine Partei ergreifen für Coachies, aber ich glaube das die wenigsten sich über das was ihr schreibt, Gedanken macht.
Selbst mach ich da nicht mit, aber auch wenn ihr mich jetzt schief anschaut, fand ich das ganze rundum GC recht interessant.
Jedoch gebe ich euch vollkommen recht und somit hat sich auch meine Ansicht etwas geändert.
Dennoch, ich kanns gern nochmal sagen - ich glaube nicht, dass sich viele über die angesprochenen Dinge Gedanken machen.
 
Naja, das ganze entstammt doch dieser Internetsubkulturmentalität: alles soll frei zugänglich sein, weil wir ja freie Menschen sind.... ganz nett, aber zu einfach gedacht, ich kann nur solange was frei machen wie es keinen anderen einschränkt und das tut es, wenn ich nachts auf einem fremden grundstück rumtrampel und dinge verändere. vor allem im alpenraum können kleine aktionen, von unbedarften menschen ausgeführt, eine schlimme wirkung haben, nicht nur das rumtrampeln auf weiden mit dünner vegetationsdecke, auch das schon beschiebene rumfummeln an schutzbauten...
Bedenklich finde ich auch, dass Dinge auch an Bodendenkmälern versteckt werden, unbedachtes Handeln kann auch hier schlimme Folgen haben, vor allem wenn da im Boden rumgebuddelt wird. Und eine Burgruine oder ein Hügelgrab bieten sich als Ort zum Verstecken ja an...
 
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