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Einen recht interessanten Beitrag bringt Tirol.ORF.at zu den Wurzenjägern in Galtür, Tirol.

Beachtenswert bei diesem Beitrag ist auch das sprachlich in ursprünglicher Fassung belassene Video-Interview mit dem Wurzenjäger :landwirt:

Der Gelbe Enzian steht unter Naturschutz, doch ein uraltes Recht erlaubt es den Galtürern danach zu graben. Um exquisiten Schnaps zu brennen.

Der wahre Schatz der verwelkten Pflanze liegt unter der Erde, der meiste Saft für den Schnaps befindet sich nämlich in den Wurzelspitzen. Diese lässt man bereits vor Ort etwas trocknen. Damit lassen sich Wurzeln besser reinigen und verlieren an Gewicht für den Transport ins Tal.

Dem Schnaps wird auch eine Heilwirkung nachgesagt. In den Wurzeln befinden sich die wertvollen Bitterstoffe, die bei Magenbeschwerden und Grippesymptomen helfen sollen.

Das Enzianwurzen-Grabrecht der Galtürer wurde 1705 erstmals schriftlich erwähnt. Jedes Jahr werden 13 verschiedene Gebiete unter den Galtürern verlost. 100 Kilogramm Enzianwurzeln dürfen gegraben werden.

Quelle: Tirol.ORF.at (Link existiert nicht mehr), 23. Oktober 2009


Wolfgang (SAGEN.at)
 
..also ich kenne mich nicht mehr aus..einmal heißt es Wurzen Gräber und dann Wurzeljäger... aber egal ich kenne den Enzianschnaps als "Medizin", und er ist wie alle Schnäpse die bitter schmecken bekömmlich für den Magen. Ob er für die Leber bekömmlich ist, würde ich bezweifeln aber man muss es ja nicht übertreiben mit der Magentinktur.

lg Gotto
 
Das Thema über den Gelben Enzian ist ja "uralt" - trotzdem noch interessant! ;-)

Wusset ihr, dass der Enzian nicht unbedingt nur wegen der massiven Beerntung am Aussterben war, sondern weil die Weideflächen nicht mehr, oder nur unzureichend, gepflegt werden.

Nach der Beweidung muss die Fläche "geputzt" werden, damit auch die langsam wachsenderen Kräuter und solche mit speziellen Ansprüchen durch kommen. Da Enzian sehr lange braucht bis er gegenüber anderen Arten durchsetzungsfähig ist, hatte er bisher oft das Bummerl.

Und der Enzian ist obendrein zur Weitervermehrung auf den Eingriff des Menschen angewiesen!
Erst das Wurzelstechen, das Aufgraben der Grasnarbe bietet den Samen eine Möglichkeit zu keimen.
 
Dieses Foto haben wir im letzten Jahr in einem Seitental des Obervinschgaus (Südtirol) aufgenommen. Schon auf dem Weg waren uns die vielen zur Seite geworfenen Blätter aufgefallen... bis wir uns endlich sicher waren, dass hier "Wurzengräber" bei der Arbeit sind.

Berit
 

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