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Fotosammlung: Opferstöcke

Elfie

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Opferstöcke sind aus den Kirchen nicht weg zu denken.
Meist sind es mehr oder weniger bearbeitete Steinsäulen mit schmiedeeisernen Beschlägen, in denen sich die Einwurföffnungen befinden und die mit einem Vorhangschloss gesichert sind.

1) In Yspertal dient er auch als Kassa für Kirchenführer und Postkarten.
2) In Friedersbach im Waldvirtel zeugt ein Türstopper von der Nähe zum Ausgang.
3) In Gobelsburg ist auch das Vorhangschloss ein Kunstwerk
4) Doppelt gesichert ist der Obulus in Pöbring
5) In St. Oswald war der Stein ursprünglich für eine Vierfachsicherung vorgesehen-

Es gibt aber auch sehr kunstvoll gestaltete Opferstöcke.

6) Der ganz in Eisen gekleidete in St. Anton an der Jessnitz, mit Blüten geschmückt und mit einem 9-teiligen Leuchter gekrönt.
7) Ein reliefierter Volutenaufbau mit seitlichem Fruchtgehänge, bez. 1645, und einem Deckel in Treibarbeit um 1770 (Dehio) in Oberndorf an der Melk
8) Ein spätgotischer in Schönbach im Waldviertel – und
9) Ein hölzerner in der Pfarrkirche Spitz in der Wachau.
 

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Was für eine schöne Sammlung! :) Seltsam ist ja der Opferstock mit dem Leuchteraufsatz – wenn da wirklich Kerzen drauf angezündet wurden, hat sich ja der edle Spender fast zwangsläufig die Finger verbrannt. :D

Alte Opferstöcke, die ich in Deutschland fotografiert habe, sind selten aus Stein. Meist sind es massive Holzgebilde; auch einzelne, die vollständig aus Eisen zu bestehen scheinen, dürften einen Holzkern haben. Die zwei steinernen Exemplare, die ich hier abbilde, stehen in Österreich.


(1) In der Kirche St. Leonhard in Burgau (Bayerisch Schwaben) steht ein seltsamer Pfeiler: Ein Teil davon ist offensichtlich ein ehemaliger hölzerner Opferstock, eingebaut zwischen einem steinernen Fuß und dem steinernen Pfeiler darüber, an dem das heutige Sammelkästchen und ein kleines Bild des hl. Leonhard angebracht ist. Durch den einheitlichen Anstrich ist der Aufbau aus verschiedenen Teilen und Materialien heute wenig auffällig. Die Kirche wurde 1688 an der Stelle zweier Vorgängerkapellen errichtet; der Opferstock wird wohl aus einem Vorgängerbau stammen.

(2) Der mit schwarzen Bändern eingefaßte und stilisierten Blümchen geschmückte Opferstock steht in der Kloster-, Pfarr und Wallfahrtskirche St. Mariä Himmelfahrt in Ettal (Oberbayern).

(3) Ganz mit Eisen umkleideter Opferstock in der Wallfahrtskirche Maria Schnee in Legau (Unterallgäu, Baden-Württemberg)

(4) Der Opferstock in Maria Rain (Kärnten) ist der umfunktionierte Aufsatz eines römischen Grabmals.

(5) Etwas deplaziert wirkt in einer christlichen Kirche das Venus-Relief eines römischen Votiv-Altars, der heute als Opferstock in der Wallfahrtskirche "Mariä Himmelfahrt" in Maria Saal (Kärnten) Dienst tut.

(6) Üppig mit Eisen beschlagen und verziert ist der Opferstock in der Kirche St. Peter und Paul in Oberammergau (Oberbayern).

(7) Das eiserne Kunstwerk, 1771 datiert, umkleidet zweifellos einen Holzkern. Es steht in der Stadtpfarrkirche St. Johannes der Täufer in Rain am Lech (Bayerisch Schwaben).

(8) Schöne Holzschnitzerei am Opferstock in der Wallfahrtskirche "Mariä Geburt" in Schießen (Bayerisch Schwaben)
 

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Das sind ja wirklich interessante Stöcke!!
Komisch, dass es bei uns vorwiegend steinerne gibt, ich hielt das für ganz normal.

Die Säule ist wirklich eigenartig, aufs erste Hinschauen scheint sie wie ein Kamin mit Putztürl, aber ich seh auch im letzten ein Kanonenöfchen, da bin ich vielleicht vorbelastet :D.
Interessant auch, dass man dann das Sammelkästchen aufgehängt hat. Vielleicht bekams der Pfarrer mit den Bandscheiben ;)

Auch die Eisenblumen kommen immer wieder vor, wie bei dem in St. Anton. Der ja vermutlich auch ein hölzerner ist.
 
Komisch, dass es bei uns vorwiegend steinerne gibt, ich hielt das für ganz normal.

... ein Kanonenöfchen, da bin ich vielleicht vorbelastet :D.

Auch die Eisenblumen kommen immer wieder vor, wie bei dem in St. Anton. Der ja vermutlich auch ein hölzerner ist.
Ich habe mich früher gefragt, warum es Opfer"stock" heißt, bis ich diese hölzernen Ungetüme sah. (Duden-Herkunftswörterbuch: "Das altgerman. Substantiv mhd., ahd. stoc, niederl. stok, engl. stock, schwed. stock bezeichnet seit alters sowohl den Baumstumpf (Wurzelstock oder Klotz) wie den Knüttel ...", also jedenfalls etwas grobes Hölzernes.) Eure Opferdinger müßten eigentlich Opfersteine heißen, was allerdings sehr mißverständlich wäre. ;)

Bei diesen komplett eisenverkleideten Dingern denke ich auch immer an Eisenöfen. :D

Die Blumen sind kaschierte Nägel, und bei dem Opferstock in Ettal hat man wohl nur des Schönaussehens wegen auch welche aufs Holz gesetzt, wo sie nicht nötig wären. Blumen dieser Art sind ja die naheliegende Verkleidung von kleinen runden Gebilden: Nach dem Krieg hat meine Mutter Mottenlöcher in Kleidern zu runden Blümchen umstickt. :smi_blume
 
Man sagt auch heute noch Hackstock zu diesen Vorrichtungen zum Zerkleinern!
Neben diesen schönen Opferstöcken gibt es heute in den Kirchen oft auch ganz moderne Kassen. Ob die aber sicherer sind? Man liest immer wieder von Opferstockdieben! Schöner sind sie jedenfalls nicht!
 
Man sagt aber auch Bildstock - vielleicht hat es eher mit der Form zu tun.

Ich denke, dass diese Stöcke auch viel schwerer zu plündern sind als Kassen. Wegtragen geht mal gar nicht und ich weiß ja nicht, wie tief es da drinnen runter geht, aber mit trickreichen Heben von Münzen und Scheinen dürfte es nicht einfach sein.
Außerdem sind sie auch viel schöner :).
 
1) Ein gotischer in Königswiesen
2) In Ottenschlag lässt Aussehen und Position des Opferstocks auf eine Vergangenheit als Weihwasserbecken schließen.
3) In Ottenschlag hat man auch eine sehr massive Kassa bei den Zeitschriftenständen.
 

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Einen Opferstock, der Bestandteil einer Säule ist habe ich auch in der Kirche des Heilig-Geist-Spitals in Aichach (Bayerisch Schwaben) gefunden (1 - 3). Hier ist aber die ganze Säule aus Holz und der Opferstock offenbar noch in Funktion.

Die kleinen Opferkästen an der Wand gab es auch früher schon. Sie sind allerdings viel schöner als die modernen Kassen. Drei Beispiele:
(4) in der Klosterkirche St. Alto und St. Birgitta in Atomünster (Oberbayern),
(5) in der Klosterkirche St. Johannes der Täufer Holzen in Allmannshofen-Holzen (Bayerisch Schwaben),
(6) in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Aichach (Bayerisch Schwaben).

Ein ganz anders aussehender Opferstock (7) steht in der Wallfahrtskirche Maria Birnbaum (Sielenbach, Bayerisch Schwaben). Das "Antoniusopfer für die Bedürftigen" wird in einen Schlitz gesteckt, der sich in der Nische befindet; das golden gerahmte Türchen über dem Sockel kann zur Geldentnahme aufgeschlossen werden. Auf dem Opferstock steht der hl. Antonius von Padua in bekannter Form mit Jesuskind und Lilie. Ob das Ganze aus Stein oder aus Holz besteht, weiß ich nicht; die Beschädigungen am Sockel lassen auf Holz (Stuckmarmor) schließen.
 

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Vor zwei Tagen in der Kirche von St. Corona am Schöpfl fotografiert. Nach Einwurf einer Münze nickt das Engerl mit dem Lockenkopf! :)

Bild 030.jpg
 
Eine Variante des früher allgemein verbreiteten "Nicknegers"! Daß es auch Engelchen in dieser Form gibt, hab ich nicht gewußt. Schön! :)
 
Das sind ja wieder ganz Besondere, vor allem der schmiedeeiserne (4), aber man kann gar keinen vorziehen, der Antonius ist auch so schön.

Das Engelchen ist wirklich süß, kann mir gut vorstellen, dass Kinder um weitere Münzen betteln, um es nicken zu sehen ;).
 
... kann mir gut vorstellen, dass Kinder um weitere Münzen betteln, um es nicken zu sehen ;).
Allerdings – ich erinnere mich gut, daß ich auch für das Negerlein in unserer Kirche gebettelt habe ;). (Die Generation danach hat dann für den Kaugummi-Automaten gebettelt. :D)
 
Heute in der Wallfahrtskirche "zur Mutter der Barmherzigkeit" - Maria Anzbach aufgenommen.

Bild 008.jpg
 
Diesen Opferstock habe ich im Oktober 2007 in der Kapelle Maria Heimsuchung am Jaufenpass gesehen. Bis heute ist mir der Mechanismus unklar - dummerweise sehe ich erst jetzt, dass das Schloss zum Aufnahmezeitpunkt sogar geöffnet war ;)

Fein bei diesem Opferstock ist, dass das Geldopfer bzw. das Bargeld auch bei geschlossener Kapelle von außen eingeworfen werden kann.

Wolfgang (SAGEN.at)
 

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Scheinbar kann man den getrost offen lassen, denn der obere Teil ab dem Gelenk bis zum Einwurf scheint fixiert, ich versteh das auch nicht.
 
Beim Opferstock in Bad Zell in Ober-Österreich befindet sich das Regal mit dem Kirchenführer und diversen Schriften (1)

Für ein Vergelt´s Gott befüllt man den Opferstock in der Kirche in Kefermarkt (2) und der neben dem Portal der Heinrichskirche in Mauthausen (Ober-Österreich) wurde gründlich untersucht (3).

Der hölzerne in der Pfarrkirche Perg in Ober-Österreich hat ein schönes Schmiedeeisen-Teil (4).
 

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