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harry

Well-known member
Zum Bau eines Flaschentauchers benötigen wir

eine PET-Flasche mit großer Öffnung,
ein kleines Medikamentenfläschchen oder eine Filmdose,
ein kleines Gewicht zum austarieren (hier eine Schraubmutter)
einen wasserfesten Stift zum Bemalen des Tauchers.

Flaschentaucher_Material.jpg

Material für einen Flaschentaucher

Zuerst machen wir in den Deckel des Tauchers ein kleines Loch und befestigen auf diesem das Tariergewicht, dann können wir ihn mit einem kleinen Gesicht verzieren.
Zum Austarieren läßt Du den Taucher in einem Wasserglas schwimmen. Fülle ihn mit etwas Wasser, so dass er etwa 3 Millimeter auftaucht.

Flaschentaucher_Tarieren.jpg

Austarieren des Flaschentauchers
Fülle nun die große Flasche ganz mit Wasser und lass den Taucher, dem Du sicher ein schönes Gesicht verpasst hast, hineingleiten. Schraube nun die Flasche fest zu und fertig ist unser Flaschentaucher.

Flaschentaucher_1.jpg

Fertiger Flaschentaucher

Wenn Du nun die Flasche zusammendrückst, wird der Taucher, wie von Geisterhand sinken.

Flaschentaucher_2.jpg

Durch Druck sinkt der Taucher

Läßt Du die Flasche wieder aus, dann steigt der Taucher wieder hoch.

Flaschentaucher_3.jpg

Lässt der Druck wieder nach, steigt der Taucher wieder hoch

Mit etwas Übung kannst Du den Taucher in der Flasche richtig tanzen lassen :)



Physikalische Erklärungen (nicht nur für Erwachsene):

Statischer Auftrieb bezeichnet die Wirkung einer Kraft an einem von Flüssigkeit (oder von Gas) umgebenen Körper. Diese Kraft heißt Auftriebskraft. Sie ist senkrecht nach oben gerichtet und hat ihre Ursache darin, dass von oben ein kleinerer Schweredruck wirkt als von unten, die seitlich wirkenden Kräfte heben sich auf.


Flaschentaucher_Prinzip.jpg

Funktionsprinzip eines Flaschentauchers

Ein Flaschentaucher ist innen hohl und besitzt eine kleine Öffnung. Befindet sich eine geeignete Menge Luft in ihm, ist der Auftrieb größer, als sein Eigengewicht und er schwimmt an der Wasseroberfläche (Abb. 1).
Drückt man die Fruchtsaftflasche zusammen, so wird dieser Druck auf auf das Wasser in der Flasche übertragen. Das Wasser kann aber nur durch das kleine Loch in das Innere des Tauchkörpers ausweichen. Die Luft im Taucher wird zusammengedrückt. Die vom Taucher verdrängte Wassermenge und folglich auch der Auftrieb werden geringer. Konnte der Taucher vorher gerade schwimmen, ist jetzt ist die Auftriebskraft kleiner geworden, während die Gewichtskraft sich nicht verändert hat. Der Taucher sinkt nach unten (Abb 2).
Entlastet man den Behälter wieder, wird die Luftblase im Taucher größer und er steigt wieder hoch (Abb 3).



Geschichtliches:

Flaschentaucher werden meistens in der Form eines kleines Teufelchens hergestellt. Man nennt sie deshalb auch "Flaschenteufel". Es gibt sie schon seit mehr als dreihundert Jahren. Im deutschen und englischen Sprachraum werden sie auch als Kartesische Taucher bzw. Cartesianische Taucher ezeichnet, weil angeblich der französische Philosoph und Wissenschaftler René Descartes (Cartesius) sie erfunden haben soll. Es ist jedoch ziemlich sicher, dass nicht er sondern der Italiener Raffaello Magiotti das Prinzip als erster 1648 veröffentlicht hat.
Angeblich haben die Taucher die Form eines Teufels, weil in der Zeit von Descartes die kritische Vernunft des Menschen über den Glauben an überlieferte Vorstellungen gesetzt wurde und mit dem Flaschenteufel die kirchlichen Autoritäten herausgefordert werden sollten.

Viel Spaß beim Basteln wünscht Euch
 
Das ist wirklich eine nette Sache. Hatten wir früher als Kinder auch und war immer lustig, damit zu spielen. Hättest du das jetzt nicht erwähnt, hätte ich wahrscheinlich nicht daran gedacht, sowas mal mit meinen Kindern zu basteln. Danke also für den Hinweis!
 
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