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Fahrrad

dolasilla

Active member
Also mein erstes Fahrrad hab ich von meinem älteren Bruder geerbt und das war daher ein "Buben-Fahrrad", also mit der Querstange.

Das hat sich offenbar bei mir so eingeprägt, so dass ich auch heute noch (obwohl ich ein sog. Damen-Fahrrad habe) mein Bein immer noch quer über den Sattel schwinge, obwohl das ja gar nicht notwendig wäre.

Dann gabs in den Siebzigern mal eine Zeitlang Räder, die uns allen damals irrsinnig cool vorkamen, die sahen nach unserem Ermessen fast wie Motorräder oder Mopeds aus: Mit einem laaaangen Sitz, das Teil hatte hinten eine kurze Lehne, weiters hoooohe Lenker, und hinten am Rad musste ein Fuchsschwanz oder ein Wimpel, also irgendwas fahrradtechnisch völlig unnützes, aber sehr cooles Teil wehen. Und natürlich hatte das Rad mehrere Gänge, was in den Siebzigern noch wirklich mega-high-tech war.

So ein Ding hieß "High Riser" und war seeeehr begehrt und wenn, dann kriegten es nur die Jungs von eher begüterten Eltern - so ein Rad war damals nämlich mächtig teuer und Mädchen durften sowas Cooles leider nicht fahren :-(
 
Hallo Dolasilla, mein erstes Fahrrad (ich besitze überhaupt erst mein 2.)
war das Super-Geschenk meiner Kindheit! Es muß im 1.oder2. Schuljahr
gewesen sein: Ich war enttäuscht - der Osterhase war nicht gekommen.
Meine Eltern schickten mich raus, an unserem früheren Hühnerstall im Garten
die Tür zu öffnen. Dort wurden nur noch Gartengeräte untergestellt. Ich
war neidisch, meine kleine Schwester hielt schon glücklich ihr Osternestchen.
Bei uns war aber immer die Redensart: Wenn Du ungehorsam warst, kommt
der Osterhase nicht, der Nikolaus, das Christkind (je nach Saison). Oft hatte
ich kleine Sünden begangen oder etwas ausgefressen, war aber auch bereit,
die Strafe dafür hinzunehmen. Hatte mich diesmal zerknirscht damit
abgefunden ! Ich schloß das Vorhängeschloß auf und wirklich, die Sonne ging
auf für mich. Da stand ein funkelnagelneues Mädchenfahrrad mit einem
Schokoladenhasen am Lenker festgebunden. Selten war ich so glücklich.
Meine Eltern konnten nicht immer so große Geschenke machen. Sie schafften
aber immer Spannung und Erwartung aufzubauen. Bin heute noch dankbar dafür! Ulrike
 
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