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Durchkriechsteine

Rabenweib

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Durchkriechsteine

Die alten Leute erzählen manchemal von Durchkriechsteinen, durch die man kriechen soll, wenn man eine Krankheit hat.
Wir haben zwei Stück davon nur wenige Meter von unserem Haus entfernt.
Einer steht auf Privatgrund, deshalb konnte ich ihn noch nicht ausprobieren, der andere steht neben einem Wanderweg.

Aus meinem Tagebuch:
"Heute war ich mit meinem Mann spazieren und er hatte Kopfschmerzen. Intuitiv sind wir dann in den Wald geklettert (trotz Dauer-Regen) und haben eine kleine Höhle gefunden, die auf beiden Seiten eine Öffnung hat. Vorne eine Große, in die man fast aufrecht reingehen kann und hinten eine Kleine, durch die man durchkriechen muss um hinten wieder rauszukommen.
Ich setzte mich in die Mitte der Höhle. Und mein Mann redete noch über seine Kopfschmerzen. Dann kletterte er an mir vorbei zu dem rückwärtigen Ausgang. Und als er durch den Ausgang kroch, machte seine Jacke an den Wänden der Höhle ein Geräusch, das sich so anhörte: “chrrrrrk” und in dem Moment wusste ich (ohne darüber nachgedacht zu haben!!!) daß seine Kopfschmerzen jetzt weg sind. Ich drehte mich um und er stand ausserhalb der Höhle und ich fragte ihn: “Hast du noch Kopfschmerzen?” Er überlegte kurz, und sagte: “Nein, die sind weg!” Da musste ich so lachen, daß er mich ganz verdutzt anschaute und fragte: “Was hast du gemacht?” Ich sagte nur: “Gar nix!” und lachte weiter. Ich wusste nur, daß mich das sehr an die Castaneda-Bücher erinnerte, wo die komischen Fragen vom Don Juan auch immer so unverständlich waren für mich und den Schüler im Buch. Es funktioniert manchmal einfach ohne daß man drüber nachdenkt….. Die Kopfschmerzen waren übrigens auch nicht wieder gekommen!

Sonja
 
hier hab ich endlich die bilder gefunden die ich schon so langes uchte.
dieser durchkriechstein befindet sich auf dem nachbar-grundstück.
deshalb leider nicht zugänglich, weil privatgrund.
aber rüberfotografieren durfte ich. :)
 

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Hallo Rabenweib,

in Lukans neuem Buch gibt es ein ganzes Kapitel dazu: "Vom heilsamen Durchkriechen" und "reinigenden Durchschreiten". Besonders eindrucksvoll soll der Klobenstein bei Kössen (Tirol) sein.

Alles Liebe,

gabriele
 
hallo gabriele, leider funktioniert der link bei mir nicht... (ich komme zwar zu amazon aber zu keinem buch) hast du vielleicht genauen titel oder autorennamen?
im moment hab ich eh kein geld für bücher.
trotzdem danke für den tipp, ich hab die steine ja vor der haustür und weiß schon um ihre wirkung.
wenn bei uns wer was hat (kopfschmerzen, sonstige schmerzen) wird er durch den stein geschickt.
ich mag die steine. das sind eigene wesen.

liebe grüße, sonja
 
blasenstein05.jpg


Die Bucklwehluck`n in St. Thomas am Blasenstein

Neben dem Besuch der romantischen Burgruinen Klingenberg und Saxenegg, der Zigeunermauer wo einmal der Räuberhauptmann Graßl gehaust haben soll, des einen oder anderen Pechöl-, Einsiedler- oder Formsteines wird niemand die Hauptsehenswürdigkeit des Ortes, die Bucklwehluck`n auf dem Kreuzburgstall, versäumen wollen. Ein auf einer 12 Meter langen und 6 Meter breiten, abgerundeten Felsplatte 5 Meter aufragender Granitblock zeigt eine Spaltung, als ob 2 Felsblöcke aneinandergelehnt wären.

Nach altem Glauben hilft ein Durchschlüpfen von Ost nach West gegen Kreuzschmerzen und rheumatische Beschwerden und man wird außerdem als gesunder Mensch wiedergeboren. Tatsächlich ist die Bucklwehluck´n ein Durchkriechstein, dessen Tradition bis in die Ur- bzw. Frühgeschichte reichen soll. Der vorchristliche Kultstein wurde durch das Aufstellen eines Bildstockes "christianisiert". Im Hochmittelalter war der Stein von einem Bergfried überbaut (2. Burg Blasenstein). Es ist dies ein hervorragender Aussichtspunkt!


Der magisch denkende Mensch, dem Steine, Bäume und Quellen als Symbole des Ewigen, Wiederkehrenden und Lebendigen heilig waren, glaubte, dass er beim Durchschlüpfen seine Übel der Erde zurückgab, seine Krankheiten abstreifte und als gesunder Mensch wiedergeboren würde. Heute zwängen sich die weitaus meisten zur Belustigung durch die "Luck`n", nur wenige suchen Heilung, und kaum jemand vollzieht eine "kultische Handlung". Man folgt eher einem Urtrieb: Wenn man auf einem Kinderspielplatz eine Röhre aufstellt, werden die Kinder, ohne zu Zögern durchkriechen. Desgleichen bei begehbaren Kunstobjekten, wo die Erwachsenen anfangs nur zurückscheuen, weil sie es für verboten halten.

https://www.burgenkunde.at/oberoesterreich/blasenstein/blasenstein.htm
 
Der magisch denkende Mensch, dem Steine, Bäume und Quellen als Symbole des Ewigen, Wiederkehrenden und Lebendigen heilig waren, glaubte, dass er beim Durchschlüpfen seine Übel der Erde zurückgab, seine Krankheiten abstreifte und als gesunder Mensch wiedergeboren würde. Heute zwängen sich die weitaus meisten zur Belustigung durch die "Luck`n", nur wenige suchen Heilung, und kaum jemand vollzieht eine "kultische Handlung".

den Durchkriechsteinen, den "Klobensteinen" mit ihren archaischen Wurzeln habe ich in meinem Buch im Kapitel "ERDE - Verbindung mit der Urmutter" einen eigenen Abschnitt mit der Überschrift "Spaltfelsen und andere heilige Steine - Initiation und Heilung" gewidmet. Jene Steine haben zum großen Teil noch dieselbe Wirkung wie vor Urzeiten - wenn man/frau sich darauf einläßt.
Inzwischen bin ich durch unzählige Spaltfelsen geschlupft - oder habe andere Pilger hindurchgeführt. Ich habe ihre Wirkung kennengelernt und ich habe Hochachtung und Ehrfurcht vor dieser Möglichkeit mit der Erde in Verbindung zu treten. Ob es nun "morphische Resonanz-Phänomene" oder pure Naturmagie ist, möge jeder selber für sich erfahren.
Für mich bleibt der Fagerstein bei der Wilhelmskapelle (bei St. Koloman im Salzburger Land) der stärkste und mystischste Spaltfelsen in der "ewigen Hitliste". Hier hat die Kirche zumindest "nur" eine Holzkapelle neben den eigentlichen Kraftort und Kultort gestellt.
Am Klobenstein bei Kössen führt der Durchschlupfweg direkt in einen Nebeneingang der Wallfahrtskirche. Man gestand zwar den "Schäflein" den heidnischen Kult zu pflegen, aber ermöglichte zugleich in der Kirche die Beichte abzulegen.
An anderen Orten wurden die Steine einfach überbaut, eingesperrt oder zerstört. Die Angst vor den heidnischen Göttern muss gewaltig gewesen sein. Oder ist es heute noch?

Freiheit den Klobensteinen!

zornige Grüße
Geomant

https://www.kraftort.org/Osterreich/Salzburg/St__Kolomann/st__kolomann.html
Wilhelmskapelle_und_Baum_auf_Erdenergie.JPG

Foto: Wilhelmskapelle (dahinter - nicht sichtbar - der Fagerstein)
beachtenswert der junge Nadelbaum im Vordergrund, der sich von der Strahlung des Steins wegkrümmt. Diese ist ostwärts gerichtet - Richtung Untersberg und Sonnenuntergang.
Ich habe noch ein Foto (siehe unten), wo sich im Juni eine kleiner Jungnadelwald ab einer bestimmten Stammhöhe Richtung Osten richtete - im 90 Grad Winkel - und im August (2. Foto) wieder gerade steht. Hinweis auf Kraftzyklen oder ein Pulsieren des Ortes?
(Admin: externer Foto-Link existiert nicht mehr)
 
Grüezi

Diese Durchkriech- und Durchschlüpfrituale sind sehr interessant. Sie sind im Alpenraum weit verbreitet. Und es würde sich lohnen, sich wissenschaftlich damit auseinander zu setzen.

ABER – was ich hier lese ist doch seeeehr esoterisch und basiert auf allerhand unbelegten Behauptungen. Dies steht leider einer ernsthaften Diskussion derartige mittelalterliche, frühchristliche Ritualen im Wege.

Einige meiner Einwände:
Immerzu lese ich von Energien, die da fliessen und ganz deutlich zu spüren sind. Dies ist objektiv nicht haltbar. Energien und Kräfte sind physikalische Begriffe. Energien zeichnen sich immer dadurch aus, dass sie messbar sind; messbar mit physikalischen Mitteln.

Für die oft zitierte Urmutter fehlen in unserem Kulturkreis die Belege. Weder die Christen, noch die Kelten, Allemannen, Römer kennen eine solche.

Kraftorte gibt es ausschliesslich im Kopf des Betrachters. Kraftorde sind gleichzusetzen mit Orten wie „Seele“ oder „Paradies“. Das sind religiöse, kultische (vielleicht philosophische) Begriffe, aber keine geographischen. Was man an Kraftorten spürt, spürt man auch, wenn man auf einer Autobahnbrücke steht und den Autos zusieht. Und noch viel mehr, wenn man auf einen Hochspannungsmast klettert; Unruhe, Aufregung, Hochgefühl, Angst. Diese Gefühle kommen aber nicht vom Kraftort, sondern aus dem eigenen Gehirn. Dies ist, wenn schon, ein Kraftort.

Es ist sehr schade, dass viele höchst interessante Orte mit einer frühchristlichen Geschichte durch dieses esoterische, pseudoreligiöse Halbwissen überlagert werden. Das erschwert die Erforschung der fast vollständig vergessenen mittelalterlichen Lokalgebräuche ungemein.


Gruss Gropli



***Und das Tannli auf dem Bild ist krumm, weil die Buben sich einen Spass machen, dies zu Boden zu drücken und spicken zu lassen. Ihre (Ur-)Mutter beginnt dann zu pulsieren. Und schimpfen…

.
 
Lieber Geomant,

An anderen Orten wurden die Steine einfach überbaut, eingesperrt oder zerstört. Die Angst vor den heidnischen Göttern muss gewaltig gewesen sein. Oder ist es heute noch?

Vielleicht solltest du die Möglichkeit in Betracht ziehen, daß es sich um blosses Unwissen oder Gleichgültigkeit gehandelt haben könnte.


Zorn der auf Wertungen dieser Art basiert ist nicht gut für einen esoterisch gebildeten Menschen.
 
Ja, das Problem der Wissenschaft ist, daß es Dinge gibt, die man eben NICHT mit modernen Geräten messen kann, sondern die man einfach nur spürt, wenn man sich hinstellt und mal fühlt.
Was ist daran so schlimm?

Wenn ich da durchkrieche und die Schmerzen sind weg, ist es mir in dem Moment scheißegal, ob man die Energie messen konnte oder nicht.

Ich kenne glücklicherweise Wissenschaftler die nicht so engstirnig sind, nur messbares zu registrieren. Mit ihnen kann ich mich wunderbar austauschen und Dinge erforschen, die weit über das hinausgehen, was ein blödes Kastl mir mitteilen kann. *lach*

Warum ist die Wissenschaft auf einem Auge blind?
Weil Wissenschaft eben nur WISSEN schafft. (Kopfdenken, beweisbares, messbares)

Alles andere wird ignoriert.

Nur weil man etwas nicht messen kann, heißt das doch noch lange nicht, daß es nicht da ist?

Liebe Grüße, Sonja
 
Ja, das Problem der Wissenschaft ist, daß es Dinge gibt, die man eben NICHT mit modernen Geräten messen kann, sondern die man einfach nur spürt, wenn man sich hinstellt und mal fühlt.
Was ist daran so schlimm?

Wenn ich da durchkrieche und die Schmerzen sind weg, ist es mir in dem Moment scheißegal, ob man die Energie messen konnte oder nicht.

Ich kenne glücklicherweise Wissenschaftler die nicht so engstirnig sind, nur messbares zu registrieren. Mit ihnen kann ich mich wunderbar austauschen und Dinge erforschen, die weit über das hinausgehen, was ein blödes Kastl mir mitteilen kann. *lach*

Warum ist die Wissenschaft auf einem Auge blind?
Weil Wissenschaft eben nur WISSEN schafft. (Kopfdenken, beweisbares, messbares)

Alles andere wird ignoriert.

Nur weil man etwas nicht messen kann, heißt das doch noch lange nicht, daß es nicht da ist?

Liebe Grüße, Sonja
Grüezi Sonja

Darf ich dir den Unterschied zwischen Wissenschaft und Glaube in Erinnerung rufen. Glauben darfst du alles, Wissen muss aber belegbar sein. Die Wissenschaft ist nicht auf einem Auge blind. Aber sie verbreitet bloss Erkenntnisse, die belegbar und überprüfbar sind. Beim Glauben verhält es sich ganz anders. Glauben muss nicht messbar sein, da sind keine „Beweise“ erforderlich. Was du glaubst ist deine ganz individuelle Sache. Aber es ist unredlich, die Grenze zwischen Wissen und Glauben zu verwischen!

Nochmal zum Ausdruck „Energie“. Wenn du etwas spürst, so ist das in Ordnung. Du darfst diesem Gefühl auch einen Namen geben, aber nicht „Energie“ „Strahlung“ usw. Das sind physikalischer Begriffe und haben eine genau definierte Bedeutung in der Naturwissenschaft. Sag doch einfach „Leberkäs“, „Dodel“ oder „Pfnürpf“ dazu, das sind zwar ebenso falsche Begriffe, aber wenigstens keine naturwissenschaftliche. :tuifal:

***********

Diese volkreligiösen Kultstätten waren der Kirche früher (und bis heute) ein Dorn im Auge. Sie versuchte diese „heidnischen Gebräuche“ zu unterbinden. Wenn das nicht gelang, deutete man die Kultstätten um. Man stellte zum Beispiel ein Kreuz oben drauf, oder weihte den Orte einem christlichen Heiligen. Oder baute eine Kapelle darauf und lenkte die Pilger so auf den rechten Weg…
Für diese Vorgänge gibt es zahlreiche Hinweise. Zum Beispiel wurde in den Konzilen immer wieder darüber beraten, wie dieser „Götzenglaube“ in den Griff zu bekommen sei.

Zur "Versöhnung" ein Bild von einem christianisierten Menhir. Der wird vermutlich seit mehr als 2'000 Jahren als Kultstätte verwendet; von den Kelten, den Christen, den Touristen... Ich habe ihn schon einige male besucht. Und ich spürte auch etwas; Begeisterung.


Gruss Gropli


.
 

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Hallo Gropli

Diese Durchkriech- und Durchschlüpfrituale sind sehr interessant. Sie sind im Alpenraum weit verbreitet. Und es würde sich lohnen, sich wissenschaftlich damit auseinander zu setzen.

Ich habe mich lange Jahre mit jenen Durchkriechbräuchen/-kulten auseinandergesetzt. In meiner früheren Skepsis hatte ich einst noch einen Kompass dabei und wollte das "Gehörte" auch wissenschaftlich betätigt bekommen. Die Wilhelmskapelle ist dafür nun ein gutes Beispiel. Wer sich nun im Bereich des Fagersteins - also des Spaltfelsens - bewegt, wird interessante erdmagnetische Abweichungen feststellen können. Diese Energien sind also verifizierbar - messbar mit physikalischen Mitteln, wie von Gropli gewünscht.
Da ich nun solche Energien an vielen solcher Orte antraf, begann ich mich bald auf meine intuitiven Fähigkeiten zu verlassen, sah mir aber immer zugleich archäologische, geschichtliche - insbesondere mythologische Fakten an, ebenso wie geologisches oder geomantisches Wissen. "Integrative Heimatforschung" ist ein ganzheitlicher Ansatz zum Verständnis jener Orte.
"Landschaftsmythologie" ein anderer - vom Schweizer Dr. Kurt Derungs, der Germanist, Ethnologe und Sprach- und Kulturhistoriker ist.
Nicht zuletzt hörte ich mir Erfahrungen von anderen zu diesen Kulten an.
Die Mesnerin der St. Wolfgang-Kirche bei Altenmarkt wußte z.B. von drei Ehepaaren zu berichten, die dem dortigen Fruchtbarkeitskult folgten und ihren unerfüllten Kinderwunsch durch Praktizieren des alten Ritus/Kultes erfüllt bekamen.
Grüezi
Dies steht leider einer ernsthaften Diskussion derartige mittelalterliche, frühchristliche Ritualen im Wege.

Jene Rituale haben ihre Ursprünge eben nicht im Mittelalter sondern sind vorchristlichen Ursprungs. Beim bekanntesten Durchkriechbrauch am Falkenstein (Salzburger Land) sprechen bereits seit Jahren die Mönche des nahegelegenen Benediktiner-Klosters Gut Aich von einem jahrtausendealten Kult und Georg Rohrecker erklärt ausführlich welche Kirchenpolitik dahinter stand, den heiligen Wolfgang für all das "Kulttreiben" dafür "verantwortlich" zu machen. Es ging eben um Macht und Geld!

Grüezi
Einige meiner Einwände:
Immerzu lese ich von Energien, die da fliessen und ganz deutlich zu spüren sind. Dies ist objektiv nicht haltbar. Energien und Kräfte sind physikalische Begriffe. Energien zeichnen sich immer dadurch aus, dass sie messbar sind; messbar mit physikalischen Mitteln.
Wie schon erwähnt ist eine Möglichkeit das jeweilige Erdmagnetfeld anzusehen - und dank eines Kompasses ist dies relativ einfach zu bewerkstelligen.
Für die oft zitierte Urmutter fehlen in unserem Kulturkreis die Belege. Weder die Christen, noch die Kelten, Allemannen, Römer kennen eine solche.
Keltenfachmann Dr Georg Rohrecker hat sich mit der keltischen Urmutter umfangreich auseinandergesetzt:
u.a. nachzulesen auf seiner Website
(Admin: externer Link existiert nicht mehr)
oder mit der Urmutter der Katholiken:
(Admin: externer Link existiert nicht mehr)

Zudem möchte ich auf die Matriachatsforscherin Dr. Heide Göttner-Abendroth verweisen und auf entsprechende Literatur zur Bedeutung und Ursprung der Percht/Perchten im Alpenraum.
Kraftorte gibt es ausschliesslich im Kopf des Betrachters.
Kraftorte entstehen überall dort, wo man/frau es zuläßt. Bei Kultorten ist es anders - sie wurden tradiert oder christlich "getauft". Nicht jeder Kultplatz muss ein Kraftort sein, da dies vom individuellen Erfühlen abhängig ist.

Es ist sehr schade, dass viele höchst interessante Orte mit einer frühchristlichen Geschichte durch dieses esoterische, pseudoreligiöse Halbwissen überlagert werden. Das erschwert die Erforschung der fast vollständig vergessenen mittelalterlichen Lokalgebräuche ungemein.
Um einen kulturellen Bezug zu diesen interessanten Orten zu bekommen, finde ich insbesondere den vorchristlichen Ursprung beachtenswert, denn christlich wurden jene Orte nur übernommen und eingefärbt. Ich verweise dazu auf die Ausführungen des Volkskundlers Dr. Hans Haid.

***Und das Tannli auf dem Bild ist krumm, weil die Buben sich einen Spass machen, dies zu Boden zu drücken und spicken zu lassen. Ihre (Ur-)Mutter beginnt dann zu pulsieren. Und schimpfen…
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Seltsamer Humor. Jener Baumwuchs war eben kein Einzelfall und die Veränderungen des Jungwalds sprechen ihre eigene Sprache.
Dies sind eben Auffälligkeiten die bei Kraftorte/Kultplätzen sich mehren und belegen lassen.
 
Diese volkreligiösen Kultstätten waren der Kirche früher (und bis heute) ein Dorn im Auge. Sie versuchte diese „heidnischen Gebräuche“ zu unterbinden. Wenn das nicht gelang, deutete man die Kultstätten um. Man stellte zum Beispiel ein Kreuz oben drauf, oder weihte den Orte einem christlichen Heiligen. Oder baute eine Kapelle darauf und lenkte die Pilger so auf den rechten Weg…
Für diese Vorgänge gibt es zahlreiche Hinweise. Zum Beispiel wurde in den Konzilen immer wieder darüber beraten, wie dieser „Götzenglaube“ in den Griff zu bekommen sei.
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dem kann ich mich nur anschließen!
 
Glauben darfst du alles, Wissen muss aber belegbar sein.

wer sagt dir, daß ich nur GLAUBE und nicht weiß?
das ist nicht mein GLAUBE! das ist mein WISSEN!
und ich KANN es belegen, mit vielen vielen personen, die durchgekrochen sind und ihre schmerzen los hatten!


Du darfst diesem Gefühl auch einen Namen geben, aber nicht „Energie“ „Strahlung“ usw.

Wer sagt, was ich darf und was ich nicht darf? Ich nenne es seit 13 Jahren Energie und alle die ich kenne und die sich mit mir darüber austauschen, wissen was gemeint ist.

Diese volkreligiösen Kultstätten waren der Kirche früher (und bis heute) ein Dorn im Auge. Sie versuchte diese „heidnischen Gebräuche“ zu unterbinden. Wenn das nicht gelang, deutete man die Kultstätten um. Man stellte zum Beispiel ein Kreuz oben drauf, oder weihte den Orte einem christlichen Heiligen. Oder baute eine Kapelle darauf und lenkte die Pilger so auf den rechten Weg…

... oder stellte das, was die leute immer schon dort gespürt haben als "blödsinn" hin, wollte ihnen verbieten drüber zu reden, zu schreiben, verbrannte die bücher, die schriften, verbrannte die leute, usw...

liebe grüße, sonja
 
na hoppla, da hat sich ja Einiges gefunden zum Thema... hier der Buchtipp; es ist eine neutrale Darstellung

Heiliges und Wundersames: Unterwegs zu außergewöhnlichen Plätzen in Österreich: Unterwegs zu außergewöhnlichen Plätzen in Österreich
von Karl Lukan (Autor), Fritzi Lukan (Fotograf)
 
... Jene Rituale haben ihre Ursprünge eben nicht im Mittelalter sondern sind vorchristlichen Ursprungs...
Wobei zu sagen ist, dass im Alpenraum die Christianisierung bis mindestens ins 12. Jahrhundert dauerte. Und das ist dann schon Hochmittelalter.
Solche vorchristliche Rituale lassen sich in unserer Gegend bis in die Neuzeit nachweisen. Ja, ganz vereinzelt, bis heute...


Ich habe grad keine Zeit, ich werde mich gerne später noch mal detaillierter äussern.

Gruss Gropli


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Georg Rohrecker setzt sich in seinem Buch " Die Kelten Österreichs " mit unserem keltischen Erbe und auch den Klobensteinen auseinander. Ich zitiere aus seinem Buch den Abschnitt über Klobenstein:
Eine zur "Schwarzen Madonna" uminterpretierte Borneth findet sich z.B. auch in Klobenstein bei Kössen an der Tiroler Ache, Knapp an der Grenze nach Bayern. Der Klobenstein selbst ist der gespaltene Kultstein, der keltische Schliefstein, neben dem sich die obligatorische Quelle befindet, die (wie üblich) von einer ehemaligen "Quelle der Inspiration" zu einem irreführenden "Augenbründl" umgedeutet wurde. Darüber befindet sich in der ältesten der drei(!) Wallfahrtskapellen, der heutigen "Loretokapelle", die keltische Borbeth in ihrer katholischen Verkleidung als Schwarze Muttergottes, als die sie weiter am keltischen Wallfahrtsort bleiben konnte.

GERD
 

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Zu diesem wirklich interessanten Ort in Tirol gäbe es natürlich noch einiges zu forschen, z.B. ab wann die Bezeichnung "Augenbründel" auftrat. Dalla Torre führt in seinem Naturführer von 1913 übrigens weder Bründel noch den Kult des Durchkriechsteins an, sondern nur Sage und Schädelkult.

Eine Sage dazu ist natürlich auch bei uns zu finden.


G. R. hat wirklich die Gabe die großen Kraft- und Sagenorte überblicksmäßig sehr gut darzustellen. Seine Deutungen kann ich leider nicht immer zustimmen oder sagen wir besser nachvollziehen... nach dem genannten Autor geht sogar der alte Haussegen C + M + B auf die drei Bethen zurück.

Berit
 
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