• Willkommen im SAGEN.at-Forum und SAGEN.at-Fotogalerie.
    Forum zu Themen der Volkskunde, Kulturgeschichte, Regionalgeschichte, Technikgeschichte und vielem mehr - Fotogalerie für Dokumentar-Fotografie bis Fotogeschichte.
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst Du eigene Beiträge verfassen und eigene Fotos veröffentlichen.

Drachensteigen

Ulrike Berkenhoff

Active member
Durch Lisas Herbstgeschichte angeregt fiel mir dazu folgendes ein:
als Kind bekam ich selbstgebastelte Drachen, aus Holzleisten und Buntpapier.
Oft "mopste" man sich Schnur zusammen! Es war herrlich über große Stoppelfelder zu laufen ohne Hindernisse. Heute gibt es dies so nicht mehr.
Alles ist zugebaut oder mit großen Strommasten und anderen Hindernissen
versperrt. Unser Sohn konnte höchstens im Urlaub an der Nordsee am Strand
seine "Windvögel" steigen lassen. Heute gibt es ja eine Vielfalt an Formen,
wir hatten eigentlich nur den "klassischen" Drachen. Würde mich über
weitere Herbstgeschichten freuen! Viele Grüße von Ulrike
 
Ja, da hast Du recht! Kindheitserinnerungen werden wach.
- Ketten aus Eicheln und Kastanien
- Ein Kastanienzoo
- Eine ausgehöhlte Kastanie mit einem Holzstiel als "Pfeife"
- und vieles andere mehr.

Drachensteigen ist bei uns noch immer sehr beliebt:

Drachen_Donauinsel_3.JPG

So geht das! - Und beide haben ihre Freude daran!
Drachensteigen auf der Wiener Donauinsel, 23. September 2006


Noch mehr Fotos findest Du in der Bildergalerie. Einfach nach "Drachen" oder "kite" suchen.
 
Liebe Ulrike,

unsere Kinder (und wir) haben das Glück, dass gleich hinter unserem Haus viele Wiesen liegen. Drachen steigen lassen - ist einfach wunderbar, nur selbst fliegen wär noch besser. Die einfachen, selbstgebauten Drachen fliegen eigentlich immer... sie nehmen die Böen nicht so tragisch wie komplizierte Lenkdrachen, die ich aber auch schön finde. Vor allem verbinde ich es mit einem Gefühl unbändiger Freiheit.

Ich selbst bin in Bad Reichenhall aufgewachsen, unser Terrain war ein großer Park mit vielen alten Bäumen. Da war auch nix mit Drachen steigen lassen (bis zu den Feldern sind wir selten gekommen). Aber wir haben die größten und schönsten Blätter gesammelt und auf dem Weiher treiben lassen. Und wessen Blattboot die dickste Kastanie aushielt, hatte gewonnen. Besondere Freude bereitete es auch, in (mühsam zusammengerechten) Laubhaufen zu springen, auf den Wegen zu laufen, wenn die Blätter dicht lagen. Naja. Dem Parkwächter hat es nicht so viel Freude gemacht, glaub ich, er hat uns aber eigentlich nie geschimpft. Und als Kind - denkt man nicht an die Arbeit.

Neben unserm Haus wächst ein riesiger Kastanienbaum. Ich sammel selbst immer ein paar, kann einfach nicht widerstehen. Und freu mich, weil jeden Tag total viel Kinder dort sind, sammeln und im Haselgehölz Lager bauen. Das findet vor allem im September statt (das Lagerbauen), warum auch immer...

Vor kurzem brachte mir unser Jüngster einen großen Eimer Bucheckern. Hab mich sehr gefreut. Ich hab das dieses Jahr irgendwie verpasst. Die geben wir dann übern Winter mit ins Müsli oder backen sie in Brot mit ein.

Herbst - eine Zeit der Fülle und des Reichtums. Ich mag zwar die anderen Jahreszeiten auch gern, aber der Herbst - ist mein Liebling.

Schade, dass in großen Städten die Jahreszeiten irgendwie - gleichförmiger sind. Ich empfind es als unglaublichen - Luxus, das mitleben zu dürfen. - Ja, und die Berge - sind im Herbst natürlich auch traumhaft. Fällt mir wegen Luxus ein. Am Mittwoch saß ich auf einem Gipfel in der Sonne, eine ältere Dame kam herauf, plumpste neben mir ins Gras, packte ein Käsebrot und eine Flasche Wasser aus, sah zu den Gipfeln, von denen einige schon wieder schneebedeckt sind und rief: Was für ein Luxus. Schöööööön

Rostrotgelbe Grüße von Lisa
 
Hallo Lisa, danke für die stimmungsvollen Zeilen zum Herbst! Im Garten meines
Elternhauses steht auch eine große Kastanie, hat meine kleine Schwester
(inzwischen über 40) selbst gezogen aus einer Kastanienfrucht. -
Bucheckern und Eicheln gibt es sehr viele in diesem Jahr! - Ebenso wie Nüsse,
von einer Nachbarin bekam ich Walnüsse aus eigener Ernte, sind hier eher
selten. Wir haben neuerdings vermehrt Eichhörnchen im Garten herumturnen!
Ganz in der Nähe ist ein großer Friedhof mit altem Baumbestand. Ehrlich gesagt
fällt mir das extreme Laubsaugen dort auf den Wecker. Wie ist deine Meinung dazu? - In der letzten "Frauenhilfsstunde" meiner Kirchengemeinde (weiß nicht
ob ihr so etwas kennt?) hatten wir auch einen schönen herbstlichen
Nachmittag. Wir sangen alte Volkslieder (Bunt sind schon die
Wälder) und hörten Gedichte und Geschichten zum Herbst. Die Tische waren
geschmückt mit Laub, Zierkürbissen, Äpfeln und anderen Früchten. Es gab
frischen Zwiebelkuchen! In diesem Kreis bin ich die Jüngste und schon
20 Jahre dabei. Eigentlich bin ich durch gemeindliche Büchereiarbeit hinein-
"gewachsen". Nun aber genug! Herzliche Grüße von Ulrike
 
Liebe Ulrike,

Laubsauger gibts bei uns zwar fast nicht, aber mich nervt es schon, wenn die Nachbarn und überhaupt das ganze Dorf offenbar jedes einzelne Blatt mit dem Besen verfolgen und dann verbrennen. Es ist - als solle die Natur einfach möglichst wenig sichtbar sein. Sicher... bissi zamrechen, ok. Aber die Laubhaufen wären halt ein schöner Platz für die Igel und andere Tiere.

Bei uns ist die Pfarrgemeinde für den Friedhof zuständig. Wenn Du da eh einen Fuß in der Tür hast - vielleicht könntest Du es mal ansprechen. Der Friedhof ist bei uns vorbildlich, lach. Zwar sind alle Wege klinisch sauber, aber daneben ist ein Waldstück, wo das Laub hinkommt.

Herzliche Grüße von Lisa
 
Hallo Lisa, vielen Dank für deine Antwort. Verbrennen darf man hier nichts mehr,
sofort rückt die Polizei oder Feuerwehr an und es gibt eine saftige Geldstrafe.
Zu der Veranstaltung (unter anderer Rubrik im Forum angekündigt) würde ich
ja gerne kommen, aber die Entfernung .. . Ich sende Dir liebe Grüße und wünsche
weitere schöne Herbsttage (heuer sind hier über 20 Grad) - Ulrike!
 
Zurück
Oben