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Drachenfelsbahn

Einige Informationen zur Geschichte der Drachenfelsbahn:
1881 beantragte die "Deutsche Lokal- und Straßenbahngesellschaft" die Konzession zum Bau einer Bergbahn zum Gipfel des im Siebengebirge gelegenen Drachenfelsens. Diese Nachricht löste einerseits Unmut in der einheimischen Bevölkerung aus, da man sich um die Ruhe und Beschaulichkeit dieser "letzten Insel des Friedens", weitab von "dieser Welt der Dampfmaschinen" Sorgen machte und natürlich unter den Kutschern und Reittiervermietern die Konkurrenz der Bahn fürchtete. Andererseits wurde die Nachricht vom bevorstehenden Bau der Bahn in der Stadt Köln "mit Bewunderung bedacht". Die Konzession wurde rasch erteilt und bereits ab März 1882 wurde die vermessene Strecke gebaut. Bis Pfingsten 1883 sollte die komplette Bahn errichtet sein. Nicht weniger als 23000 Kubikmeter Erde waren dafür zu bewegen. In dieser Zeit fertigte die Maschinenfabrik Esslingen bereits die Betriebsmittel nach den Plänen des berühmten schweizer Ingenieurs Riggenbach. Die Summe von 617000 Mark stand auf der Abschlussrechnung, eine für die damalige Zeit bedeutende Zahl. Im Juli 1883 kamen die Lokomotiven sowie die sechs Personen- sowie ein Güterwagen in Königswinter an, so dass am 7. Juli 1883 die Zahnradbahn durch einen Regierungskommissar offiziell abgenommen wurde. Am 17. Juli 1883 wurde der offizielle Fahrbetrieb aufgenommen. 1913 trennte sich die bisherige Betreibergesellschaft von der Bahn, neuer Besitzer wurde Ferdinand Mülhens. Er vereinigte die Drachenfelsbahn mit der seit 1889 bestehenden Petersbergbahn und gründete das Unternehmen "Bergbahnen im Siebengebirge AG". 1926 - 1928 wurden neue Dampflokomotiven mit zwei Treibzahnrädern eingesetzt, die jeweils drei Wagen mit je 50 Personen den Berg "hinaufdrücken" konnten. Von 1940 bis zum März 1947 stellte die Bahn ihren Betrieb ein, Ursache war der Kohlemangel und die Kriegszerstörungen. In der Folgezeit wurde wieder ein Notbetrieb aufgenommen, die Bahn fuhr vor allem an Sonn- und Feiertagen. 1952 beschloss man, die Bahn auf elektrischen Betrieb umzustellen, der erste elektrische Triebwagen fuhr am 12. Juni 1953. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass einige Zeit noch ein Mischbetrieb von Dampf- und elektrischer Traktion gefahren wurde. In den Jahren 1998 - 2000 erfolgte eine grundlegende Modernisierung der elektrischen Triebfahrzeuge durch die schweizerische Firma SLM - Winterthur. Auch der gegenüber dem Drachenfels gelegene Petersberg besaß eine Zahnradbahn, welche mit einem offenen und einem geschlossenen Personenwagen zu jeweils 60 Personen verkehrte. Auch hier war eine Heißdampflokomotive im Einsatz.

Die technischen Daten:
Betriebseröffnung: 1883 mit Dampflokomotiven
Umstellung auf elektrische Triebwagen: 1954 - 1960
Zahnstangesystem: Riggenbach
Spurweite: 1000 mm
Streckenlänge: 1500 m
Höhe Talstation: 69,40 m
Höhe Bergstation: 289,00 m
Höhenunterschied: 219,60 m
Höhe Ausweiche: 170,80 m
Fahrzeit: 8 min
Geschwindigkeit: 14 - 18 km/h
Wagen: 5 Triebwagen, 1 Bauwagen
Wagenhersteller (Dampfbetrieb): Maschinenfabrik Esslingen
Wagenhersteller (elektr. Betrieb): Waggonfabrik AG Rastatt und BBC Mannheim
Modernisierung der Wagen: SLM Winterthur, Schweiz, 1998 - 2000
maximale Zugeinheit: 2 gekoppelte Triebwagen
Nennspannung: 750 V Gleichstrom
Motorleistung: 175 kW
Weichensteuerung / Weichenumlage: 24 V / 230/400 V
Betriebsbremse: elektrische Widerstandsbremse
Haltebremse: Summenbandbremse
Notbremse: Bandbremse
Sicherheitsausrüstung: Sicherheitsfahrschaltung, elektronischer Rückrollschutz
Dresdner
 
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