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Der Zwerg Hahnengickerl

Jutta

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Ich habe gerade Wolfgangs Buch Die schönsten Sagen aus Salzburg gelesen und bin bei der Sage DER ZWERG HAHNENGICKERL an ein bekanntes Märchen von den Gebrüder Grimm erinnert worden:
Als sich die junge Kräutersammlerin neugierig vorbeugte, um den lustigen Sänger zu erblicken, bemerkte sie im Hintergrund der Spalte ein kleines Männchen, das wie toll im Kreis herumhüpfte und, in die Hände klatschend, ein über das andere Mal jubelnd ausrief: "Juchhe, bin ich froh, weil die Frau nicht weiß, daß ich Hahnengickerl heiß!"
Da musste ich an das Rumpelstilzchen denken. Gibt es da einen Zusammenhang oder ist das ein Zufall? Text aus:
http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/salzburg/div/derzwerghahnengickerl.html
 
Ich glaube, dass so manches Märchen zur Sage geworden ist, indem man es einfach in einer bekannten Gegend verankerte.
Als ich einmal auf einer Sagenwanderung die Sage vom Dürnbachputz erzählte, sagte mir eine Dame aus Norddeutschland, dass ihr diese Geschichte als ein Märchen von Bechstein bekannt sei - ich hab noch nicht "kontrolliert", welches - ;) )
Mit vielen Sagenmotiven verhält es sich ja ähnlich. (Sollten wir einen Thread dazu eröffnen? :Fluester: )
 
Die Einteilung Märchen / Sage / Erzählung / zeitgeschichtliche Erzählung / Anekdote usw. ist eine Kategorisierung aus wissenschaftlichen Motiven, die natürlich mit der Erzähl-Realität nichts zu tun hat!

In der Realität erzählt jemand etwas - selbstverständlich ohne auf die wissenschaftliche Kategorie zu achten, sondern um etwas zu erzählen, um ein Erlebnis mitzuteilen, um eine Erinnerung weiterzugeben. Der Erzähler erzählt, Punkt.

Wenn die Erzählung aufgezeichnet wird, braucht es jedoch eine seriöse wissenschaftliche Methode, um die Erzählung einzuordnen. Und daher wurden Kategorien eingeführt, mit Definitionen, Erzählrastern (zB. Index uä) seriös und weltweit eindeutig ausgestattet.

Daher gibt es weltweit eindeutige und weltweit gültige wissenschaftliche Definitionen in welche Kategorie eine Erzählung eingeordnet wird.
Im Fall von Märchen gibt es diese Definitionen noch wesentlich präziser, hier gibt es Motiv-Indexe, die Märchenmotive weltweit ganz klar einordnet. Das wird bei anderen Erzählungen wohl in absehbarer Zeit noch folgen, besonders bei zeitgeschichtlichen Erzählungen ist die Forschung derzeit naturgemäß recht aktiv (Kriegsberichte, Fluchterlebnisse, Migrationserlebnisse usw).

Also die Wissenschaft braucht Kategorien um mit seriösen Methoden nachprüfbare Aussagen zu treffen.

Das Maß aller Dinge bleibt aber die Erzählung - die Erzählung (in welcher Form auch immer, sei es auch als direkte Erzählung eines Erzählers, Foto, Video, Bericht, E-Mail, Tagebuch, Schrift, Notiz usw.) gehört zu den wichtigsten Dingen der Kultur des Menschen.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Ich habe gerade Wolfgangs Buch Die schönsten Sagen aus Salzburg gelesen und bin bei der Sage DER ZWERG HAHNENGICKERL an ein bekanntes Märchen von den Gebrüder Grimm erinnert worden:
Als sich die junge Kräutersammlerin neugierig vorbeugte, um den lustigen Sänger zu erblicken, bemerkte sie im Hintergrund der Spalte ein kleines Männchen, das wie toll im Kreis herumhüpfte und, in die Hände klatschend, ein über das andere Mal jubelnd ausrief: "Juchhe, bin ich froh, weil die Frau nicht weiß, daß ich Hahnengickerl heiß!"
Da musste ich an das Rumpelstilzchen denken. Gibt es da einen Zusammenhang oder ist das ein Zufall? Text aus:
http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/salzburg/div/derzwerghahnengickerl.html

Ja ich denke wahrscheinlich, dass durch die mündliche Überlieferungen es einfach mehrere Versionen gibt, denke nicht dass das also Zufall ist ;)
 
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