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Der Tod wird begraben

Berit (SAGEN.at)

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Im Ötztal (Tirol) gab es früher den Brauch den Tod zu vergraben. "Wenn in einem Stalle die Kälber eingingen, betrachtete man ihn als verhext und suchte nach dem Hexenzauber." Das konnten z.B. schwarze Haare unter "dem Kuhbett" sein. Wurde aber nichts gefunden, was auf eine Verhexung schließen lassen konnte, so mußte der Tod selber begraben werden. Dazu wurde das Maß, womit vom letzten Toten der Sarg (Truhe) vermessen wurde, unter dem Türstock vergraben. "Damit glaubte man, den Tod selbst begraben zu haben, der nun den Kälbern nicht mehr schaden könne.

Ich finde die Vorstellung den Tod zu vergraben äußerst interessant. Wer kennt ähnlichen Volksglauben?

Berit
 
Den Tod begraben ??? "Ihn" überlisten (Gevatter Tod bei Grimm) oder ihm
noch Jahre abringen, ein Märchenmotiv. Ein Sprichwort: Dem Tod von der
Schippe/Schüppe (Spaten) gesprungen, wenn jemand gesundet nach
schwerer Krankheit, wenn man nicht mehr damit gerechnet hat. -
Interessante Erzählung von Berit, bin gespannt auf weitere zum Thema!
Viele Grüße von Ulrike
 
Da drängt sich das noch immer weit verbreitete "Faschingeingraben" auf, bei dem in der Nacht vom Faschingsdienstag auf den Aschermittwoch, der Fasching (meist in Gestalt einer Strohpuppe) zu Grabe getragen oder verbrannt wird.

Dieser Brauch hat seinen Ursprung in einem keltischen Opferritual, bei dem durch ein Menschenopfer der Frühling beschworen wurde.

Da die Kelten an ihre unsterbliche Seele glaubten und daher keine Angst vor dem Tod hatten, stellten sich die Auserwählten (Prinzen) selbst zur Verfügung für dieses Opfer.

Die heutige Entsprechung dafür ist der Faschingsprinz.
 
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