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Co2- freies Steak?

julia101

New member
Wie steht ihr zum Genuss?Meist kommen unsere Spezialitäten aus allen Teilen der Welt und das schlechte Gewissen wächst. Dabei spiegeln immer wiederkommende Lebensmittelskandele die niedrige Bereitschaft der Verbraucher für gute Qualität mehr Geld auszugeben.

Die Saison für alle Grillen hat begonnen und die Frage bleibt: Lidl oder gourmetfleisch?

Wie steht ihr zum Thema Genuss, Umwelt, Verantwortung und Konsum. lg, julia
 
Nun, ein leidiges und aktuelles Thema ...

Wer bewußt oder unbewußt das Geld als alleiniges Wertesystem akzeptiert (wogegen Anstand, Treue, Freundschaft als Wertesystem dann deutlich an Punkten verlieren nach dem Motto: "Auch wichtig, aber ....") wird zwar schlechtes Gewissen entwickeln aber dennoch nach Billigprodukten greifen. Weil man eben nicht gern "der Dumme" ist, der teurer als der Andere somit "Intelligente" kauft... (Werbespots Geiz ist geil, bin ja nicht blöd Mann, usw. nutzen diesen Effekt wirkungsvoll)

Mein persönlicher Umkehrschluß: Wer billig kauft, unterliegt sicherlich dem Wertesystem "Mammon" und ist dadurch automatischer jeglicher aktiven (!) Maßnahme im Umwelt- und/oder Bio-Ernährungs verschlossen. "Inaktive Aktivitäten" sind aber dann verstärkt zu beobachten: Schlechtes Gewissen, Forderung nach Bio-Laden (der aber dann nicht frequentiert nicht), Aussagen die mit "man müßte" beginnen, also unverbindliche Forderungen, die keine Verhaltensänderung benötigen ...

Freiwillige Verhaltensänderung "dort wo's geht" im persönlichen Umfeld sind ein Wunschtraum: Also Grillsteak direkt ab Hof (geht nur im ländlichen Bereich oder am Bauernmarkt, und dort ist schon wieder die Gefahr der im Metro gekauften Ware (!) für den Wiederverkauf am Markt vorhanden! (Oder sollten tatsächlich die Bio-Hühner ihre Legetätigkeit als Osterwunder verzehnfachen und die Säue grillsaisonal doppelt so viel Steaks liefern???) ... und wie steht's mit "Umweltfreundlich Benzin sparen" wenn eine Trainingsrunde am Salzburg-Ring meine diesbezügliche Lebensersparnis "auffrißt" ?? Vom ausfließenden Öl gar nicht zu reden ... Da können Generationen von sagen.at-Mitgliedern jetzt mit Halbgas Benzin sparen ...

Ökologisch essen und trinken heißt bewußt seine Lebensumstände ändern wollen. Freiwillige Reduktion auf das kontrollierbare Gesunde. Verzicht auf die angebotene Vielfalt (120 Käsesorten im Regal - beachte die Wegwerfquote, nur um das "vielfältige Angebot" aufrecht erhalten zu können) Alles andere ist Alibihandlung ... aber gottseidank gibt's ja genug Sachzwänge auf die ausgeredet werden kann!

Es ist nicht einfach für den Einzelnen, daher hab' ich auch Verständnis, wenn's nicht klappt oder einfach nicht möglich ist oder auch gar nicht angedacht wird. Die Menschen haben andere Sorgen mit Familie, Kinder, partnerschaft, Beruf - und die sind DIREKT FÜHLBAR! Die ökologische Katastrophe ist noch weit entfernt ... glauben sie!

Mahlzeit
Norbert

P.S. Meine Meinung zu "teure Bio-Kost": Würden wir die gleiche Menge Haushaltsgeld für Bio ausgeben, hätten wir weniger Übergewichtige und eine tolle Bio-Landwirtschaft. Beweis: guckt mal in die Mülltonen .... alles billig eingekauft und ...weggeschmissen, weil nicht "aufessbar" in der gekauften Menge ....tja ....
 
Ich hab das Glück am Land zu leben.
Die Milch bekommen wir direkt vom Bauern geliefert (das ist noch richtig gute Milch ohne Silagefutter, da schwimmt oben noch ein fetter Rahmpfropfen in der Flasche, für viele schon wieder ein Grund lieber die Packlmilch aus dem Supermarkt zu kaufen)
Kosten tut uns die Milch genausoviel wie die im Supermarkt gekaufte, allerdings stellt sie uns der "Pointner Toni" direkt vor die Haustür, jeden Montag und jeden Mittwoch, wenn wir mehr bräuchten könnte er auch jederzeit eine weitere dazu bringen, Anruf genügt).

Eier bekommen wir von einer Arbeitskollegin meiner Schwiegermutter, ich mag die gekauften nicht weil ich nicht weiß, wie die hergestellt wurden, ich trau dem Klumpert aus den Supermärkten nicht.

Fleisch kaufen wir BISHER noch im Eurospar, wir achten drauf daß es aus Österreich ist, aber in Zukunft wollen wir uns das jeden Freitag in der nahe gelegenen Bergbauernschule holen, da kann man es ab Hof kaufen, frisch geschlachtet. Da bringen alle Bauern aus der Umgebung ihr Schlachtvieh hin.

Käse, Kräuter, Gemüse und Obst kann man in Waidhofen am Bauernmarkt kaufen, ebenso Blumen, Sträucher, Bäume, Bauernkrapfen, usw...

Daß das Zeug teurer ist stimmt nicht, kann ich aus Erfahrung sagen.
Teuer sind nur die Bio-Märkte. Die können wir uns nicht leisten, das haben wir schon versucht.

Zucchinis und Kürbisse, Zitronenmelisse, Salbei, Lavendel, Tomaten und so weiter bau ich selber an, wir haben 1000 m2 Grund beim Haus dabei.
Einen Nussbaum haben wir auch sowie eine Hollerstaude, da kann man eingies draus machen von Säften über Marmelade bis gebackene Hollerstrauben.

Auf`s Wetter kommt`s halt auch an, dieses Jahr hat es zu viel geregnet, da ist viel nix geworden und es gab so viele Schnecken die alles weggefressen haben, daß ich kaum was zu ernten hatte.
Auch der Berbauer im Kieseck in Opponitz erzählte mir gestern, daß Heuer gar nix geworden ist. Es gibt keine Zwetschken, Birnen und Äpfel, weil`s nicht wächst, die Erdbeeren sind gatschig wegen dem vielen Regen...
(Bei ihm kaufen wir Birnensaft, Schnäpse und Liköre, alles selber gemacht, auch Schafkäse kriegt man da, den macht eine Nachbarin, die hat 28 Schafe. )

Alles andere kaufen wir im Supermarkt, wir gehen in zwei Geschäften einkaufen- einmal beim Hofer (Mehl, Zucker, Joghurt, Käse, usw...) und einmal beim Eurospar (Pflegeprodukte, Fleisch, Nudeln und so weiter)

Wir machen einmal die Woche Großeinkauf (5 Personen-Haushalt) und unter der Woche kauf ich alles was ich so noch brauche beim Bäcker im Dorf, weil ich den gerne unterstütze.
Beim SPAR-Markt hier im Dorf kaufe ich so gut wie gar nichts, erstens weil die Preise extrem überteuert sind und zweitens weil ich negative Erfahrungen machte was Kundenfreundlichkeit betrifft (besonders wenns um Ausländer geht).

Alles Liebe, Sonja
 
Bauer ist nicht gleich Bauer.
Und Bio ist nicht gleich Bio.
Ich habe nichts gegen unsere Bauern, denn wer würde unsere Landschaft und die Almen pflegen.
Einige "Bio Bauern" verkaufen ihre Produkte sehr teuer, aber wenn man sich dann selbst überzeugt wo und wie diese Produkte erzeugt werden, dann kauft man kein zweites mal diese Ware.
Jetzt werden einige Aufraunzen, aber das ist die wahrheit. Es fängt schon an, wenn ich auf einen Bauernhof komme und die Tiere mitten im Dreck stehen sehe, dann kannst fast sicher sein das es im Haus nicht viel anders ist. Und wenn man dann noch sehen muß wo das selbst gebackene Brot überall liegt, die Bäuerin es noch mit ihren ungewaschenen Händen einen überreicht, dann Prost und Mahlzeit.
Aber zum Glück sind das nur schwarze Schafe, bei uns und Umgebung gibts nur wenige davon.
Liebe Grüße
 
ich sag immer: lieber ein bissl dreckig als steril.
kriegt man eh nur heuschnupfen und andere allergien davon.
am dreck ist noch keiner gestorben.
 
Das stimmt schon, an Dreck stirbt man nicht.
Aber ich habe leider einen sehr empfindlichen Magen.
Die das selbe Proplem haben, werden mir sicher Recht geben.
Nix für Ungut und liebe Grüße
 
Ich denke da auch an die Tiere. Früher schauten die Bauern das die Kühe sauber und im Winter einen warmen Stall hatten und jetzt stehen sie im eigenen Dreck und den ganzen Winter bei manchmal minus 25 Grad nur in einen Unterstand wo vorne alles offen ist. Ich glaube das haben die Tiere nicht verdient, obwohl sie NUR Nutztiere sind.
Ich denke Bio hat mit Dreck nichts zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Sepp, ich ahbe eine Weile nachgedacht über das was du sagst mit dem empfindlichen Magen und ich weiß ja nicht wie der Stall ausgesehen hat den du da gesehen hast- aber wenn ich einen empfindlichen Magen hätte würde ich eher auf Supermarktgemüse und Obst aus dem Supermarkt verzichten, als auf Bauernprodukte.
Das mag aber daran liegen, daß meine Großmütter beide Mägde waren und ich in meiner Kindheit viel im Stall war- und der "Dreck" im Stall aus Sicht eines Bauern nicht so schlimm ist, wie aus Sicht eines Stadtmenschen der keinen Dreck gewohnt ist. *lach*
Aber ich bin da eher vorsichtig bei gespritzten Sachen, und würde mir überhaupt nix denken wenn mir eine Bäurin mit ungewaschenen Händen das Brot gibt. Da hab ich mehr Probleme mit Farbstoffen, Konservierungsstoffen, Backtriebmittel und weiß der Kuckuck, was da alles reinkommt...

Liebe Grüße, Sonja
 
Ja Sonja, da hast du schon recht. Ich bin zwar nicht auf einen Bauernhof aufgewachsen, aber auf dem Land. Ich mußte aber bei einen Bauer arbeiten und war auch im Stall tätig,das hatte mir auch alles nichts ausgemacht. Der Stall wurde auch jeden Tag ausgeputzt und eingestreubt. Heute wird nur eingestreubt und weniger ausgeputzt.
Aber das hat mit meinen Magen nichts zu tun. Ich wurde auch erst später so eigen. Das ist mir eh nicht so recht. Mein Magen geht eben schnell über. In eine Metzgerei oder Käserei brauch ich gar nicht gehen.
Aber interessant, essen tu ich es schon. (außer Käse)
Mei Frau sagt eh immer:"Du bist gonz schirn hacklig, ih was schon nama wos kochn." Mitlerweile sind wir schon 25 Jahre verheiratet.
Liebe Grüße
 
Hallo Sonja und Stanze,
ihr habt beide recht, die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Es gibt doch noch etwas zwischen Sterilität und "Dreck" und zwischen keimfrei und verdorben.
Überhaupt ist das ein sehr vielschichtiges Thema.

Bedenkt nur dass es in Ballungsräumen (z.B.Wien mit 1/5 der österreichischen Bevölkerung) nicht die Möglichkeit gibt, beim Bauern nebenan Milch, Obst oder Brot zu besorgen. Qualität wird zwar auch in der Stadt geboten aber nur "gegen Einwurf einer Münze".
Und es gibt auch viele, sehr viele Menschen, die dem "Wertesystem Mammon" deshalb unterliegen, weil sie jeden Cent dreimal umdrehen müssen, weil am Ende des Geldes noch ziemlich viel Monat übrig ist ... :(

Viele unserer armen ;) Mitmenschen können auch gar nicht mehr kochen. Beobachtet einmal, wie viele Fertiggerichte über das Kassaband im Supermarkt laufen. Unlängst erst machte ich für Freunde (so um die 30 Jahre) ein Erdäpfelpüree als Beilage zu einem Essen. Verblüfft fragten zwei von ihnen: "Was, das kann man auch selber machen?" - Tatsächlich erlebt und kein Scherz!

Die Zubereitung einer vernünftigen Mahlzeit kostet mindestens eine Stunde Zeit, und wer nimmt sich die noch in unseren Single-Haushalten oder in der durchschnittlichen österreichischen 2 3/4 Personen Familie. Man nimmt das Thema Ernährung - nein, nicht Ernährung sondern Speisenzubereitung - nicht mehr wichtig.
 
Hallao Mit´nand!
Stimmt, auf seine Weise und seiner Erfahrung nach hat jeder Recht. Der Reinlichkeitswahn belastet Umwelt und Psyche, naja - Herbert, trink das. Und obwohl Wien mit Märkten gut versorgt ist, kann da nicht jeder hin. Aber eine gute Supermarktkette hat Lebensmittel von billig bis Bio, das wär schon mal ein Beginn. Und wenn man nur das kauft, was man auch ißt, geht es auch leichter. denn ich glaube schon, dass irgendwo im Hinterkopf steckt: das Billige ist nix wert. Einkaufen, auch Angebote, wer weiß, wann es das wieder gibt - und dann wegwerfen, weil zu viel und verdorben-macht nix, war eh nicht teuer.
Ist nicht in einem Single-Haushalt mehr Zeit, wenn niemand dazwischen funkt?? Natürlich: allein dazusitzen ist nicht lustig, aber das ist es bei Dosenfutter auch nicht. Ich koch alles selber, nicht mehr so aufwändig wie früher, Statt Pürree gibts Erdäpfel - aber ich mag das Fertige nicht, vor allem ist mir das Meiste zu salzig, zu Knödel hab ich öfter gegriffen, jetzt hab ich Gott sei dank eine Allergie entwickelt, na sinds halt Nudeln, denn Knödel mach ich für mich sicher nicht. Leider fällt auch Käse weg (Histamin), also eben nur frischer. Wenn man wie Stanze schwer krank war, muss man sicher aufpassen, aber früher hatten wir die Milch auch von einer Bäuerin, Tausch am Gartentor, praktisch. Sie roch manchmal würzig, aber, na ja. Einmal holte ich sie selber, wartete in der Küche und als sie mit dem Eimer vom Stall kam, schüttet sie die Milch durch ein Filtertuch. Darin verfing sich dann neben Stroh (gebraucht) noch einiges Andere, sie dürfte eine kitzelige Kuh erwischt haben, die in den Eimer gestiegen war..., das war das Ende unsere Geschäftspartnerschaft, aber krank geworden bin ich nie. Fleisch esse ich nur dort, wo das Verständnis für die Gründe fehlt, warum ich keines Essen will. Trifft auch auf meine besten Freunde zu. Suppe gibts täglich - auf Vorrat 2 Gläser für die nächsten Tage. Ich glaube, Fantasie wenn man wirklich will ist genauso wichtig, wie Zeit und Geld. Und die Frage: was BRAUCHE ich.
 
Glücklich kann sicher sein, wer wie Sonja die Möglichkeit besitzt, seinen Lebensbedarf weitgehend autonom und mit Produkten aus der Umgebung zu decken.

Für den Großstädter sicher ein Ding der Unmöglichkeit. Eine groß angelegte Studie der Stiftung Warentest (Ökotest) vom Mai 2010 hat übrigens ergeben, dass Bioprodukte nicht generell eine bessere Qualität einschl. geringerer Schadtstoffbelastung als konventionell hergestellte Produkte aufweisen.

Sicher ist das selbst geerntete und sofort verarbeitete Genüse am besten - danach kommt aber schon das Tiefkühlgemüse, welches schnellstmöglich verarbeitet und gefrostet wurde. Dem gegenüber hat das Biogemüse, welches auch nur zwei Tage liegt, einen eindeutigen Nachteil. Zudem kann die Masse der benötigten Lebensmittel gar nicht nach rein biologischen Massstäben angebaut werden, selbst wenn das "Gewohnheitstier Mensch" seine Ernährungsgewohnheiten grundsätzlich umstellen würde.

Auch mit den regioanalen Spezialitäten ist das so eine Sache: wir haben hier im Forum schon ausführlich besprochen, wo die Schweine für den "echt Tiroler Schinkenspeck" herkommen - zum Großteil aus den Niederlanden.

Letztendlich ist es immer eine Einzelentscheidung, wer was zu sich nimmt.
Biolandwirtschaft ist positiv, aber man sollte auch die konventionelle Landwirtschaft nicht verteufeln.

Beide Produktionsarten sind wichtig - für unsere Ernährung und für die Erhaltung und Pflege unserer Kulturlandschaft.

Dresdner
 
Ich glaube, wir haben einfach das Glück in Ländern zu leben, wo noch ziemlich alles in Ordnung scheint, so weit unser Auge reicht. Natürlich will hier auch sicher niemand jemanden beeinflussen in seinem Tun, du hast völlig Recht: es ist jedem seine freie Entscheidung und keine wird verteufelt. Aber zur Entscheidungsfindung gehört auch Information. Dass Schweine von irgendwo plötzlich echte Tiroler werden, ist sicher für Viele nicht uninteressant. Genau so wichtig ist es auch zu wissen, dass Bioanbau uns mengenmäßig deshalb nicht ernähren kann, weil das meiste Grünzeug für die Kuh ist. Schon vor mehr als hundert Jahren hat man gewusst: das Vieh der Reichen frisst das Brot der Armen. Was nicht übertrieben ist, wenn man bedenkt, dass es 7 Kilo Pflanzeneiweiß braucht um 1Kilo tierisches Eiweiß zu erzeugen. So hieß es zumindest vor ein paar Jahren, vielleicht hat man inzwischen schon ein Turbofutter gefunden. Und dass die Abholzung des Regenwaldes (Brandrodung!!) auch mit Viehzucht zu tun hat. Und die Ausbeutung der Ackerböden mit zunehmender Ausbreitung der Wüste in Spanien, also gar nicht mehr so weit weg.
Inhalt der Lebensmittel ist zwar wichtig, aber auch nicht alles: ich kauf die Freilandeier wegen der Hennen, allerdings kann sich das ein Single-Haushalt leisten, so gut geht es nicht jedem.
 
Zuletzt bearbeitet:
Den Schweinetourismus gibts sicher auch noch anderswo! Vor Jahren erzählte mir ein Weinviertler von einem Schlächter in einem weinviertler Nachbardorf, der angeblich wöchentlich Schweinetransporte aus Tschechien erhielt. Die Tiere wurden nach dieser Quelle dann auf österreichischem Boden geschlachtet und wurden dadurch automatisch "Österreichische Qualität"! Aber vielleicht handelt es sich dabei nur um die Falschmeldung eines Konkurrenten?
Zu den Schweindln fällt mir noch der Leibspruch eines Fleischhackers ein, der meinte: "Aus einer Sau kann man nur das rausschneiden, was drinnen ist". Aber da gehts schon ins Philosophische......
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Thema Tiroler Speck schrieb die Onlineausgabe von diepresse.com im März diesen Jahres:

WIEN (cim). Wie viel von Tirol muss ein Schwein gesehen haben, um zu Tiroler Speck werden zu können? Kein Stück. Selbst wenn es schon geschlachtet nach Tirol kommt und dort verarbeitet wird, darf der Verarbeitungsbetrieb später „Tiroler Speck g.g.A.“ (das steht für „geschützte geografische Angabe“) auf die Packung schreiben. Der Tiroler Fleischverarbeitungsbetrieb Handl Tyrol geriet oft in die Kritik, weil die Schweine in seinem Tiroler Speck aus Deutschland, Dänemark oder Belgien kamen.

Nun sollen zumindest im Tiroler Speck, der in Österreich verkauft wird, österreichische Schweine stecken. Handl lässt die Herstellung dieser Produkte seit Herbst von der Agrarmarkt Austria (AMA) kontrollieren, ab April sind Handl-Produkte mit dem AMA-Gütesiegel im Handel. Das bedeutet, dass die Schweine für den Speck in Österreich geboren, gemästet, geschlachtet und verarbeitet wurden. Handl hat bisher etwa 30 Prozent seines Fleischbedarfs in Österreich gedeckt, 65 Prozent kamen aus Deutschland und fünf Prozent aus Dänemark, sagt Karl Handl, der Vorsitzende des Aufsichtsrates.

Wenn er könnte, wie er wollte, so Handl, würde man das ganze Fleisch in Österreich kaufen, allerdings gebe es dafür nicht genug Schweine in Österreich. Handl braucht pro Jahr Fleisch von 350.000 bis 400.000 Schweinen, mit dem Speck oder Trockenwürsten machte der Betrieb 2009 mit 500 Mitarbeitern einen Umsatz von 110 Mio. Euro. 57 Prozent der Ware wird ins Ausland verkauft– in insgesamt 18 Länder.

Inlandsanteil wächst

Auch künftig wird der Anteil am gesamten Fleisch, den die Tiroler in Österreich kaufen, nur leicht auf 35 bis 37 Prozent wachsen. Deutsche Kunden werden weiterhin „Tiroler Speck“ aus deutschen Schweinen und ohne AMA-Siegel kaufen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.03.2010)

Das AMA-Siegel macht also den gewissen Unterschied.

Dresdner
 
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