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Bodenmerkmal in Kleinglödnitz, Kärnten?

SAGEN.at

Administrator
Teammitglied
Bei zufälligem Studium der Region um Kleinglödnitz in Kärnten ist mir in Google-Maps dieses merkwürdige Bodenmerkmal aufgefallen.

Ist das eine archäologisch relevante Stelle? Weiß jemand über diese schneckenartige Konstruktion Bescheid?

Wolfgang (SAGEN.at)
 

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Das kann man bei der Auflösung nur sehr schwer sagen, ein Bewuchsmerkmal scheints nicht zu sein, da es wohl im Wald ist.
Aber kleines Rätsel, was ist die seltsame Struktur südlich des hier angesprochenen Objekts? Man gehe von der Schnecke aus nach Süden bis zu dem ersten, beinahe viereckigen goldgelben Feld, was sich links des in Nordsüdrichtung verlaufenden Weges direkt südlich an den Wald anschließt. Wenn man genau hinguckt erkennt man eine leichte Struktur, mit der man es in der Luftbildarchäologie häufiger zutun hat.
 
Gratulation an den scharfäugigen Wolfgang: Da ist wirklich etwas !
Heute am Nachmittag war ich an der verdächtigen Stelle – die in einer Gurk-Schleife liegt - und als Laie habe ich unverbindlich folgendes gesehen: Um ein Oval von ca. 30 x 20 m verlaufen zwei Gräben (Innen- und Außenring). Möglicherweise gab es auch eine Auffahrt, aber wegen des Bewuchses und der Bodenerosion kann ich es nicht sicher sagen.
Ich vermute, dass es eine kleine Befestigungsanlage war, da sie eine „Zwillingsschwester“ hat: Diese liegt ca. 600 m nördlich der heute besuchten Anlage im Winkel zwischen Gurktaler Straße und Flattnitzer Landesstraße (im Wald !). Auch sie hat 2 Gräben rund um ein ovales Zentrum.
Die Geschichtsforschung ist sich wegen der zeitlichen Zuordnung noch nicht sicher (Türken-Einfälle oder noch früher ?).
Da Google Earth nicht scharf genug auflöst, empfehle ich auf die sehenswerte Seite von KAGIS (Ktn. GIS) zu gehen, da dort Farbbilder bis 1:1000 möglich sind (einfach in die Karte reinzoomen). Adresse: https://gis.ktn.gv.at/webgisviewer/atlas-mobile/.
Nachfolgend sind einige Bilder zur Illustration. Das Bild mit den Kühen ist gegen Süden aufgenommen und genau hinter der rechten Kuh bei den hohen Bäumen ist die Stelle.
Zu Rudolf K.:
Ich war bei diesem „goldgelben“ Feld, das jetzt mit jungem Getreide bepflanzt und deshalb nicht begehbar ist. Mir ist nichts aufgefallen, allerdings hatte ich keinen erhöhten Beobachtungsplatz. Die Gegend nennt sich Braunsberg, ca. 70 m über dem Talboden, ca. 1,5 x 1 km groß und bretteleben. Es gibt im ganzen Gurktal meiner Meinung keine andere vergleichbare Gunstlage.
Zur Römerzeit soll eine Verbindung von der Flattnitz – Glödnitz – Braunsberg –
Feldkirchner Raum gegangen sein. Möglicherweise liegt die verschollene Burg Rabenegg bei Weitensfeld (von Megiser und Valvasor erwähnt) auf dieser Hochebene.
 

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Zuletzt bearbeitet:
Hallo yxcv,

zuerst einmal ganz herzlichen Dank für Deine Entscheidungsfreude diese Anlage so rasch zu besichtigen und auch Fotos zur Verfügung zu stellen!
:sensationell:

Ich war gestern eigentlich auf der Suche nach der Wehrkirche in Kleingödnitz für die Wehrkirchen-Karte-Kärnten (folgt bald hier auf SAGEN.at) und da bin ich eben auf diese Schnecke oder Spirale gestossen.

Andererseits hatte ich auch ein schlechtes Gewissen, da Du Dich sofort so entschlossen zum Aufbruch gemeldet hast... Noch in der Nacht kamen mir Zweifel, ob es sich nicht nur um einen ausgetrockneten Fischteich, eine Mülldeponie oder ähnliches handeln könnte.

Es wäre jetzt noch ganz interessant, eine Meinung eines Kärnter Archäologen oder evt auch nur einen Hinweis auf eine wissenschaftliche Veröffentlichung zu der Anlage (sie ist mit Sicherheit gründlich archäologisch untersucht!) zu finden.

Auf jeden Fall möchte ich mich mit einem Buch "Die schönsten Sagen aus Kärnten" für Deinen hervorragenden Einsatz bedanken!
Versand dauert bei mir immer etwas ;-)


Wolfgang (SAGEN.at)
 
Lieber Wolfgang,
bitte, gerne geschehen. Du brauchst Dir keine Gedanken zu machen, da mich der Besuch in meine nähere Umwelt führte. Ich danke herzlich für das Sagenbuch !
P.S.: Bin schon sehr gespannt auf die Wehrkirchen-Karte !
 
Hier noch zum Vergleich die oben erwähnten Luftbilder mit wesentlich besserer (= kuherkennbarer) Auflösung.

Bemerkenswert ist, dass vermutlich auf Grund unterschiedlicher Aufnahmedaten die kreisförmige Konstruktion im Feld "Albeck" nicht so deutlich hervortritt, das von Rudolf angesprochene Bodenmerkmal im Feld "Braunsberg" in anderer Form.

Es benötigt hier für jegliche fundierte Aussage mehr Belege, sei es aus der Literatur oder von einem Archäologen.

Wolfgang (SAGEN.at)
 

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Interesante Sache, aber ohne Funde wird das schwierig. Manche Anlagen kann man einfach über die Form zuordnen, aber das Ding.... komische Sache, aber von der Größe her könnte es wirklich für eine Feldbefestigung sprechen.

Zur Auflösung meines Rätsels: Ich habe die Struktur mal nachgezeichnet und um die Spannung zu erhöhen... na was ist es??? Eine Befestigung? Reste einer alten Burg? Eine Grabanlage?
 

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Leider nein.... da hat der Bauer uns mal wieder einen Streich gespielt, mit 99%iger Sicherheit sind das die Spuren des Mähdreschers auf dem frisch gemähten Feld.... ich hab von moderner Landwirtschaft leider nicht so viel Ahnung um zu wissen, warum dass dann so aussieht, aber ich bin schonmal auf sowas reingefallen und dann war es nur ein Mähdrescher...
 
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