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Bioinvasoren

harry

Well-known member
Heute (7.Juli 2006) fand ich zwei Zeitungsmeldungen:

ORF.at: (Admin: externer Link existiert nicht mehr)

Standard.at: (Admin: externer Link existiert nicht mehr)

Ich meine, da hat der ORF einen unverantwortlichen Artikel geschrieben. Abgesehen davon, dass man Lebewesen, egal, welcher Art, dort belassen sollte, wo sie natürlich vorkommen und sich wohlfühlen, kann das Einbringen von Bioinvasoren durchaus unangenehm oder gefährlich sein.

Die Spanische Nacktschnecke und der Riesen-Bärenklau sind nur zwei Beispiele.
 
Der Standard-Artikel ist interessant: ich hätte nicht gedacht, dass die Einfuhr von so vielen Pflanzen verboten ist.

Sind nicht auch Tomaten und Kartoffel eingeführte nicht-heimische Pflanzen?

In mündlicher Überlieferung habe ich gehört, dass bei uns die oben erwähnte Nacktschnecke und der amerikanische Flusskrebs und eine Muschel eingeführt wurden, die ja alle recht grosse Probleme verursachen.

In Australien angeblich das Kaninchen, in Afrika der Nilbarsch.

Ich habe auch einmal gelesen, dass besonders Radkästen von Flugzeugen als besonders gefährliche Überträger von Tieren gelten. Fein, dass täglich an die hundert Jets über mir ihre Radkästen öffnen...

Wolfgang (SAGEN.at)
 
SAGEN.at schrieb:
Der Standard-Artikel ist interessant: ich hätte nicht gedacht, dass die Einfuhr von so vielen Pflanzen verboten ist.

Die Einfuhrbeschränkungen existieren aus gutem Grund. Viele der sogenannten 'Neophyten' breiten sich in Europa ungebremst aus, weil ihnen die Fraßfeinde und die auf sie spezialisierten Parasiten fehlen. Die Folgen für die Natur sind dann verheerend, wie das Beispiel des Japanischen Knöterichs zeigt. Der Riesenbärenklau oder Herkulesstaude, der aus den Steppen Osteuropas stammt ist sogar in einem erheblichen Maße gesundheitsgefährdent. Allein schon der Hautkontakt kann zu schweren Verbrennungen führen.

Bsp: http://www.gmn-ev.de/index.php?id=35


Ich habe auch einmal gelesen, dass besonders Radkästen von Flugzeugen als besonders gefährliche Überträger von Tieren gelten. Fein, dass täglich an die hundert Jets über mir ihre Radkästen öffnen...

Nicht nur die Flugzeuge spielen bei der Verbreitung von Neophyten eine erhebliche Rolle, sondern auch die Eisenbahn. Stillgelegte Bahntrassen sind dabei ein optimaler Einwanderungsort.
 
Hm... ist das nicht der Preis der Globalisierung?

Bei uns habe ich festgestellt, dass dort, wo keine Monokultur angepflanzt wurde, sich z.B. das Südostasiatische Springkraut schwertut...

Bin ja selber eher konservativ, was diese Dinge betrifft, aber lassen nicht auch Zugvögel schon immer mal "Batzerl" fallen, die alle möglichen Samen enthalten können? Sind nicht Veränderung, Kampf und Zamraufen Kennzeichen der Evolution seit jeher? Was hilft es, wenn ich im Flieger besprüht werd, dann in Neuseeland aussteig, in einem National Park ein menschliches Bedürfnis befriedige?

Ich bin ja echt für Artenschutz, aber bekomm ich die Zitrusbäumchen nicht in jeder Gärtnerei? Ist das nicht - u.a. - auch eine seltsame Form von Fremdenpanik?

Sehr unstrukturiert, weil bei dem Thema selbst zwiespältig
grüßt Lisa
 
Unlängst hatte in Oberösterreich ein 13jähriger Schüler beim Pflanzensuchen für seine Zwerghasen Kontakt mit Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum), darauf entstanden durch fototoxische Reaktion schwere Verbrennungen an seinem Körper.

Die Herkulesstaude hat sich in Oberösterreich über Imker verbreitet, weil die Pflanze viel Nektar spendet.

Quelle: (externer Link existiert nicht mehr)

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Uha, der Bärenklau ist echt problematisch. Hilft nur, wie auch bei einheimischen Pflanzen wie der Tollkirsche, die Kinder aufzuklären...

Und selber auf dem Laufenden bleiben, ich denke, die Problematik wird nicht kleiner werden in den nächsten Jahren :(

Grüße von Lisa
 
Lisa schrieb:
Uha, der Bärenklau ist echt problematisch. Hilft nur, wie auch bei einheimischen Pflanzen wie der Tollkirsche, die Kinder aufzuklären...

Und selber auf dem Laufenden bleiben, ich denke, die Problematik wird nicht kleiner werden in den nächsten Jahren :(

Grüße von Lisa


Eher im Gegenteil. Die Herkulesstaude ist ein absolutes Teufelszeug - und sie breitet sich immer weiter aus - dabei ist sie völlig legal ursprünglich mal über normale Gartenbaubetriebe hier eingeführt worden...
 
Liebe Ulrike,

es gibt glaub ich "Spezialisten", denn es ist offenbar nicht so leicht, den Bärenklau in Schach zu halten. Schätzungsweise fehlt auch oft das Geld...

Liebe Grüße von Lisa
 
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