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Beichtstühle

Heute in der Kirche in Neuhaus aufgenommen. Diese ist in die Burg Neuhaus integriert und zur Anlage der Burg gehört die einschiffige, mit einem Kreuzrippengewölbe versehene Kirche, die dem Heiligen Johannes Nepomuk geweiht ist. Sie ist eine eigenständige Pfarrkirche.

Burg Neuhaus 009.jpg
 
Anlässlich dieses Fotos fällt mir ein, dass ich vor vielen Jahren einmal einen Versandkatalog für Kirchen durchgeblättert habe.
Das war ein italienisches Versandhaus das wie Ikea oä. solche Kircheneinrichtungen eben an die Kirchen versendet hat. In dem Katalog war alles wie beim weltlichen Versender, mit Mengenrabatten usw. Und eben so ein Beichtstuhl wie im Foto ;)

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Beichtstuhl mit Hl. Petrus, Nischenfigur im Aufsatz, in der Stiftskirche Zwettl.
Einer von 5 pavillonartigen Beichtstühlen von Ladislaus Maleg um 1730. Etwas schräg durch das massive Eisengitter aufgenommen.
 

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Noch ein paar Gelegenheiten vor Ostern:

In der Pfarrkirche Frankenfels, Niederösterreich (1)

Lazaristenkirche in Wien-Neubau (2)

Pfarrkirche Rabenstein an der Pielach, Niederösterreich (3)

Stiftskirche Seitenstetten, Niederösterreich, neobarock um 1852/67 (Dehio)
 

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Dieser Gelsenkirchner Barock hieß bei uns - ebenfalls in der 1950er Jahren - Rundbaumöbel, sie waren nicht ganz so rund.
Ein Kasten von den Schlafzimmermöbel der Eltern steht noch als Werkzeugkasten im Schuppen - in palisander bemalt.

Die Ausführung der Beichtstühle hing vermutlich auch von den finanziellen Möglichkeiten der Pfarren ab.

Eine interessante Variante fand ich in Mank. Es sind zwei, sie stehen unter der Empore seitlich vom Eingang und sind mit "Kaplan" und "Pfarrer" bezeichnet. Obenauf jeweils eine Büste, beim Kaplan Jesus, beim Pfarrer Maria.
Vor Jahren habe ich einen liebevoll restaurierten Bauernhof im Weserbergland besucht. Der Besitzer hatte einen ausrangierten Beichtstuhl, der in irgeneiner Kirchengemeinde ausrangiert worden war, liebevoll und äußerlich sehr detailgetreu restauriert. Er wurde natürlich einer neuen Nutzung zugeführt: er stand als begehbare Gardrobe auf der großen Diele des Hauses.
 
Schulbeichte? Sowas gab's? Als ursprünglich Evangelische weiß man doch manches nicht. ;)
Es gab sogar die Kinderbeichte. Für die Kommunionkinder vor der Erstkommunion. Bei uns ist irgendwann herausgekommen, dass ein Pfarrer dabei die Gelegenheit genutzt hat, sich an 8-10-jährigen zu vergehen. Das war in den 70er und 80er Jahren.
Und generell - ohne das jetzt auf das Problem des kirchlichen Missbrauchs zu fokussieren: der Beichtstuhl gab in früheren Zeiten, vor allem vor dem 2. Vatikanischen Konzil, sehr viel Macht. Und diese priesterliche Macht wurde von dem einen oder anderen so richtig missbraucht. Mit einer zum Teil unvorstellbaren kriminellen Energie.
 
Ungefähr so ähnlich sieht der zur begehbaren Garderobe umgebaute Beichtstuhl aus, den ich bewundern durfte. Allerdings ohne Heiligen auf dem Dach.
 
Ungefähr so ähnlich sieht der zur begehbaren Garderobe umgebaute Beichtstuhl aus, den ich bewundern durfte. Allerdings ohne Heiligen auf dem Dach.
Lustig, aus welchem Jahr könnte der sein. Interessant ist ja, dass mir niemand sagen kann, was der Hl. Sebastian darauf zu suchen hat, weil man wird doch nicht irgendwelche Heiligen drauf stellen, oder??
 
Lustig, aus welchem Jahr könnte der sein. Interessant ist ja, dass mir niemand sagen kann, was der Hl. Sebastian darauf zu suchen hat, weil man wird doch nicht irgendwelche Heiligen drauf stellen, oder??
Von der Anschau auf dem Bild vermute ich mal: der kommt aus der Gründerzeit. Also ca. 1870-1900.
Die Ästhetik der Gründerzeit galt nach dem 2. Weltkrieg, v.a. in den 1970er und 1980er Jahren als "geschmacklos", als "Kitsch". Vieles landete auf dem Müll oder im Ofen.
Das ist - gerade bei Kirchens nix Neues. Ich kenne Kirchengemeinden, in denen man mittelalterliche Flügelaltäre auf Dachböden wiedergefunden hat. Sie dienten als Bodenplatten. Und wie glücklich man war, als der alte, mittelalterliche Altar aus der 14. Jahrhundert fertig restauriert wieder an seinem alten, angestammten Platz stand.
 
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