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Ausflug nach Ljawlja bei Archangelsk

Danke für diesen, wie gewohnt, hervorragenden Bericht! :smi_blume
Herrliche Fotos, großartig recherchierter Text - und überhaupt :smiley_da
Der Anhang über die heilige Quelle hat mir besonders gefallen.
 
Liebe Oksana,
über kurz oder lang werden mich deine toll bebilderten Berichte über Sakralbauten noch zu einem leidenschaftlichen Kirchgänger machen.
Ein weiteres Mal danke für diesen Einblick in ein (für mich) exotisches Land.

lg
erich
 
Hallo Oksana, :goodposting:
ein wirklich toller Bericht mit wunderbaren Bildern. :smi_klats:smi_klats
Bei dem Betrachten der Bilder beschleicht mit das Gefühl, dass bei euch die Farben kräftiger sind als bei uns. Das Grün der Wiesen und Bäume und das Blau des Himmels scheinen mir wesentlich kräftiger als üblich. :confused:
Zwei Fragen hätte ich noch. :kopfkratz

-"Entschlafung-der-Gottesgebärerin-Kirche" - Entschlafung ist für mich ein neues Wort. Welche Bedeutung hat das denn? (Hat sich gerade erledigt.->goggle)

-Bei uns wurden die alten Kirchen meist geschleift um darauf eine neue zu bauen. Deshalb bin ich erstaunt, dass es bei euch üblich war zwei Kirchen nebeneinander zu bauen. Warum eigentlich?

Die neue Farbgebung der Entschlafung-der-Gottesgebärerin-Kirche wirkt auf mich, als hätte F.Hundertwasser angefangen die Kirche zu bemalen und ist nach der Färbung des Daches gestört worden.
Ich find sie hübsch.

LG Volker
 
Schönen Dank an alle für die guten Worte zum Bericht! :smi_blume

@ Volker: zu deiner Frage nach den zwei Kirchen

Das lässt sich ganz leicht erklären. Ich habe gesagt, dass solche Dreier-Ensembles mit zwei Kirchen und einem Glockenturm praktisch nur für den Norden Russlands typisch sind.
Das Klima im Norden ist ziemlich hart, wir haben einen langen und kalten Winter, und überhaupt nicht viel Wärme im ganzen Jahr. Dank der globalen Klimaerwärmung lässt sich die heutige Winterkälte doch nicht mit der vergleichen, die unsere Vorfahren z.B. vor 200-300 Jahren erleben und überleben mussten.
Die ganze Holzarchitektur damaliger Zeit war von dieser Besonderheit der Gegend geprägt. Wenn wir die alten Holzhäuser in nördlichen Dörfern nehmen, dann können wir das gut sehen: die Türe und die Fenster waren sehr klein gemacht (ich finde vielleicht zu Hause ein Foto dazu..), so dass sich der Mensch vorbeugen musste, um ins Haus rein zu kommen. Der wirtschaftliche Teil wurde an das Haus angebaut (meistens hinten). Das alles diente nur einem Zweck – die Wärme zu bewahren.
Mit den Kirchen war es genauso. Es wurde mit Holz geheizt und das Heizen von großen Räumen war teuer und vielleicht auch problematisch. Darum wurden in der Regel zwei Kirchen neben einander errichtet: eine Sommerkirche und eine Winterkirche. Die Sommerkirche war immer größer und höher, auch ihre Innenausstattung war viel reicher. Oft gab es in den Sommerkirchen überhaupt keine Öfen. Daneben baute man eine beheizte Winterkirche für die kalte Jahreszeit. Diese Kirche war schon kleiner und wieder mit kleineren Fenstern, nicht so prachtvoll geschmückt. Ergänzt wurden noch solche Ensembles üblich durch einen Glockenturm.


Ich finde die Dreier-Ensembles äußerst interessant und sehr beeindruckend.
Anfang des 20.Jahrhunderts gab es in Russland Dutzende solcher Dreier-Ensembles. Heute sind nur 4 davon erhalten geblieben, drei davon sind im Archangelsker Gebiet. Und einen konnte ich letzten Sommer in Ljadiny bei Kargopol besuchen. Die Winterkirche wurde gerade restauriert, wie es mit beiden Kirchen aussieht, kann man hier sehen (das dritte Foto von unten, anklicken zur Vergrößerung):

http://karmuseum.ru/index.php?pid=3&action=content&page_id=5049&id_item=21

Und der vierte, vielleicht der berühmteste Kirchen-Ensemble befindet sich im Freilichtmuseum Kishi (Karelien) – der Kishi-Kirchhof

Nun muss ich zurück zur Arbeit… :Holzhacker:

Lg
Oksana
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Oksana,
vielen Dank für deine ausführliche Erklärung.
Da hätte ich auch drauf kommen können. ich Depp i

Liebe Grüße
Volker

---> und ab in die Winterkirche :schneemann:
 
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