• Willkommen im SAGEN.at-Forum und SAGEN.at-Fotogalerie.
    Forum zu Themen der Volkskunde, Kulturgeschichte, Regionalgeschichte, Technikgeschichte und vielem mehr - Fotogalerie für Dokumentar-Fotografie bis Fotogeschichte.
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst Du eigene Beiträge verfassen und eigene Fotos veröffentlichen.

Österreich: Fotografieren im Wald kostenpflichtig!

SAGEN.at

Administrator
Teammitglied
Auf zehn Prozent der gesamten Fläche Österreichs ist das Fotografieren nun kostenpflichtig!

Die Österreichischen Bundesforste, also die Verwalter der öffentlichen Wälder Österreichs verlangen nun Abgaben von allen Fotografen. Der Antrag kostet 80 Euro, die Tageskarte zwischen 400 und 800 Euro. Filmarbeiten kosten 1200 Euro pro Tag. Als Geldstrafen bei nicht-genehmigter Fotografie drohen 3200 Euro.

Quelle: Salzburg.orf.at, 9. September 2009

Eine wie mir scheint sehr merkwürdige Denkweise dieser Geländeverwalter... :down:

Wolfgang (SAGEN.at)
 
das ist ja sehr merkwürdig ... gild das jetzt auch für hobbyfotografen oder nur für hauptberufler die ihre bilder in kalender bücher oder ähnliches veröffentlichen? ... woher weiß man ob man in einer freien zone ist oder zahlen muss ...
toll mit was man alles geld machen kann ... ich bin dagegen! :heuldoch:
 
Ich denke, die Bundesforste sehen das sehr differenziert:
ORF-Artikel schrieb:
BF-Sprecher Bernhard Schragl verweist darauf, dass die Regelung ausschließlich "dicke Fische" betreffe, um möglichen Missbrauch der Natur zu unterbinden:
"Das haben wir im vergangenen Jahr schon mit dem Gemeindebund festgelegt. Gebührenfreiheit gilt weiter für alle privaten Naturgenießer, aber auch für aktuellen Journalismus aller Arten, Brauchtum, Religion, Einsatzkräfte und andere Bereiche, die keine kommerziellen Großproduktionen sind."
und an anderer Stelle:
ORF-Artikel schrieb:
Zum Beispiel große Filmproduktionen für Kino oder die Erstellung großer Kataloge der Bekleidungsindustrie und von Versand- bzw. Handelshäusern. Solche Teams rücken zu Shootings oft sogar mit Lkw und umfassender Ausrüstung an."
Die Bundesforste verweisen auf Schäden an Wald und Flur, die durch große Produktionen schon entstanden seien: "Gerade in Salzburg hatten wir zertrampelte Moore und Laichzonen."."

Und damit kann man doch Leben. Schließlich ist der Wald auch kein Filmstudio.
 
Na dann schaun wir mal, ob sich die Bundesforste trauen gegen die wirklich großen Firmen vorzugehen? Etwa die Datenkrake "Google", die aus rein komerziellen Motiven filmt und fotografiert...

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Was kommerzielle Filmstudios u.ä. betrifft, kann man die Regelung nur begrüßen.
Es leibt jedoch zu hoffen, dass sie nicht der Einstieg zu dem ist, was Museen derzeit permanent vorantreiben, ein generelles Fotoverbot. Zum Glück dürfte sich dieses zumindest im Wald auch nicht durchsetzen lassen.
Dresdner
 
Ich sehe gerade, dass der als Quelle genannte Artikel bei ORF.at zwischenzeitlich geändert wurde! In der ursprünglichen Fassung hieß es noch, dass sehr wohl u.a. auch Gemeinden zur Kasse gebeten würden, wenn sie zB. Fotos für die Gemeinde machen.

Offenkundig haben die Bundesforste auf Grund von Protesten die Sache nun etwas entschärft.

Große Filmproduktionen erhalten ohnehin Filmförderungen, da sollte meinetwegen etwas für die Förster abfallen. Äußerst ungünstig hingegen erachte ich solcherlei Regelung für den wissenschaftlichen Film.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Das merkwürdige Vorgehen der Bundesforste hat nun auch bei Politikern zur Befremdung geführt, manche erwarten nun Klärung. Ebenso die Innung der Fotografen. Derzeit herrscht ein "Zustand der Unklarheit".

Quelle: Salzburg.orf.at, 9. September 2009


Wolfgang (SAGEN.at)
 
Die Bundesforste begründen die Gebühren mit dem Aufwand der Abstimmung zwischen den verschiedenen Waldnutzern, zum Beispiel die Jagd oder Forstwirtschaft.

Die Kosten für eine Filmlizenz betragen pro Tag zwischen 600 und 1.200 Euro, eine Fotolizenz kostet zwischen 400 und 800 - dazu kommen 80 Euro Vertragsgebühr und die Mehrwertsteuer.

Zur Orientierung, ob man sich in einem Bundesforstegeläne bewegt, gilt die Faustregel überall wo an einem Weg die Tafel der Bundesforste steht, musst bezahlt werden.

Aber es gibt auch Ausnahmen. Gemeinden und Tourismusverbände müssen ebenso wenig bezahlen, wie Schul- und Studentenprojekte ohne kommerzielle Verwertung, weiters sind Presseaufnahmen und Fotowettbewerbe gratis sowie Aufnahmen für Hochzeitsfotos.

Quelle: Salzburg.ORF.at, 17. September 2009

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Zurück
Oben