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Vöcklabruck Wehrmann 1915
Wehrmann 1915 Vöcklabruck, Oberösterreich

Die Stadt Vöcklabruck entschloß sich im Kriegsjahr 1915, eine Wehrmann-Holzfigur am Stadtplatz aufzustellen und diese zugunsten der Kriegsfürsorge mit Nägel beschlagen zu lassen. Die Figur wurde von Prof. Hans Wildenburger von der Hallstätter Holzfachschule aus Lindenholz geschnitzt.

Bei einem Festakt am 15. Juli 1915 wurde mit dem ersten Nageleinschlag die Benagelung eingeleitet. Die Holzfigur stand neben dem Stadtbrunnen in einem dafür errichteten Pavillon. Das Einschlagen eines Nagels kostete 20 Heller, für eine Spende von mindestens 2 Kronen durfte man einen Nagel in das Panzerhemd und für 20 Kronen einen goldenen Nagel in das Brustkreuz einschlagen. Die vollständige Benagelung dauerte 10 Wochen und brachte einen Erlös von 10.725 Kronen und 20 Heller, nach heutiger Kaufkraft etwa S 254.430,- (=18.612 Euro). Davon wurden 50.000 (sic! Fehler?) Kronen zur Unterstützung der Kriegsblinden und Kriegsinvaliden in Oberösterreich an Linz überwiesen, der übrige Betrag kam den Kriegerwitwen, Waisen und Invaliden der Stadt zugute.

Nach der Benagelung wurde der eiserne Wehrmann am 5. Oktober 1915 am Stadtbrunnen aufgestellt, nach Kriegsende 1918 entfernt und erst 10 Jahre später im Stiegenhaus der Sparkasse in der Hinterstadt 33 (früher Bednarhaus) wieder aufgestellt. Seinen letzten Standort hat er hier im Heimathaus gefunden.

© Wolfgang Morscher, 6. August 2008
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Kunstgeschichte
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