• Willkommen im SAGEN.at-Forum und SAGEN.at-Fotogalerie.
    Forum zu Themen der Volkskunde, Kulturgeschichte, Regionalgeschichte, Technikgeschichte und vielem mehr - Fotogalerie für Dokumentar-Fotografie bis Fotogeschichte.
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst Du eigene Beiträge verfassen und eigene Fotos veröffentlichen.
Sommer 1933
Greifenburg - Oberes Drautal

Lachen können trotz harter Arbeit. Zum Bewundern diese Menschen.
Ganz rechts mein Vater mit zehn Jahren.
wunderschönes Foto! Ich glaube nicht, dass die Menschen die Arbeit so extrem schwer empfunden haben, es war IHRE Arbeit. Ich war als (Klein-)Kind oft an irgendeinem Feldrand in Sicht- und Hörweite deponiert, wenn meine Mutter beim "Schneiden" (Foto), Erdäpfel klauben, "Ruam schern" (Rüben vereinzeln) usw am Feld war. Da gab es immer was zu lachen, nicht immer zahme Scherze flogen hin und her, man sah kein verbittertes Gesicht. Beim Hinsetzen zur Brotzeit hörte man wohl das eine oder andere Auweh. Aber nach der Arbeit saßen alle um den großen Tisch und mir war oft schon gehörig fad, bis endlich ausgeredet war und es heimwärts ging. Ich will nichts verherrlichen, aber ich hab den Eindruck, dass die Menschen zufriedener waren.
 
Wunderbares Fotodokument!

@ Elfie: ich glaube, historisches landwirtschaftliches Arbeiten muss sehr differenziert betrachtet werden.
Das wäre eher ein Thema für das Forum... Um 1933, wie im Foto dargestellt, hatten zwar schon recht gute Werkzeuge ihren Einzug in die Landwirtschaft gefunden, allerdings war die Kleidung nach wie vor sehr schlecht. Also Feuchtigkeit etc muss ein großes Problem gewesen sein. Und die Versicherung der Landarbeiter war eine Katastrophe und wurde in Österreich erst Anfang der 1960er-Jahre eingeführt!

Wolfgang (SAGEN.at)
 
gut gegangen in dem Sinn wie wir das heute verstehen, bzw. was wir darunter verstehen, ist es damals sicher niemanden.
 
meine oma mütterlicherseits erzählt nichts gutes aus ihrer zeit als magd in opponitz. sie erzählte immer nur dass sie krähen vom feld essen mussten, zucker gestohlen haben, dass sie das gewand der altbäurin tragen musste und bauern ihre mägde vergewaltigt haben, dass sie sich gegen neidische andere mägde schützen musste die sie mit der mistgabel erschlagen wollten, dass mägde die schwanger wurden (vom bauern wohlgemerkt) vom bauern vertrieben wurden, wenn nicht gar umgebracht, dass der lohn für drei jahre arbeit ein fahrrad war, usw... letztendlich ist sie vom hof geflohen.
sie hat schon mit jungen jahren alt ausgesehen, allerdings war sie auch ein waisenkind, das von der gemeinde an bauern vermittelt wurde ab ihrem 12. lebensjahr... also sie hatte es sicher nicht leicht damals...

meine andere oma war auch magd, die hatte es allerdings gut, sie bekam geld für ihre arbeit, ausserdem milch und ab und zu fleisch, sie wurde gut behandelt und hatte auch genug selbstbewusstsein um sich durchzusetzen.
die arbeit hat sie immer geliebt, sie hat nie gejammert, obwohl es sicher anstrengend war mit den vielen kühen und dem waschen des pferdezaumzeuges - die kutschen die vom erzberg kamen mussten versorgt werden, die wäsche der schwarzen grafen gewaschen, usw...
ja, wirklich ein thema fürs forum. ;.-)

alles liebe, sonja
 

Medieninformationen

Kategorie
Porträts aus historischer Landwirtschaft
Hinzugefügt von
stanze
Datum
Aufrufe
15.197
Anzahl Kommentare
4
Bewertung
5,00 Stern(e) 3 Bewertung(en)
Zurück
Oben