Gruppenfoto eines Jungfrauen-Vereins einer Pfarre in der Nähe von Graz. Im Hintergrund Fahne mit "Hl. Notburga bitte für uns!" und dem nicht lesbaren Namen der Pfarre.
Im Zuge der Säkularisierung im Jahr 1854 kam es zu einer weitgehenden Revitalisierung des katholischen und religiösen Lebens im 19. Jahrhundert, die unter anderem als wichtige Säule für die Herausbildung des katholischen Milieus und dem damit einhergehenden, ausgeprägten Netz von Vereinen und Verbänden, einer eigenen Presse und Partei in Verbindung gebracht werden kann. Zu den Standesbündnissen zählten die Hausmütter-, Hausväter-, Jungfrauen- und Jünglingsvereine. Die katholischen Jungfrauenvereine sollten die christlichen Wert- und Sittlichkeitsvorstellungen an die weibliche Jugend weitergeben und diese auf die christliche Mutterschaft und das Leben als Ehefrau vorbereiten. Es gab für die Frauen in der Gemeinschaft der Jungfrauenvereine die Möglichkeit, sich als Gruppe am religiösen Leben in der Pfarre zu beteiligen. Die religiösen Vereine eröffneten den Frauen, denen das Mitwirken bisweilen in politischen Vereinen untersagt war, um die Jahrhundertmitte, die Möglichkeit, sich in der Gesellschaft zu organisieren und in verschiedenen Bereichen des kirchlichen Lebens zu beteiligen.
Es gab innerhalb der Jungfrauenvereine eine Vorsteherin, die von einer Stellvertreterin und Ordnerin in ihren Aufgaben unterstützt wurde. Geleitet wurden die Jungfrauenvereine jedoch vom Ortspriester oder Kaplan.
Zitiert aus der Conclusio aus: Victoria Huber, Katholische Jungfrauenvereine in der Diözese (Graz-)Seckau, Graz 2018. Online verfügbar in der Universitätsbibliothek Graz:
https://unipub.uni-graz.at/obvugrhs/download/pdf/2687186
Bis auf die zitierte Quelle ist die Geschichte der religiösen Standesbündnisse in Österreich kaum erforscht.
Aufnahme: Photo- Kunstanstalt A. Seidl, Graz, Rösselmühlgasse 14.
https://www.sagen.info/forum/threads/historische-fotografen-steiermark-fotoatelier-und-landschaftsfotografie.4686/ Übersicht zu Fotogeschichte in der Steiermark auf SAGEN.at.
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