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Großer Wappensaal Landhaus Klagenfurt
TeresaMaria

Großer Wappensaal Landhaus Klagenfurt

Der Große Wappensaal liegt im ersten Stock des Westtraktes. Er reicht über beide Obergeschosse und ist 9,8 Meter hoch. Die Grundfläche misst 23 × 13 Meter, die Ausmaße des Saales sind seit 1581 unverändert. Der Saal war ursprünglich mit Fresken und einem Deckengemälde von Anton Blumenthal versehen, diese wurden jedoch beim Brand 1723 zerstört. Wände und Decke des Saales wurden daraufhin durch Josef Ferdinand Fromiller neu gestaltet, seitdem wurden nur Wappen ergänzt.

An der Decke befindet sich ein Fresko von Fromiller. Der Deckenspiegel wird von einer „perspektivisch hervorragend konstruierten Scheinarchitektur" eingefasst, die einen ringsumlaufenden Säulengang mit Nischen in den Ecken darstellt. In den Nischen befinden sich Grisaillestatuen der Habsburger Herrscher Matthias, Ferdinand II., III. und IV. In Balustraden in der Mitte jeder Seite sind die Kardinaltugenden dargestellt. Über der Scheinarchitektur öffnet sich kein Himmel, sondern es ist die Erbhuldigung Kaiser Karls VI. dargestellt. Diese hatte am 22. August 1728 im Palais Rosenberg (heute Rathaus) stattgefunden, wurde von Fromiller jedoch architektonisch in den Großen Wappensaal verlegt. Der Kaiser sitzt unter einem roten Baldachin und ist umgeben von den Verordneten, den geistlichen Würdenträgern, dem Herzogbauern und den Trägern der elf Landeserbämter. Die Wappen Letzterer sowie die Wappen von Österreich, Kärnten, der geistlichen Territorien Salzburg und Bamberg am Rand des Bildes verbinden die Huldigungsszene mit der Scheinarchitektur.

An der Nordwand befindet sich ein als Tafelbild gerahmtes und mit 1740 datiertes Fresko. Es zeigt die Einsetzung des Kärntner Herzogs am Fürstenstein bei Karnburg. An der Südwand befindet sich ein gleich großes Fresko, das die Übergabe des Gabbriefs (= die Schenkungsurkunde) durch Maximilian I. an die Kärntner Stände (24. April 1518) zeigt, womit Klagenfurt eine landständische Stadt wurde. Diese beiden Fresken versinnbildlichen das Standes- und Landesbewusstsein der Kärntner Stände.

Die übrigen Wandflächen sind zur Gänze mit 650 Wappen (mit Decke 665) bedeckt. An den Längsseiten sind die Wappen des landständischen Adels und der Ritter gemalt: in den zwei obersten Reihen in alphabetischer Ordnung die Familien, die vor 1591 landständisch waren, darunter in chronologischer Reihe die neu aufgenommenen Familien, endend mit Graf Hugo Henckel-Donnersmarck 1847. 19 Wappenfelder sind leer, da die Wappen dieser Familien zur Barockzeit nicht mehr ermittelt werden konnten. An der Südseite befinden sich links die Wappen der geistlichen Landstände, rechts die der Landeshauptleute, endend mit Leopold von Aichelburg-Labia (1909-1918). An der Nordseite befinden sich links die Wappen der Landesvizedome (landesfürstliche Güterverwalter) und rechts die der Landesverweser (Stellvertreter des Landeshauptmanns), beide Ämter bestanden nur bis 1747.

Vom Venetianer Francesco Robba stammt der Marmorboden in Weiß, Rot und Schwarz, die fünf Türumrahmungen, das Tor zum Wappensaal sowie der südliche Kamin. Der nördliche Kamin wurde 1908 durch Pietro d'Aronco aus Gemona rekonstruiert. Seit März 2006 befindet sich vor diesem Kamin wieder der Fürstenstein.

Quelle:wikiped
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Klagenfurt - Ansichten aus Klagenfurt, Kärnten
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TeresaMaria
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