Gotische Wandmalerei

in der Pfarrkirche Königswiesen in Oberösterreich.
An der nördlichen Chorwand haben sich zwei aus der Zeit des Weichen Stils (1. Drittel 15. Jh.) stammende Wandmalereifragmente erhalten.
Besonders bemerkenswert ist die damals beliebte Darstellung des eucharistischen Schmerzensmannes. Deutlich erkennbar ist die Gestalt des stehenden Christus, die linke Hand mit dem Wundmal zum Segensgestus erhoben. Seit¬lich halten zwei Engel das hinter seinem Körper gespannte Leichentuch, während drei weitere über seinem vom Nimbus überstrahlten Haupt schweben. Die Szene spielt sich in einem turmartigen Gebäude mit rundbogigen Fenstern und Dach ab, bei dem es sich um ein gemaltes Sakramentshaus handeln wird. Dieses steht in deutlichem Bezug zur ehemaligen Sakramentsnische, die sich im Anschluss an das untere Ende des Freskos befindet, jedoch nicht freigelegt wurde; hier wurde im Mittelalter das Allerheiligste aufbewahrt. (Kirchenführer)