Der Mannheimer Wasserturm ist ein bekanntes Wahrzeichen von Mannheim. Erbaut wurde der Wasserturm von 1886 bis 1889 nach den Plänen von Gustav Halmhuber. Der Turm ist 60 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 19 Meter. Der Turm war der erste städtische Wasserturm Mannheims und hatte anfangs alle Funktionen der Trinkwasserversorgung zu erfüllen, inklusive des Haltens eines konstanten Wasserdrucks. Nach dem Bau des höher gelegenen Wasserturms Luzenberg 1909 diente er noch bis zum Jahr 2000 als Reserve-Hochbehälter.
Im Oktober 1885 wurde ein Wettbewerb zum Bau eines Wasserturms in Mannheim reichsweit ausgeschrieben. In der Ausschreibung hieß es:
„Der Bau soll in seinem Äußeren eine architektonisch einfache, aber würdige, und seiner Bestimmung entsprechende Durchbildung erhalten. In dieser Richtung sei bemerkt, daß die in Aussicht genommene Baustelle sich in einer der besten Baulagen der Stadt befindet und von modernen Häusern mit theilweise reicher Architektur umrahmt ist.“
Gefordert war also ein Wasserturm, der nicht nur als Zweckbau dienen, sondern der sich architektonisch in die Umgebung einfügen sollte. Das Preisgericht hatte die Entwürfe von 74 Architekten zu beurteilen. Die meisten Einsender begnügten sich mit dekorierten Eisenkonstruktionen, die sich stark von dem Siegerentwurf unterschieden.
Der Erste Preis war mit tausend Mark dotiert und wurde dem Entwurf zuerkannt, der unter dem lateinischen Motto „ars longa, vita brevis“ (deutsch: „Die Kunst ist lang(lebig), das Leben ist kurz.“) eingereicht worden war und von dem 23-jährigen Stuttgarter Architekten und Maler Gustav Halmhuber, einem Schüler von Christian Friedrich Leins, stammte. Halmhubers Entwurf zeigte einen monumentalen Rundturm, dessen Fassade mit gelbem Sandstein verkleidet werden sollte und damit auf historische Vorbilder aus der römischen Antike zurückgriff. Dieser Turm ist in vier Geschosse gegliedert, hat zwei Freitreppen, einen Umgang und zwei Eingänge. Der Sockel selbst steht auf sieben Meter tiefen betonierten Fundamenten. Der zweite Preis in Höhe von 600 Mark ging an die hannoverschen Architekten Hecht und Siepmann für ihren Entwurf mit dem lateinischen Motto „medium tenere beati“ (deutsch: „Die Mitte wahren, das ist das Glück“).
Quelle: wikipedia