Heute anlässlich eines Besuches von Großmugl und Michelberg fotografiert. Ich suchte den im Buch von Lukasc (Kraftorte im Weinviertel) erwähnten und teuflisch schwierig zu findenden Teufelsstein. Nach einem Abstieg von der Kapelle durch Buschwald und Dornengestrüpp bis zum Gasthaus, verminderte sich meine Hoffnung ihn zu finden und auch ein Befragen des Wirtes, der wohl von ihm schon gehört hatte, ergab keinen Aufschluss, wo er wohl zu finden sei. Ich ließ nicht locker und stieg einen Pfad rechts Richtung Kapelle wieder an und hatte ihn nach zwei Minuten gefunden!
Zu diesem Stein gibt es eine Sage:
Zu diesem hoch thronendenden Gotteshaus kamen von weither zahlreiche Wallfahrer, um ein Marienbild zu verehren. Die ständig wiederkehrenden frommen Leute waren aber dem Teufel ein Dorn im Auge. Er sann nach, wie er die Pilger vom Gotteshaus vertreiben könnte. Es dauerte nicht lange, da kam ihm eine Idee. Sogleich befahl er seinen Höllenknechten, in einem der Steinbrüche am Michelberg einen großen Stein zu brechen, was ihnen nur mit Mühe gelang. Froh über die vollbrachte Arbeit trugen sie den Stein in die Luft und schickten sich an, mit dem Felsbrocken die betenden Wallfahrer in der Kirche zu erschlagen.
Der Erzengel Michael aber hatte dem Treiben schon längere Zeit zugeschaut. Er wollte es nicht zulassen, dass Luzifer sein Kirchlein zerstörte und die frommen Pilger tötete. So zog er, begleitet von einer Schar Engel, mit flammendem Schwert zum Himmelstor hinaus, um den Plan des Bösen zu vereiteln. In der Nähe der Michaelskirche trafen sie den Teufel und die Seinen. Es war schon höchste Zeit, denn die Höllenbande schickte sich bereits an, die Gläubigen zu vernichten. Nach einem kurzen, aber schweren Kampf zwischen dem Himmelsboten und dem Höllenfürsten siegte der Erzengel Michael. Der Teufel musste den Felsblock weit ab von der Kirche fallen lassen. Die roten Flecken auf dem Granitblock, der am Hang des Michelberges liegt, rühren vom Blut des Teufels her, der sich bei dem nächtlichen Kampf verletzt hatte.
Quelle: Das Weinviertel in seinen Sagen, Thomas Hofmann, Weitra 2000
Der Teufelsstein ist auch in Sagen.at erwähnt: [
https://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/niederoesterreich/weinviertel/teufelsstein.html].